Profund, gut verständlich, erhellend

Lindsay tritt den Beweis an, dass alle Sozialtheorien, die, von der Bevölkerung kaum wahrgenommen, ausgehend von den Universitäten in einem stetigen Prozess alle Bereiche des Lebens infiziert haben und nun wie plötzlich und unerwartet Realität werden in unserer Unternehmenskultur, unserem öffentlichen Leben, unseren Bildungseinrichtungen und unserer Sprache, nichts anderes sind, als erweiterter Marxismus: der Kampf der vermeintlich "Unterdrückten" gegen die "Unterdrücker" ausgedehnt auf marginalisierte Gruppen aller Couleur, die sich mit vereinten Kräften zur versprochenen Herstellung "sozialer Gerechtigkeit" an der Zerstörung westlicher Werte "aktiv" beteiligen und sich dabei nicht bewusst sind, dass sie sich als Kanonenfutter zur Verfügung stellen zur Errichtung einer totalitären kommunistischen Weltregierung, die ihnen sicher nicht die ersehnte Gerechtigkeit bringen wird.
Zur Kritik an Lindsay muss gesagt werden, dass ihm das größere Bild fehlt, dass der von ihm zur Rettung propagierte Liberalismus genau das (geplante) Einfallstor darstellt, das das kommunistische Gedankengut brauchte: die verantwortungsbefreite "Freiheit", "Toleranz", Egozentrik und innere Wertelosigkeit, das lahmgelegte Immunsystem einer Gesellschaft, die wehrlos ihrer eigenen Zerstörung hinterherläuft. Wie so vielen brillanten Analytikern fehlt ihm der holistische Blick, der die Schwächen der eigenen "Wahrheit" erkennt und in einer echten Dialektik zur Synthese auf höherem Niveau und zur echten Neuausrichtung führen könnte.
Trotzdem ein wichtiges Buch, das Einblick bietet in die Weitsicht der Weltarchitekten, die perfiden Manipulationsmethoden und geduldige Implikation, die die ahnungslose Bevölkerung quasi über Nacht mit einer neuen Realität überfällt, deren Ursprung und Zweck sie nicht durchschaut.

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