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Romantasy-Hörbücher 2025: Aktuelle Tropen im Überblick

Romantasy-Hörbücher 2025: Aktuelle Tropen im Überblick

Erstmals ist der Begriff „Romantasy“ 2008 im Urban Dictionary aufgetaucht. Hier wird das Genre als „Mischung aus Fantasy und Liebesroman“ beschrieben. Doch erst mit dem Erscheinen von Sarah J. MaasA Court of Thorns and Roses, kurz: ACOTAR, im Jahr 2022 wurde Romantasy so richtig beliebt. Weltweit hat sich die Reihe laut Angaben von Maas‘ Verlag Bloomsbury bereits mehr als 20 Millionen Mal verkauft.

Das Erfolgsrezept des relativ jungen Genres? Es verbindet epische, aus der High Fantasy bekannte Abenteuer mit den emotionalen Höhen und Tiefen, die den Reiz von Romance-Büchern ausmachen. Statt der typischen Heldenreisen und politischer Intrigen, die in Fantasy-Romanen eine Rolle spielen, stehen in Romantasy meistens Beziehungen im Zentrum, eingebettet in magische Welten. Das ist manchen ein Dorn im Auge.

Romantasy: Nicht von allen gefeiert

So kritisieren insbesondere Fans von klassischer Fantasy à la Herr der Ringe, dass in Romantasy-Büchern vor allem Romantik und „spicy“, also explizite, Szenen im Mittelpunkt stünden und klassische fantastische Elemente zu kurz kämen. Andere bemängeln, dass das Genre zu sehr auf Tropen – bestimmte Handlungsmuster – wie „Slow Burn“ oder „Love Triangle“ – setze und so wenig Raum für Innovation lasse.

Doch nicht alle sind dieser Meinung. So schätzen Romantasy-Fans genau die Vertrautheit, die wiederkehrende Handlungsmuster mit sich bringen. Schließlich weiß man ungefähr, was man bekommt, wenn in der Buchbeschreibung von „Enemies to Lovers“ die Rede ist. Auch spielen in der Romantasy nicht die immer gleichen Tropen eine Rolle – sie entwickeln sich immer weiter und sind oft ein Spiegel aktueller gesellschaftlicher Debatten.

Bei der Weiterentwicklung des Genres spielt auch Fanfiction – also von Fans geschriebene Geschichten, die auf bestehenden Welten oder Charakteren basieren – eine große Rolle. In selbst geschriebenen Geschichten bauen Fans bestehende Welten aus, verändern Figuren oder erzählen alternative Handlungsstränge. Dadurch entstehen neue Ideen und Perspektiven, die auch in die Mainstream-Romantasy einfließen oder ganz neue, eigenständige Werke.

Aktuelle Romantasy-Tropes: Unsere Prognose für 2025

Welche aktuellen Tropes werden auch 2025 das Romantasy-Genre prägen? Wir wagen eine Prognose.

Found Family

Die „Found Family“-Trope greift ein Thema auf, das in unserer heutigen Gesellschaft immer wichtiger wird: die Suche nach Zugehörigkeit und emotionalem Halt in einer Welt, die sich oft einsam anfühlt. Und in der traditionelle Familienstrukturen nicht mehr für alle Menschen die einzige Option darstellen. Besonders in queeren Communities hat das Konzept der „Chosen Family“ – also der selbst gewählten Familie – eine lange Tradition. Es bietet Menschen, die von ihren biologischen Familien nicht akzeptiert werden oder sich in diesen nicht aufgehoben fühlen, eine Alternative. Diese basiert auf Akzeptanz, Liebe und gegenseitigem Verständnis. In einer oft von Gefühl von Isolation geprägten Welt spricht die Trope ein universelles Bedürfnis nach Zugehörigkeit und Akzeptanz an – sei es in Freundschaften oder in romantischen Beziehungen.

Diese Idee spiegelt sich zunehmend auch in der Romantasy wider. Charaktere, die sich zunächst fremd oder feindlich gegenüberstehen, wachsen durch gemeinsame Herausforderungen zusammen. Die neu geschaffene Gemeinschaft bietet ihnen einen Halt, der tiefer geht als Blutsbande. In magischen Welten, in denen Gefahr, Abenteuer und Intrigen eine zentrale Rolle spielen, wird die „Found Family“ zu einem emotionalen Anker. In The Light That Blinds Us von Andy Darcy Theo spielt die „Found Family“-Trope eine wichtige Rolle.

Vier Jugendliche, die sich zuvor nie begegnet sind, werden durch mysteriöse Amulette miteinander verbunden und in eine verborgene Welt voller Elementarmagie hineingezogen. Protagonist Alexis Michaels hatte lange Zeit mit düsteren Halluzinationen zu kämpfen. Doch nun muss er sich einer noch größeren Herausforderung stellen: Gemeinsam mit seinen neuen Gefährten soll er das drohende ewige Dunkel aufhalten. Zusammen müssen sie magische Prüfungen bestehen und dabei ihre eigenen Ängste und Zweifel überwinden. Doch Alexis’ Vergangenheit birgt Geheimnisse, die nicht nur ihre Mission, sondern auch die zarte Bindung zwischen ihnen in Gefahr bringen könnten.

The Light That Blinds Us zeigt, wie aus Fremden eine Familie werden kann. Während die vier Jugendlichen lernen, einander zu vertrauen, wird deutlich, dass ihre Verbindung nicht nur eine Frage des Schicksals, sondern eine bewusste Wahl ist. Besonders Alexis’ innere Zerrissenheit verleiht der Erzählung eine zusätzliche Dimension, denn sein Kampf gegen äußere und innere Schatten droht, die Gruppe zu spalten. Doch genau darin liegt die Kraft der „Found Family“-Trope: Sie gibt den Figuren Halt in einer Welt, die sie ins Chaos zu stürzen droht. Magisch, emotional, spannungsgeladen.

Why Choose

„Warum eine Wahl treffen?“. Genau diese Frage ist der Kern der „Why Choose“ Trope. Hier wählt die Hauptfigur nicht zwischen mehreren potenziellen Partnerinnen und Partnern – sie entscheidet sich für alle. Damit spiegelt die Trope den gesellschaftlichen Diskurs über den Wandel traditioneller Beziehungsmodelle wider. Immer mehr Menschen hinterfragen die traditionelle monogame Liebesbeziehung. In Zeiten wachsender Akzeptanz für polyamore Beziehungen findet sich dieses Thema zunehmend auch in der Literatur wieder.

In der Romantasy wachsen Figuren durch gemeinsame Erlebnisse und Konflikte enger zusammen. Magische oder paranormale Elemente können die Beziehungen noch intensivieren – sei es durch magische Bindungen, gemeinsame Missionen oder geteilte Geheimnisse. Es sind besonders die komplexen Beziehungsgeflechte, die die Trope für viele Romantasy-Leserinnen und -Leser so reizvoll machen. Ein Beispiel für ein Romantasy-Werk mit Why-Choose-Trope: Die Riches to Riches-Reihe von Ames Mills.

Im ersten Teil übernimmt Alessa nach dem Tod ihres Vaters eine Position, die für eine Frau in der italienischen Mafia bisher undenkbar war – sie wird zur Anführerin. Unterstützt wird sie von Ryder, Dex, Gage und Holden, ihrem Team und engsten Vertrauten. Doch als Leo auftaucht und Alessas Welt ins Wanken bringt, verändert sich die Dynamik zwischen ihr und den Männern grundlegend. Eifersucht, unterdrückte Sehnsüchte und ein gefährliches Geheimnis drohen, alles zu zerstören. Während Alessa sich nicht nur gegen äußere Bedrohungen, sondern auch gegen ihre eigenen Gefühle behaupten muss, wird klar: Sie muss keine Wahl zwischen den Männern treffen – sie will sie alle.

Riches to Riches verbindet Mafia-Action mit einer elektrisierenden Chemie zwischen den Figuren. Dabei ist Alessas Verbindung zu den Männern nicht nur von körperlicher Anziehung geprägt, sondern auch von Loyalität, gegenseitigem Verständnis und der Tatsache, dass alle Charaktere versuchen, tiefe emotionale Wunden gemeinsam zu heilen.

Strong FMC

FMC steht für „Female Main Character“, also starke weibliche Hauptfiguren. Sie prägen die Romantasy seit jeher. Was sich in den letzten Jahren verändert hat? Protagonistinnen müssen nicht mehr perfekt oder ausschließlich heldenhaft sein. Sie dürfen Fehler machen, Ängste haben und sich weiterentwickeln. Kurz gesagt: Sie dürfen facettenreich und widersprüchlich sein.

Früher wurden Protagonistinnen in der Fantasy als übermenschlich perfekt dargestellt. Heute zeigen sie auch Schwächen, hinterfragen sich selbst und kämpfen mit inneren Dämonen. Diese Entwicklung spiegelt einen gesellschaftlichen Wandel wider: Frauenfiguren sind nicht länger nur „starke Kriegerinnen“ oder „liebliche Prinzessinnen“. Ein aktuelles Beispiel für ein Romantasy-Buch, in dem eine starke weibliche Hauptfigur im Mittelpunkt steht: To Bleed a Kingdom von Ella Dawes.

Lena ist eine geheimnisvolle Kriegerin mit scharfer Zunge und einer noch schärferen Klinge. Sie reist mit einer Gruppe Fremder in die Stadt Seboia, die sich seit Jahrzehnten gegen die monströsen Kreaturen aus dem verfluchten Königreich Brecca verteidigt. Während sich die Bedrohung durch die Soulless weiter zuspitzt, kreuzen sich ihre Wege mit Darius, dem Captain der Wache und einem unsterblichen Krieger, der sich ganz seiner Pflicht verschrieben hat. Zwischen den beiden entbrennt ein Verlangen, das sie von ihren eigentlichen Zielen abzulenken droht. Und als ihre Feinde näher rücken, müssen Lena und Darius lernen, einander zu vertrauen – denn ihre Leidenschaft könnte nicht nur sie selbst, sondern das gesamte Königreich in den Abgrund reißen.

Lena verkörpert in To Bleed a Kingdom die moderne „Strong FMC“-Trope: Sie ist körperlich stark, intelligent, unabhängig und kompromisslos in ihrem Streben nach Gerechtigkeit. Doch der „toughen Kämpferin“-Stereotype entspricht sie nicht. Denn Lena ist widersprüchlich, verletzlich und vielschichtig. Auch definiert sie sich nicht über ihre Beziehungen, sondern über ihren eigenen Weg und die Entscheidungen, die sie trifft.

Omegaverse

Die Trope „Omegaverse“ basiert auf einer Vorstellung von Gesellschaft, deren soziale Struktur an Tiergemeinschaften – insbesondere Wölfen – erinnert. In dieser Welt werden Menschen in drei Kategorien unterteilt: Alphas, Betas und Omegas. Alphas, meistens männlich, sind dominante, teils aggressive Führungspersönlichkeiten mit Beschützerinstinkt. Die zumeist weiblichen Omegas hingegen sind empathisch, fürsorglich und abhängig vom Schutz der Alphas. Betas sind neutral und vermitteln zwischen den Extremen.

In der Romantasy führt die Omegaverse-Trope und besonders die Tatsache, dass die sozialen Hierarchien und Instinkte der Charaktere oft im Widerspruch zu ihren persönlichen Wünschen oder moralischen Überzeugungen der Charaktere stehen zu zusätzlicher Spannung und Konflikten.

Die Omegaverse-Trope ist nicht unumstritten. So weisen kritische Stimmen darauf hin, dass sie Geschlechterstereotype reproduziere. Eine nachvollziehbarer Einwand. Nichtsdestotrotz bietet die Trope auch Raum, eben diese Stereotype zu hinterfragen oder sogar umzudeuten – und zwar, wenn Figuren aus ihren vorgegebenen Rollen ausbrechen. In Howl’s Edge Island: Omega for the Pack von Layla Sparks steht die Omegaverse-Trope im Mittelpunkt.

Tiana hat ihr ganzes Leben lang gespürt, dass sie anders ist. Doch erst als ihre Eltern ihr ein schockierendes Geheimnis enthüllen, beginnt sie zu verstehen, warum. Sie ist eine Omega – eine Identität, die sie ihr Leben lang mit Hilfe mysteriöser Medikamente, die sie nun abgesetzt hat, unterdrückt hat. Als sie während einer Kreuzfahrt von Schmerzen übermannt wird, beginnt ihr Körper sich zu verändern. Gleichzeitig wird sie von einer Gruppe Alphas ins Visier genommen – allen voran Grant, dessen Aufgabe es ist, sie nach Howl’s Edge zu bringen. Schon bei ihrer ersten Begegnung erwacht ein instinktives Verlangen zwischen ihnen. Doch nicht nur Grant, sondern sein gesamtes Rudel fühlt sich zu ihr hingezogen. Tiana steht vor einer Wahl: Soll sie sich den Alphas ergeben – oder an ihrer Unabhängigkeit festhalten?

Howl’s Edge Island: Omega for the Pack zeigt, warum die Omegaverse-Trope so faszinierend und gleichzeitig umstritten ist: Sie spielt mit Instinkt, Macht und Hierarchien, hinterfragt aber auch die Rolle, die die Charaktere darin einnehmen. Tiana ist dabei nicht passiv, sondern kämpft aktiv gegen ihre Biologie und die Erwartungen anderer an. Die intensiven, von Instinkten getriebenen Beziehungen machen Howl’s Edge Island zu einem perfekten Beispiel für die Omegaverse-Trope.

Rivals to Lovers

„Rivals to Lovers“ gehört zu den beliebtesten Handlungsmustern im Romantasy-Genre. Der Grund: Die Trope spielt mit der Spannung zwischen Konflikt und Anziehung. Denn im Fokus stehen hier zwei Charaktere, die erst einmal durch Wettbewerb, Feindschaft oder gegensätzliche Ziele miteinander verbunden sind. So stammen die Rivalinnen und Rivalen oft aus verfeindeten Königreichen, gehören unterschiedlichen Spezies an, oder stehen auf gegensätzlichen Seiten eines politischen oder magischen Konflikts.

Magische Fähigkeiten oder Flüche können Rivalitäten noch verstärken, aber auch Bindungen schaffen. In der Regel entwickelt sich in Romantasy-Büchern aus der anfänglichen Rivalität erst einmal gegenseitiger Respekt und schließlich Liebe. Diese Entwicklung ist besonders befriedigend, da die Figuren oft nicht nur zueinander, sondern auch zu sich selbst finden und Vorurteile überwinden müssen. Ein Beispiel für ein Romantasy-Buch mit dieser Trope: House of Bane and Blood von Alexis Menard.

Camilla Marchese, Erbin einer der berüchtigtsten Familien von Lynchaven, kämpft darum, das Familienimperium – die Iron Saint Railway – vor dem Bankrott zu bewahren. Als der charismatische, skrupellose Nicolai Attano, Anführer einer rivalisierenden Familie, ihr ein unmoralisches Angebot macht, bleibt ihr keine Wahl. Sie muss ihre Unabhängigkeit und ihren Namen opfern, um ihre Familie zu retten. Und Nico verfolgt eigene Ziele. Er braucht Milla nicht nur als politische Spielfigur, sondern auch als Verbündete. Ihr Zweckbündnis führt die beiden tief in die Unterwelt der Stadt. Hier müssen sie sich ihren wachsenden Gefühlen füreinander ebenso stellen wie den Geheimnissen, die ihr Leben bedrohen.

In House of Bane and Blood treibt die Rivalität zwischen den Hauptfiguren die Handlung voran. Milla und Nico stehen auf entgegengesetzten Seiten, doch mit jeder Herausforderung wächst ihr gegenseitiger Respekt – bis aus Zwang Anziehung wird. Besonders gelungen: die düstere Atmosphäre der post-industriellen Welt, in der sich politische Machtspiele, Magie und ein Hauch von Noir-Ästhetik vermischen.

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