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Ich bedaure nichts und Alles schmeckt nach Abschied
- Tagebücher 1955-1970
- Gesprochen von: Jutta Hoffmann
- Spieldauer: 12 Std. und 31 Min.
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Inhaltsangabe
Das sagen andere Hörer zu Ich bedaure nichts und Alles schmeckt nach Abschied
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Gesamt
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Sprecher
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Geschichte
- Wolfgang Mann
- 04.03.2020
So ist es gewesen
"Ich kann mich nicht erinnern, das Buch einer Frau in deutscher Sprache gelesen zu haben, in dem die Sehnsucht nach Liebe mit einer solchen Sinnlichkeit und Intensität gezeigt wurde", sagte Marcel Reich-Ranicki im Literarischen Quartett über Reimanns 1997/1998 erschienene Bände mit ihren Tagebüchern. Sie mögen als Hörbuch hier gekürzt sein, haben mit zwölfeinhalb Stunden doch noch eine stattliche Länge, und sind meisterhaft gelesen von Jutta Hoffmann.
Reimanns hier vorgelesene Tagebücher, die drei Jahre vor ihrem frühen Tod enden, führen kristallklar vor Augen, wie das Leben (beinahe hätte ich geschrieben: der Anderen) nicht nur der Schriftsteller, Kunst- und Kulturschaffenden (so heißt das auf neudeutsch wohl) in der DDR tatsächlich gewesen ist, und wer genau hinhört, kann, um mit des Knaben Wunderhorn zu sprechen, eines hören: "Nachtigall, ick hör dir trapsen!" Brigitte Reimanns Tagebücher sind hochaktuell, gerade heute.
Wohl am interessantesten sind wohl die Abschnitte ab 1961. Man sollte allerdings nicht den Fehler machen, erst dort mit dem Hören / Lesen zu beginnen. Man muss dort hingeführt werden, von Reimann hingeführt. Sie war ein Mensch, der in der Lage war, sich selbst und ihre Einstellung, ihre politische, ihre Einstellung zur Literatur und deren Aufgabe, nicht nur ständig zu hinterfragen, sondern zu korrigieren, zu berichtigen, ihre Meinung zu ändern, Dinge, die heute nötiger denn je sind.
Ich kann nur jedem Empfehlen, sich dieses von audible angebotene Hörbuch anzuhören. Vielleicht zweimal oder dreimal anhören. Und vielleicht ein wenig googeln zwischendurch fürs "Who's who?"
Ich habe mich im Laufe meines Lebens mit einigen der von Reimann erwähnten Schriftsteller getroffen, zufällig, nie geplant, meist im Zuge meiner ehemaligen Berufstätigkeit. Aus diesen Begegnungen, auch solchen mit DDR-Schriftstellern der Wende-Generation, kann ich nur bestätigen: So wie Reimann es in ihren Tagebüchern beschreibt, so ist es gewesen.
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