Effi Briest
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Gesprochen von:
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Udo Samel
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Von:
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Theodor Fontane
Über diesen Titel
Fontanes Meisterwerk, das eine wahre Ehetragödie des späten 19. Jahrhunderts aufgreift, gilt als sein modernstes Werk, das am deutlichsten über die bürgerlich realistische Epoche hinaus in die Zukunft weist. Der 1895 veröffentlichte Roman zeigt den großen Humanisten auf der Höhe seines Schaffens.
(c) 2005 Argon VerlagDas sagen andere Hörer zu Effi Briest
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Gesamt
- casspeia
- 18.01.2010
Eintauchen in preußisches Denken durch Effi (manchmal:) BIEST
Diese Geschichte hören heißt in eine ganz andere, für uns heute fremde, Welt eintauchen. Die Sprache Fontantes ist manchmal schon sehr verschroben. Und trotzdem: je mehr ich mich darauf einließ, desto mehr konnte sich die Spannung dieses Buches entfalten und ich über die Moralvorstellungen des 19. Jhd staunen.
Effi, eine junge Adelige, legt Wert auf Konventionen, leidet aber auch unter der Einengung, die damit verbunden ist. Die Verlobung mit Geert von Instetten ist innerhalb von 1-2 Std beschlossene Sache, Monate später findet die Hochzeit statt (einziger Kontakt dazwischen: Briefe!) und sie zieht als junge Herrin in sein Haus ein. Der Kreis der Adeligen in Kessin ist sehr beschränkt (im doppelten Sinne - Fontane liebt Andeutungen dieser Art), sodaß sie dort sehr einsam ist und sich zu Tode langweilt. Da kann der Galan Crampas ihre Sehnsucht wecken - selbst wenn sie diese Leidenschaft auch als Gefängnis betrachtet. Sie ist erleichtert, als diese Liason durch einen Umzug nach Berlin ein Ende findet. Trotzdem kommt die Affäre Jahre später ans Licht.
Erzählt wird meist aus Effis Perspektive - und da sie sich ihren Fehltritt kaum eingestehen mag, sind die heißen Küsse, mit denen Crampas ihre Hände überschüttet" schon der Gipfel der Initmität, an dem wir teilhaben dürfen. Das mutet uns heute - um mit Effi (die ich manchmal recht nervig finde) zu sprechen fast dalbrig" (albern) - an. Dafür gibt es Andeutungen und Vorausdeutungen ohne Ende. Daß ein Huhn ohne Kikeriki" nicht in der Lage sei Eier zu legen, ist schon eine sehr direkte, ja fast obszöne Aussage! Nach dem ersten Durchlauf habe ich zur eigenen Klärung einige Passagen nachgelesen.
Udo Samel hat mir als Sprecher gut gefallen. Er liest ruhig und humorvoll - nicht mit übertriebenen Betonungen. So bleibt Raum für eigene Interpretationen.
Auch ich bedauere die sog. Kapiteleinteilung - dazu gibt es ja bereits eine Stellungnahme! Trotzdem 5 Sterne.
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Gesamt
- msvk
- 24.10.2005
Weltliteratur
Trotz ihrer Rückkehr ins geliebte Hohen-Cremmen, Ort ihrer unbekümmerten Kindheit und Jugend, stirbt Effi kurze Zeit später an der Schwindsucht. Zuvor hat sie alles verloren - ihren Mann, ihre Tochter, die Zugehörigkeit zum ihr vertrauten großbürgerlichen Umfeld. Alles nur aufgrund einer viele Jahre zurückliegenden Liaison, eines kleinen 'Schrittes vom Wege', den ihr die lebensfeindlichen Konventionen der reichsdeutschen Ständegesellschaft im Zeitalter des Wilhelminismus nicht zu erlauben im Stande waren.
Die Sprache wirkt verspielt, ironisch distanziert, von vielen melancholisch-endzeitlichen Stimmungsbildern getragen. Es kommt einem immer so vor, als ob ungeachtet aller positiven Handlungsverläufe doch letzten Endes alles vergeblich verbleibt - das Streben nach individuellem Glück, nach selbstbestimmter Lebensgestaltung, nach wahrer Freiheit. Es scheint immer Herbst zu sein, immer Spätzeit, auch wenn es Juni ist. Die Welt, in die die junge Effi mehr oder weniger unfreiwillig hineingestoßen wurde, ist äußerlich schön anzuschauen, aber von grotesken Sittenkodizes und Engstirnigkeiten ausgehöhlt.
Einer der signifikantesten Aussprüche des Buches lautet '(...) unser Ehrenkultus ist ein Götzendienst, aber wir müssen uns ihm unterwerfen, solange der Götze gilt.' Damit wird das moralische Dilemma des damaligen Ständedenkens prägnant formuliert: der Zwang zur inhaltslosen Form, zur profanen Etikette, das Duell zwischen Innstetten und Crampas als Bestandteil der gegenüber 'der Gesellschaft' empfundenen Pflichtgefühle - das alles erscheint wichtiger als Nachsicht und Vergebung. Am Ende akzeptiert Effi das ihr zugedachte Schicksal als folgerichtiges Ergebnis ihrer Verstöße gegen die geltende Moral. Die leitmotivisch immer wiederkehrende Bemerkung des alten Briest, Effis Vater, dass das alles ein 'zu weites Feld' sei, bringt im Grunde nur die ungenügende Veränderungsbereitschaft der an ihren gesellschaftlichen Ruf gefesselten Menschen der damaligen Zeit auf den Punkt.
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Gesamt
- Martina
- 12.05.2006
Schöner Klassiker
Ein Hörgenuss. Ich kannte das Buch noch nicht, und konnte mich so dem Lauf der Geschichte voll hingeben. Von dem Tag, wo alles anfing bis zu ihrem Tod - ein schöner Spannungsbogen.
Der Geschichte ist leicht zu folgen, auch bei häufiger Unterbrechung. Der Erzähler hat eine schöne Stimme, sehr angenehm.
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Gesamt
- grimsbyroylott
- 20.11.2007
Klassiker gut gelesen
Effi Briest ist so ein Schulbuchklassiker, der Generationen von Schüler/innen vor die Frage gestellt hat, was daran nun so aufregend sein soll. Und tatsächlich ist der Reiz von Effi Briest heute immer schwerer nachzuvollziehen. Trotz aller stilistischen Feinheiten und dem ruhigen Witz kann Effi heute kaum noch mitreißen. Einen historischen Wert genießt der Roman jedoch auf jeden Fall, so dass man ihn, wenn schon nicht ständig wiederlesen, so doch zumindest einmal gelesen haben sollte.
Wer beim Lesen nur mühsam voran kommt oder sich nicht richtig zum Wiederlesen bewegen kann, dem sei dieses Hörbuch ans Herz gelegt. Udo Samel schafft es, die teilweise nur aus Dialogen bestehenden Passagen in Effi Briest derart überzeugend und vielfältig zu sprechen, dass aus dem HörBUCH beinahe ein kleines HörSPIEL wird.
Einziger Minuspunkt ist die Unterteilung von Audible. Anstatt das Hörbuch den Buchkapiteln gemäß zu unterteilen, werden einfach mal drei, mal vier Kapitel zu einem Block zusammengefasst. Das erschwert das Suchen nach bestimmten Stellen ungemein.
Für das Hörbuch 5 Sterne, aufgrund der Audible-Kapitelauswahl einen Stern Abzug: Gesamtergebnis: VIER STERNE
Anm. der Redaktion: Sie haben recht, die Track-Struktur sollte sich nach den Buchkapiteln richten. Wir geben das gerne an den Verlag weiter und bemühen uns um Verbesserung. Danke für den Hinweis!
Die Audible-Redaktion
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Gesamt
- Frank
- 26.03.2012
sehr gut gesprochen und immer aktuell
Sehr guter Sprecher, dem es gelingt, den Worten zu helfen, Bilder im Kopf zu schaffen. Ohne dabei je selbst in den Vordergrund zu geraten. Schilderungen wie Briefe wie Dialoge werden lebendig. Landschaft und Befindlichkeiten sind "greifbar".
Man mag darüber lächeln, was damals den Ehrenkodex ausgemacht hat. Die äußeren und inneren Auseinandersetzungen darüber, ob man dem Gefühl oder dem Kodex zu folgen hat, sind so modern wie eh und je. Deshalb ist das Werk für mich sehr aktuell.
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Gesamt
- Opodeldok
- 27.08.2013
Da gibt es nichts auszusetzen
Ich möchte hier nicht wiederholen, was andere Leser schon gerühmt haben. Es ist ausgezeichnet und hebt sich äußerst wohltuend vom aktuellen Mainstream ab. Man sollte es unbedingt gehört haben.
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Gesamt
- humpfedumpfe
- 24.09.2006
Hervorragende Umsetzung
Udo Samel trifft in dieser Vertonung genau die Atmosphäre der klassischen Vorlage und trägt mit seiner ruhigen Vortragsweise wunderbar durch das Hörbuch. Besonders gut hat mir gefallen, dass er jeder Figur einen eigenen Charakter und eine eigene Stimme gibt, ohne ins alberne Stimmenverstellen à la Rufus Beck zu verfallen.
Tolles Buch, tolle Audio-Umsetzung: Eindeutige Hörempfehlung von mir!
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- Jutta
- 05.01.2007
Effi Briest
Die Geschichte von Effi Briest muß man einmal in seinem Leben gelesen oder gehört haben. Und es ist insgesamt eine kurzweilige Geschichte. Leider ist aber der Sprecher auf Dauer doch ermüdend, denn er nutzt nicht die Vielfalt seiner Stimmlage, um die Tragödie wirklich deutlich zu machen. Schade. Aber dennoch: dieses Buch von Theodor Fontane sollte man lesen.
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- tischiengfer
- 07.01.2006
Klassische Literatur des 19. Jahrhunderts
Eine zeitgeschichtliche, gut umgesetzte Erzählung eines schon jung verherateten Mädchens aus gut bürgerlichem Hause, geschrieben, in einer Sprache, die man heute belächeln muss.
Darüber hinaus wurde dieser Roman Fontanes von einer wahren Begebenheit inspiriert, wenn auch stark verändert. Es geht im Grunde um eine kleine Romanze, die, als Geerd von Innstetten, der Mann Effis, davon zufällig erfährt, in ein Duell ausartet, was der ursprünglichen Geschichte wohl am ehesten nachempfunden ist (außer der grausamen Tatsache des Kindesenzugs). Duelle waren nicht etwa der Regelfall, blieben zu damaliger Zeit eher die Ausnahme. Was die moralischen Grundsätze betrifft und gerade die bürgerlichen Vorstellugen von Anstand und Sitte sowie Zucht und Ordnung auf der Anderen, so ist dieser Roman beispielhaft. Das man der Person Effi mitfühlt ist selbstversändlich.
Fazit: gut gelesen, hörenswert, tragisch.
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Gesamt
- schwalmflueh
- 27.06.2010
Effi Briest
Sehr guter Sprecher. Dieses Buch gehörte im Gymnasium zur Pflichtlektüre. Mit deutlich mehr Lebenserfahrung habe ich es nun mit Genuss gehört.
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