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Literaturkritiker-Tipps: Bücher, die Denis Scheck empfiehlt

Literaturkritiker-Tipps: Bücher, die Denis Scheck empfiehlt

Seit 20 Jahren bespricht Denis Scheck für das ARD-Literaturmagazin „druckfrisch“ aktuelle Bücher – und haut dabei Neuerscheinungen, die ihm nicht gefallen, kurzerhand in eine bereitstehende Abfalltonne.

Klar, dass das nicht bei allen gut ankommt. „Arrogant und geradezu unsäglich“ findet etwa seine Kollegin Elke Heidenreich Schecks Methode. Mit der einflussreichen Autorin und Literaturvermittlerin gerät Denis Scheck gerne mal aneinander. Er nannte sie eine „alte Schachtel“, sie ihn ein „hysterisches Rolltreppendickerchen“. Was beide nicht davon abhält, miteinander essen zu gehen, wenn sich die Gelegenheit ergibt.

Meinungsunterschiede aushalten, das kann der 1964 bei Stuttgart geborene Kritiker, Übersetzer und Herausgeber. Schließlich geht es ihm um eine größere Sache: die Literatur. Ihr gilt seine ganze Liebe – neben seiner Frau, seinem Jack-Russell-Terrier Stubbs (auch bekannt als Der undogmatische Hund) und gutem Essen. Bei Audible plaudert er in seinem eigenen Podcast unüberhörbar mit Autoren über ihre aktuellen Bücher. Sachkundig und kurzweilig.

Buchempfehlungen 2024: Denis Scheck auf der Frankfurter Buchmesse

Schon seit 45 Jahren ist Denis Scheck Gast auf der Frankfurter Buchmesse. Zum ersten Mal besuchte der Literaturkritiker die größte Buchmesse Europas als 13-jähriger Junge. Mittlerweile empfiehlt er hier regelmäßig neu erschienene Bücher, die ihn besonders begeistern. So auch 2024 auf der Literaturbühne von ARD, ZDF und 3sat. Die folgenden Titel empfiehlt er aktuell.

Eine 45-jährige Künstlerin lässt ihr altes Leben in Los Angeles hinter sich. Nachdem sie sich von ihrer Familie verabschiedet hat, nimmt ihr Roadtrip eine überraschende Wendung. In einem Motel lässt sie sich auf eine intime, absurde und tiefgreifende Selbsterkundung ein. Zwischen skurrilen Begegnungen, tabubrechenden Erlebnissen und humorvollen Momenten erforscht All Fours von Miranda July die Grenzen von Lust, Freiheit und Identität.

Denis Scheck sagt über All Fours:

Eine augenöffnende Lektüre über das Begehren von Frauen in der Menopause.

Düstere Geheimnisse überschatten die anstehende Hochzeit von Agnes’ Tochter. So versucht unter anderem Agnes, eine Affäre aus der Vergangenheit geheim zu halten – und die unterschiedlichsten Absichten und Gefühle der Beteiligten prallen aufeinander. Bei aller Liebe von Psychoanalytikerin und Autorin Jane Campbell setzt sich geschickt mit Familiengeheimnissen, psychologischen Abgründen und der Dynamik einer festgefahrenen Liebesgeschichte auseinander.

Denis Scheck über Bei aller Liebe:

Jane Campbell hat einen unglaublich feinen Blick für die Schwächen ihrer Figuren.

Um seine Jagdtrophäen-Sammlung zu vervollständigen, reist ein steinreicher amerikanischer Großwildjäger nach Afrika. Als ihm sein Gastgeber von den Big Six erzählt, steht er vor einer Entscheidung: Ist er bereit, die Grenzen der Jagd und der Moral zu überschreiten? Mit messerscharfer Präzision schildert Trophäe von Gaea Schoeters die Dynamik zwischen Jäger und Beute – und stellt die fundamentale Frage nach dem Wert eines Lebens.

Das sagt Denis Scheck über Trophäe:

Schoeters erklärt, wie es dazu kommen kann, dass ein Stammesmitglied in Afrika verkauft wird, ohne zu verurteilen.

Noch mehr aktuelle Empfehlungen: Denis Scheck auf der Leipziger Buchmesse 2024

Natürlich war Literaturkritiker Scheck 2024 auch auf der Leipziger Buchmesse. Und auch hier präsentierte er die  unterschiedlichsten Titel – von einer Erzählung über eine Frau, die eine Beziehung mit einem Bürodrucker eingeht, bis hin zu einer Neuerzählung von Huckleberry Finn von Mark Twain. Eine Auswahl.

Denis Scheck ist von Lichtungen von Iris Wolf begeistert – insbesondere von der Tatsache, dass es Wolf gelingt, ihre Geschichte rückwärts zu erzählen. So lernen Lesende Protagonist Lev im Erwachsenenalter kennen und folgen ihm dann zurück durch die Zeit.

Denis Scheck findet:

Eine spannende Reise!

Unter dem Motto „alles außer flach“ präsentierten sich 2024 das Gastland Niederlande und Flandern auf der Leipziger Buchmesse. Nicht nur aus diesem Grund empfiehlt Denis Scheck das Debüt einer in Brüssel lebenden gebürtigen Friesländerin. Denn mit Xerox ist Fien Veldman ein starker Roman gelungen. Er handelt von einer Frau, die unglücklich und sozial isoliert in einem Amsterdamer Start-up eine Beziehung mit einem Bürodrucker eingeht. Hörenswert!

Denis Scheck ist begeistert von James von Percival Everett, einer modernen Neuerzählung von Mark Twains Huckleberry Finn.

Literaturkritiker Scheck sagt über James:

Dieses Buch ist die beste Rache, die man an ungerechten Zeiten nehmen kann.

Obwohl Unsereins von Inger-Maria Mahlke schon 2023 erschienen ist, möchte Denis Scheck den Roman Lesenden ans Herz legen.

Denis Scheck sagt:

Unsereins ist eine erschütternde Dokumentation des Antisemitismus in der wilhelminischen Gesellschaft.

Irmgard Keuns Kind aller Länder beleuchtet Fluchterfahrungen in der Nazi-Zeit aus der Perspektive eines 10-jährigen Mädchens. Gleichzeitig untersucht der 2016 veröffentlichte Roman, inwiefern ein Stück Normalität, ein Familienleben in dieser unruhigen Zeit möglich sein konnte.

Literaturexperte Scheck betont auf der Leipziger Buchmesse:

Eine unter die Haut gehende Lektüre.

Denis Scheck Buchempfehlungen 2023: Romane, die unter die Haut gehen

Wie auch immer man zu Denis Scheck stehen mag, eins bleibt unbestritten: sein Näschen für wirklich gute Literatur. Der Tagesspiegel nannte den mehrfach ausgezeichneten Kritiker den „Literatur-TÜV der Nation“; vielen gilt er als legitimer Nachfolger des legendären Marcel Reich-Ranicki. Welche Bücher es Scheck 2023 besonders angetan haben, erfährst du hier.

Eine brutale Mordserie erschüttert zu Anfang des 21. Jahrhunderts das US-amerikanische Südstaaten-Kaff Money. Alles deutet darauf hin, dass die blutigen Taten Emmett Till rächen sollen, der 1955 Opfer eines rassistischen Lynchmordes wurde. Drei schwarze Special Detectives ermitteln – und finden in den Archiven von Mama Z Antworten auf immer drängendere Fragen.

Der Autor des furiosen und vielbeachteten Romans Die Bäume ist der US-amerikanische Schriftsteller und Professor Percival Everett. Achtung: Für seine ausführlichen Beschreibungen übel zugerichteter Leichen braucht es gute Nerven. Trotzdem hat die wilde Mischung aus Horror-Komödie, politischem Roman, Südstaaten-Krimi und Zombiegeschichte Denis Scheck begeistert.

Percival Everett ist es gelungen, einen Roman über Rassismus zu schreiben, der sich von der Masse abhebt und unter die Haut geht.

„Kodokushi“ – ein fast niedlich klingendes Wort für eine grauenhafte Sache. Denn so nennt man in Japan den einsamen Tod sozial isolierter Menschen. Menschen wie Herr Ono. Als ein unerträglicher Geruch aus seiner Wohnung dringt, rufen die Nachbarn die Polizei. Anschließend kommt Herr Sakais Putztrupp – und mit ihm Suzu, die neu im Team ist.

Schnell stellt die Einzelgängerin fest, dass es mehr als einen robusten Magen für ihren schwierigen Job braucht. Suzu lernt menschliche Schicksale kennen und sieht Fassaden bröckeln; nicht zuletzt ihre eigene. Die Konfrontation mit dem Tod wird für sie zu einer Rückkehr ins eigene Leben. Davon berichtet die Schriftstellerin Milena Michiko Flašar, Tochter einer Japanerin und eines Österreichers, mit Fingerspitzengefühl und sogar mit subtilem Humor.

Denis Scheck hat sich von ihrem Roman Oben Erde, unten Himmel berühren lassen:

Die Autorin erzählt präzise und psychologisch ausgereift über das Schwinden sozialer Bindungen und der Sehnsucht nach Gemeinschaft.

Vom Zauber japanischer Romane: Was macht ihre Magie aus?

Bücher, die Denis Scheck und andere Kritiker empfehlen

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