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Monde vor der Landung
- Gesprochen von: Ole Lagerpusch
- Spieldauer: 17 Std. und 18 Min.
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Inhaltsangabe
Worms, Anfang der 1920er-Jahre. Peter Bender, ehemals Fliegerleutnant des Deutschen Heeres, macht sich als Gründer einer neuen Religionsgemeinschaft und mit der Proklamation der sogenannten Hohlwelt-Theorie einen Namen: Die Menschheit, so diese Theorie, lebe nicht auf, sondern in einer Kugel, außerhalb derselben existiere nichts. Benders Gemeinde bleibt überschaubar, dennoch wird er wegen der Verbreitung aufwieglerischer und gotteslästerlicher Flugschriften zu einer mehrmonatigen Kerkerhaft verurteilt. Als sich nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten herumspricht, dass seine Frau Jüdin ist, wenden sich selbst seine engsten Gefolgsleute von ihm ab. Die Benders verarmen, die Repressionen gegen seine Frau werden bald unerträglich, bis die Familie 1942 verhaftet und deportiert wird. Nur der Sohn überlebt das Konzentrationslager.
Das sagen andere Hörer zu Monde vor der Landung
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Gesamt
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Sprecher
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Geschichte
- Sursulapitschi
- 07.04.2023
Kannst du dir nicht ausdenken
„Kannst du dir nicht ausdenken.“ Dieser Ausspruch zieht sich wie ein Mantra durchs Buch und das muss man sich auch immer wieder vor Augen halten, sonst ist es unerträglich. Peter Bender gab es wirklich. Er war wirklich mindestens so verrückt wie der Mann, dem man hier satte 17 Stunden lang zuhört, wie er seine kruden Ideen spinnt.
Er ist Anhänger der Hohlwelttheorie, die er verkündet, belegt, beweist und auch verbreiten möchte, mit sich und seiner Frau Charlotte als Gurus. Dabei dreht er sich hübsch alles so zurecht, dass selbst seine amourösen Seitensprünge der Sache dienen, wenn nicht gar Programm sind. Nicht nur das, er schafft es dabei auch, die arme Charlotte beständig ins Unrecht zu setzen und ignoriert komplett, dass sie ihm erst sein Traumtänzertum ermöglicht, indem sie sich um die profanen Dinge des Lebens kümmert. Als er die Maßnahmen der Nazis als eher lästige Ideen anderer Querdenker abtut, wird seine Egozentrik für Charlotte als Jüdin sogar gefährlich. – Kannst du dir nicht ausdenken.
Das alles präsentiert Clemens J. Setz mit maliziösem Ton und genialer Sprache.
„Der Innenraum des Gasthofs „Zur Trompete“ machte den Eindruck, als täte es dem Raum gut, sich einmal kräftig zu räuspern.“
Hier ist fast jeder Satz bemerkenswert schön, ein Gedicht in liebevoll ironischem Tonfall, zartester Sarkasmus in treffenden Bildern. Und genau so trägt Ole Lagerpusch es auch vor, liebevoll, wie ein endlos langes Gedicht voller Schönheit. Fast merkt man nicht, wie böse es eigentlich ist. Sowohl Autor als auch Sprecher haben hier Großes geleistet.
Bei aller Genialität ist dieses Buch aber auch ein Brocken. Bender schwadroniert, predigt, schwafelt, kommentiert einfach alles aus seiner ganz eigenen Sicht. Das amüsiert zu großen Teilen, es strapaziert aber auch die Geduld. Ich habe längst nicht alle weltanschaulich-philosophischen Feinheiten verstanden und auch nicht den Ehrgeiz, mich darum zu bemühen. Da ist ein Irrer, der sich 17 Stunden lang in seinem Wahn suhlt und das muss man bei aller sprachlichen Brillanz auch aushalten können.
Wie bewertet man sowas? Es ist ein geniales Buch, dem man mit einiger Berechtigung auch Sterne abziehen könnte. – Das sollen andere tun. Ich bin tief beeindruckt.
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15 Leute fanden das hilfreich
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Sprecher
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Geschichte
- Manni_at
- 06.11.2023
Die Macht der Sprache
Eines gleich vorweg. Das ist kein Hörbuch zum nebenbei hören. Setz erzeugt mit seiner wortgewaltigen Sprache unglaubliche Bilder. Manchmal hatte ich das Gefühl gleichzeitig in Benders Kopf und unbeteiligter Beobachter zu sein.
Grandios.
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1 Person fand das hilfreich
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Sprecher
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Geschichte
- Marcus De Gasperi
- 30.05.2024
Sehr langatmige Erzählung einer seltsamen Geschichte.
Die Geschichte selbst ist sicher gut recherchiert und wäre ganz interessant. Auch die Sprache in der sie geschrieben ist wirkt sehr schön und anregend. Die Erzählweise ist, allerdings extrem schleppend und langatmig. Oft habe ich das Buch weggelegt und nur mit Mühe zu Ende gelesen. Erst im zweiten Drittel wird es etwas spannender, falls man dieses Wort überhaupt mit dem Buch auch nur annähernd in Verbindung bringen kann. Meist dreht sich die ganze Geschichte hauptsächlich um sich selbst, also um das verworrene Weltbild eines als weltfremd und entrückt, aber harmlos kautzig dargestellten Einzelgängers (Nerds würde man heute sagen) der blind oder sich selber verblendend (nicht nur) seinem langatmigen Untergang entgegen taumelt. Ich denke man hätte mehr aus dieser doch auch tragischen Geschichte machen können und durchaus einen Spannungsbogen entwerfen können der die Geschichte vorantreibt. So wabert sie aber Seiten und kapitelweise zäh vor sich hin bevor sie der eigentlichen Tragik kaum gerecht werdend fast klanglos im braunen Sumpf jener Zeit versickert. Ich bin sicher, dass das vom Autor so beabsichtigt ist, um ein den kruden Ideen entsprechendes Bild zu generieren. Das mag (zu) gut gelungen sein. Zum Lesen ist es allerdings sehr mühsam. Gelesen ist das Hörbuch gut, wenngleich ebenfalls entsprechend langgezogen getragen und ziseliert. Generell leider kein Buch dass man gelesen oder gehört haben muss.
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