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Meine Mutter hätte es Krieg genannt

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Meine Mutter hätte es Krieg genannt

Von: Sara Giudice, Vera Politkowskaja
Gesprochen von: Heidi Jürgens
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Über diesen Titel

Nach ihrer Ermordung am 7. Oktober 2006 wird die Journalistin Anna Politkowskaja auf einen Schlag zur weltweiten Symbolfigur für den Kampf um Gerechtigkeit und Meinungsfreiheit. Bis heute gilt sie als eine der wichtigsten Kritikerinnen von Putins Russland. In diesem Buch erzählt ihre Tochter zusammen mit der Journalistin Sara Giudice erstmals die Geschichte ihrer Mutter: persönlich, bewegend und erschreckend aktuell.

Als Anna Politkowskaja starb, war ihre Tochter Vera 26 Jahre alt. Mit diesem Buch setzt sie dem Vermächtnis ihrer Mutter ein Denkmal. Sie zeigt, wie deren kompromissloser politischer Kampf bis in die innersten Familienstrukturen hineinreichte, und auch, welche Schatten er warf. Vera Politkowskaja seziert die Mechanismen des russischen Machtapparates und rückt unsere aktuellen politischen Debatten in ein neues Licht. Indem sie einen Blick zurück auf den letzten großen Russischen Krieg in Tschetschenien wirft, ergründet sie auch den Krieg unserer Tage.

©2023 Mondadori Libri S. p. A. (P)2023 John von RBmedia Verlag
Journalisten, Redakteure & Verleger Politik
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Menschlichkeit, Mut und Intelligenz

zeichnen das Leben von Anna Poliitovskvaya. Ich stelle es mir ziemlich schwierig vor, über die eigene, vom Regime gemeuchelte Mutter zu schreiben. Aber Vera folgt in würdiger und wertschätzender Weise den Spuren ihrer Mutter. Und vielleicht haben beide das Wort nicht oft verwendet aber es schwingt immer die Liebe zueinander, zu den Menschen mit. Es ist so wichtig, dass die Erinnerung an Menschen wie Anna Poliitovskvaya am Leben gehalten wird. Der Massenmörder Putin verheizt nicht nur sein eigenes Volk. Er möchte alle vernichten, von denen er meint, sie stünden seinen Zielen im Weg. Es ist so schmerzhaft, den unzähligen Einzelschicksalen auf diesem langen Weg aus Barbarei und Dogmatismus heraus zu folgen. Ich denke, es war für Anna Poliitovskvaya jeden Tag ihres Lebens eine bewusste und unabänderliche Entscheidung, konsequent ihren Weg der Wahrheitsfindung zu verfolgen bei allen Opfern, die sogar ihre engste Familie bringen musste. Wer, wenn nicht immer wieder solche mutigen Menschen sollten uns, die wir still halten oder mehr oder weniger unbewegt zusehen bzw. bewusst wegschauen, nur zögerlich handeln, denn sonst die Augen und das Herz öffnen für Mitmenschlichkeit und Menschenwürde. Das Geschriebene wirkt ziemlich distanziert selbst bei der Schilderung familiärer Ereignisse, es erschüttert mich dadurch umso mehr. Denn leider weiß man ja vom Ende und hofft doch immer auf eine Wendung,

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