Sie geben nie auf, sind selbstbewusst und manchmal voller Selbstzweifel. Sie stellen sich mutig ihren Herausforderungen und sind dabei verletzlich und nahbar: Diese Frauen haben Millionen Menschen tief beeindruckt. Ihre ehrlichen Biografien bringen zum Lachen, versetzen ins Staunen und bewegen zutiefst.
Inspirierende Frauen in der Politik, Gesellschaft und Literaturwelt
Ihren Durchbruch hatte Bernardine Evaristo vor einigen Jahren mit Mädchen, Frau etc., das die Lebensentwürfe von schwarzen Frauen in Großbritannien beschreibt. Sie bekam dafür den "Booker Prize", 60 war sie damals. Sie sei froh darüber, das der Erfolg so spät kam, sagte Evaristo dem Nachrichtenmagazin Spiegel. Wäre er früher gekommen, hätte die Welt sie inzwischen längst vergessen, glaubt die Autorin. Sie müsste dann den Rest ihres Lebens im Schatten verbringen, so aber habe sie im Moment ihren Platz an der Sonne.
Dass jede Erfahrung zur richtigen Zeit kommt, und uns zu dem macht, was wir sind, vermittelt Bernardine Evaristo auch in ihrer Biografie Manifesto. Entwaffend ehrlich schildert sie ihr Leben als viertes von acht Kindern einer englischen Mutter und eines nigerianischen Vaters. Rassismus erlebt sie als Kind bereits in der Verwandtschaft, die den Kontakt zur Mutter abbrach. Als junge Frau steckte sie in einer Beziehung zu einer Frau, die sie kontrollierte und emotional missbrauchte - und unterm Strich für Evaristo gerade deshalb so wichtig war, um Menschen zu verstehen und Erfahrungen als Antrieb zu sehen statt zu resignieren. Diese besondere Energie nutzt sie auch, um als schwarze Autorin im Literaturbetrieb ihre Stimme einzusetzen - klug, reflektiert und weise.
Der Weg von der berüchtigten South Side in Chicago bis an die Eliteuniversität Princeton war der kleinen Michelle Robinson nicht vorgezeichnet. In der Hörbuchautobiografie erzählt sie, wie sie zu der Frau wurde, die schließlich als erste afroamerikanische First Lady an der Seite von Präsident Barak Obama ins Weiße Haus einzog. In der Familie fand Michelle Robinson nicht nur Geborgenheit, sondern auch Vorbilder – von der strengen Klavierlehrerin als Tante bis hin zur berufstätigen Mutter. Schon als Schülerin war sie ehrgeizig, stellte sich aber auch die bange Frage, die viele Frauen kennen: Bin ich überhaupt gut genug?
In ihrer inspirierenden Autobiografie gibt Michelle Obama intime Einblicke in ihre Sehnsüchte und Träume als Teenager, ihr Stipendium für Princeton und die ersten Berufsjahre als Anwältin und Angestellte. Ganz offen spricht sie über ihre Begegnung mit Barak Obama, von der zunächst wechselvollen Beziehung bis zur Familiengründung. Schonungslos beschreibt sie ihre Erfahrung als junge Mutter und die Herausforderungen, Kinder und Karriere zu vereinbaren. Mit viel Humor schildert sie die Highlights ihres Werdegangs, nicht zuletzt ihr Engagement als First Lady, aber auch die beruflichen und privaten Enttäuschungen.
Für Kamala Harris ging der amerikanische Traum vom Aufstieg durch Bildung und harte Arbeit in Erfüllung. In der Hörbiografie zeichnet Dan Morain den Werdegang der Politikerin nach. Die indischstämmige Mutter und der jamaikanische Vater wanderten einst in die USA ein, weil sie sich dort mehr Chancen erhofften. Nach der Trennung der Eltern wuchsen Kamala Harris und ihre Schwester bei der Mutter auf, die ihre wissenschaftliche Karriere fortsetzte. Schon als Jurastudentin erkannte Kamala Harris, dass die Strafjustiz in den USA einiger Reformen bedurfte. Damit war ihre Karriere bis zum Attorney General vorgezeichnet und sie nahm es schließlich mit Großbanken, Ölkonzernen, Versicherungsgesellschaften und dem organisierten Verbrechen auf.
Bald sehnte sie sich nach weitreichenderen Gestaltungsmöglichkeiten und ging in die Politik. Als Senatorin – die zweite Schwarze überhaupt – war sie für ihre Kreuzverhöre in den Ausschüssen berüchtigt. Das ehrgeizige Projekt ihrer Präsidentschaftskandidatur musste sie zwar zurückstellen, doch als erste Schwarze und als erste Frau im Amt des Vizepräsidenten schreibt sie Geschichte. Dies hat enorme Symbolkraft für Afroamerikaner, Einwanderer und Frauen generell. In ihrer Siegesrede im November 2020 betont sie, dass sie zwar die erste Frau in diesem Amt ist, sicherlich aber nicht die letzte sein wird.
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Frauen am Start: Sportlerinnen mit Botschaft
Eine solche Geschichte kann sich nur das Leben selbst ausdenken: Ein Schlauchboot mit zwanzig syrischen Flüchtlingen an Bord droht vor der griechischen Insel Lesbos zu kentern. Der Außenbordmotor versagt, Wasser läuft in das überfüllte Boot. Kurzerhand springen die Schwestern Yusra und Sara, beide Leistungsschwimmerinnen, über Bord. Mit Hilfe zweier weiterer Flüchtlinge ziehen sie das Boot ans rettende Ufer – mehrere Stunden lang.
Die Schwestern erreichen über die Balkanroute Berlin, wo Yusra ihr Training wieder aufnimmt. Schon ein Jahr später erfüllt sich der große Traum der Sportlerin: Als Teilnehmerin des Flüchtlingsteams reist sie nach Rio zu den Olympischen Spielen. Doch dabei bleibt es nicht. Yusra, gerade mal volljährig, wird vom Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen zur derzeit jüngsten Sonderbotschafterin ernannt. Sie fliegt um die Welt und öffnet Menschen die Augen dafür, wie es sich anfühlt, wenn man seine Heimat und fast sein Leben verliert. Und sie macht anderen Menschen Mut, die ähnliches durchgemacht haben, wie sie selbst. Wie stark diese junge Frau ist, davon könnt ihr euch in ihrer aufrüttelnden Biografie „Butterfly. Das Mädchen, das ein Flüchtlingsboot rettete und Olympia-Schwimmerin wurde“ überzeugen. Ihre Botschaft: Glaub an dich und deinen Traum!
Mutige Aussteigerinnen auf dem Weg zu sich selbst
Christine Thürmer hat einen toughen Job als Unternehmenssaniererin, einen Dienstwagen und fünf Kilo Übergewicht. Alles läuft nach Plan. Bis ihr Arbeitgeber sie feuert. Sie fällt in ein tiefes Loch. Noch voller Selbstzweifel beschließt sie, sich eine fünfmonatige Auszeit zu nehmen und den Pacific Crest Trail zu wandern: 4.277 Kilometer an der Westküste der USA entlang, von der mexikanischen bis zur kanadischen Grenze. Ganz allein. Sie schafft es – und krempelt ihr Leben komplett um. Aus der Managerin wird eine „Thru-Hikerin“, eine Langstreckenwanderin, die von nun an unter freiem Himmel lebt – mit nicht mehr Besitz, als in einen kleinen Tagesrucksack passt.
Von diesem Abenteuer erzählt die Christine Thürmer in „Laufen. Essen. Schlafen.“ – und zwar wunderbar kurzweilig, ehrlich und frei von Eitelkeiten. Die Aussteigerin nimmt euch mit auf drei Langstrecken-Trails quer durch die USA. Sie schildert ihre Begegnungen mit Menschen, Bären und Klapperschlangen – vor allem aber ihre eigenen Gedanken und Gefühle. Wie zum Beispiel das rauschhafte Glück, das eine Dusche nach einer Woche Fußmarsch durch Staub und Hitze auslöst. Diese Hörbuch-Biografie handelt vom Aussteigen und Durchhalten, vom Unterwegssein und Bei-sich-ankommen. Aber Achtung: Christine Thürmers radikale Wanderlust steckt an!
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Wer in New York zu Fuß über die Brooklyn Bridge geht und sich in den Straßen von Williamsburg verirrt, fühlt sich in eine andere Zeit zurückversetzt. Denn in dem von ultraorthodoxen Juden bewohnten Stadtteil, in dem nur Jiddisch gesprochen wird, ist von der bunten, hektischen Metropole nicht mehr viel zu spüren. Genau dort wuchs Deborah Feldman in einer strenggläubigen Gemeinde auf und wurde den Sitten entsprechend schon mit 17 Jahren zwangsverheiratet. In ihrer Autobiografie ist zu hören, welch strengen Regeln sie sich schon als Mädchen und später als junge Frau unterwerfen musste.
Doch schon als Jugendliche beginnt Deborah Feldmann das strikt geregelte Leben in der sektenartigen Gemeinde mit all seinen Zwängen zu hinterfragen. Vor allem die Unterdrückung der Frau und die Abschottung inmitten der Millionenstadt stört sie immer mehr. In diesem Hörbuch erzählt sie, wie sie sich schließlich gemeinsam mit ihrem Sohn aus der Enge der orthodox-chassidischen Sekte befreit, um das Leben außerhalb der gewohnten Welt zu wagen, ausgerechnet in Berlin. Mit viel Humor und Komik schildert Deborah Feldman ihren Ausbruch aus dem alten und ihre Ankunft im neuen Leben als Bestsellerautorin.
Starke Frauen: Aktivistinnen, die gegen Unterdrückung kämpfen
Auch von Malala habt ihr sicher schon gehört: Vor vier Jahren bekam die damals erst 17-jährige den Friedensnobelpreis verliehen. Zuvor hatte sie eine berührende Rede vor den Vereinten Nationen gehalten. Das Video davon ging um die ganze Welt. „Ich bin Malala“ – so schlicht und selbstbewusst hat die junge Paschtunin ihre Autobiografie genannt. Darin erzählt sie zunächst von ihrem Leben in einem idyllischen Tal in Pakistan. Doch bald wird ihr Alltag vom Terror der Taliban überschattet.
Die Islamisten haben sie im Visier, denn Malala bloggt für die BBC, seit sie elf Jahre alt ist. Und sie setzt sich dafür ein, dass Mädchen zur Schule gehen dürfen. Immer mehr Menschen in aller Welt werden auf die mutige Schülerin aufmerksam – das missfällt den Islamisten. „Keine Sorge“ sagt Malala zu ihrer Freundin Moniba. „Die Taliban haben noch nie ein kleines Mädchen geholt“. Ein Irrtum. Auf dem Weg zur Schule halten die Terroristen ihren Bus an. Ein bärtiger junger Mann feuert drei Schüsse auf das Kind. Eine Kugel durschlägt ihre Augenhöhle, zertrümmert Kiefer und Schulter. Doch Malala überlebt – und ihr Kampfgeist erwacht nun erst recht.
Statt ihr Schicksal zu beklagen, erzählt Malala in ihrem Buch von der geliebten Heimat, von Verwandten und Freunden und vom Leben unter der den Taliban. Das tut sie mit einfachen, eindrücklichen und gewichtigen Worten. Mit dem Hörbuch taucht ihr tief in die Lebenswelt dieser beeindruckenden jungen Frau ab. Nach dem Mordattentat baut sich die Familie in Birmingham ein neues Leben auf. Malala wird berühmt, reist als Aktivistin für Kinderrechte um die Welt, trifft Barack Obama – und bleibt dabei so bescheiden, natürlich und geradlinig, dass ihr sie sicher ins Herz schließen werdet. Malala möchte eines Tages in ihr Land zurückkehren und Politikerin werden – mit ihrer Entschlossenheit und ihrem unverwüstlichen Optimismus ist sie auf dem besten Wege. Wir wünschen ihr dabei jedenfalls alles Glück der Welt.
Mutig und menschlich: Junge Frauen, die den Nazis die Stirn boten
Das Tagebuch der Anne Frank? „Kenne ich aus der Schule“, denkt ihr jetzt vielleicht. Wirklich? Klar, ein paar Ausschnitte aus dem berühmtesten Tagebuch der Welt hat wohl jeder gelesen. Wir behaupten mal: Es waren nicht die interessantesten. Denn dieses Werk der Weltliteratur ist erst 2001 in einer ungekürzten und unzensierten Fassung erschienen.
Statt einer zur Ikone stilisierten Moralistin erlebt ihr Anne hier, wie sie war: Ein Backfisch voller Lebenslust und zugleich eine talentierte und genaue Chronistin der Horrorjahre 1942 bis 1944. Anne schildert ihrer imaginären Freundin „Kitty“ nicht nur die beklemmende Zeit im Hinterhaus-Versteck und die Schikanen, denen Juden ausgesetzt waren. Sie schimpft auch ungeniert über ihre Mutter und macht sich Gedanken über Liebe und Sexualität – eben wie ein ganz normaler Teenager. Wir finden: Das macht dieses einmalige Zeitdokument noch authentischer und berührender.
Die Schauspielerin Fritzi Haberland hat Anne für dieses Hörbuch ihre Stimme geliehen. Sie liest den persönlichen Text wunderbar einfühlsam und emotional. Ganz am Ende hört ihr noch ein Nachwort von Annes geliebtem Vater Otto Frank. Er berichtet, wie das Hinterhausversteck schließlich verraten und entdeckt wurde. Als einziger aus der Familie überlebte er die Deportation ins Konzentrationslager Bergen-Belsen. Seine Töchter starben hier im März 1945 an Typhus. Anne Franks Worte aber bleiben für immer lebendig.
Wie Anne Frank wurde auch Sophie Scholl von den Nazis ermordet. Und mehr noch als Anne wurde diese tapfere junge Frau posthum zur Heldin und Heiligen stilisiert. In „Sophie Scholl und der Widerstand der Weißen Rose“ lernt ihr die Frau hinter dem Mythos kennen. Die Autorin Barbara Leisner schildert, wie aus einem naiven, kunstbegeisterten Mädchen eine überzeugte junge Widerstandskämpferin wird. Wenn ihr Bücher für junge Frauen oder Biografien von Aktivistinnen sucht, die noch lange nachwirken, gehört dieses Hörbuch ganz bestimmt auf eure Liste!
Im Jahr 1942 herrscht Krieg. Sophie, ihr Bruder Hans und ihre Freunde studieren in München. Täglich erleben sie, wie Juden, Kommunisten, Menschen mit Behinderungen und andere diskriminiert und deportiert werden. Sie wollen nicht mehr wegschauen und sagen dem Naziregime und seiner Menschenfeindlichkeit den Kampf an: Sie gründen die Widerstandsgruppe „Weiße Rose“. Mit Flugblattaktionen treten Sophie, ihr Bruder Hans und ihre Freunde für Freiheit, Menschlichkeit und christliche Werte ein – im vollen Wissen, wie gefährlich das ist. Am Ende bezahlen sie diesen Mut mit ihrem Leben. Sophie ist gerade mal 21 Jahre alt, als sie auf dem Schafott stirbt. Woher nimmt eine so junge Frau so viel Kraft und Entschlossenheit? In einer Zeit, in der Millionen Menschen aus Angst schweigen? Hier erfahrt ihr es.
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Starke Frauen und ihre Biographien als Hörbücher: Empowerment hören
So unterschiedlich die Frauen sind, haben sie doch eins gemeinsam: Sie machen Mut. Mut, das eigene Leben zu hinterfragen. Für seine Ideale einzustehen. Den eigenen Weg zu gehen, egal, wie groß die Widerstände und wie steinig die Hindernisse darauf sein mögen. Sei sind Inspiration und Vorbild für Menschen in der ganzen Welt.
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