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“Im Westen nichts Neues” von Erich Maria Remarque – die verlorene Generation

“Im Westen nichts Neues” von Erich Maria Remarque – die verlorene Generation

„(Der Tag), der so ruhig und still war an der ganzen Front, dass der Heeresbericht sich nur auf den Satz beschränkte, im Westen sei nichts Neues zu melden”. Der letzte Satz aus Im Westen nichts Neues von Erich Maria Remarque steht in starkem Kontrast zu den das Werk dominierenden grafischen Beschreibungen von Kriegserlebnissen. Und er verweist auf seine pazifistische Kernaussage: Krieg ist ein endloser Kreislauf von Tod und Zerstörung, der zu einer akzeptierten Realität werden kann.

Dieser Inhalt ist Teil unserer „Audible Essentials“-Reihe. Hier erfährst du, worum es in dem internationalen Bestseller geht und welche Charaktere in dem Werk eine Rolle spielen. Zusätzlich bekommst du Hintergrundinformationen über Im Westen nichts Neues und liest, was Literaturkritikerinnen und -kritiker sowie Audible-Hörende über das Werk denken.

Im Westen nichts Neues

Zusammenfassung: Worum geht es in „Im Westen nichts Neues“ ?

Im Westen nichts Neues schildert die Brutalität des ersten Weltkrieges aus Sicht des 19-jährigen Soldaten Paul Bäumer. Seine Schilderungen von der Front zeigen Soldaten von ihrer menschlichen Seite, mit Ängsten und Schwächen – eine Perspektive, die im Widerspruch zur Kriegspropaganda der damaligen Zeit stand. Obwohl sich der größte Teil des Romans auf dem Schlachtfeld oder in den Schützengräben abspielt, denkt Bäumer auch zurück.

So erinnert er sich an seine Schulzeit, als sein Klassenlehrer Kantorek die Jungen ermunterte, sich zur Wehrmacht zu melden. Bäumers unmittelbare Kriegserfahrung steht im krassen Gegensatz zur romantischen Darstellung des Lehrers. Obwohl von Zweifeln geplagt, bleibt Paul entschlossen, für sein Vaterland zu kämpfen.

Darüber hinaus beleuchtet Im Westen nichts Neues auch die Kluft zwischen Soldatentum und gutbürgerlichem Leben. Als Paul Erholungsurlaub bekommt, um seine sterbende Mutter zu besuchen, wird ihm klar, dass er nicht mehr in die bürgerliche Gesellschaft passt. Die Kartoffelpuffer, die er von zuhause mitnimmt und die er an der Front an russische Gefangene aus Mitleid weitergibt, helfen ihm nicht, dieses Gefühl zu verdrängen. Im Gegenteil. Sein Konflikt wird noch verstärkt, als er in einem Bombentrichter einen Feind mit eigenen Händen tötet. Eine Ernüchterung setzt ein, die ihn bis zum Ende des Krieges begleitet.

Überblick: Die wichtigsten Charaktere in „Im Westen nichts Neues“

Welche Figuren spielen in Im Westen nichts Neues eine Rolle? Ein kurzer Überblick.

Paul Bäumer

Paul Bäumer ist ein 19-jähriger Soldat, der sich auf Drängen seines Lehrers Kantorek als Soldat für die Westfront meldet. An der Front angekommen, beschreibt der Autor sehr anschaulich die Verwirrung des jungen, unbedarften Mannes, der in eine Gruppe von Fremden geworfen wird und einige Zeit braucht, um sich zurechtzufinden. Obwohl er vom Kriegsgeschehen desillusioniert ist, kämpft er trotzdem weiter und gibt nicht auf.

Albert Kropp

Albert Kropp ist ein Freund von Paul Bäumer. Nachdem ihm ein Bein amputiert wird, macht Kropp deutlich, dass er lieber Selbstmord begehen würde, als ein Leben mit einer Behinderung führen zu müssen. Ob Kropp den Krieg überlebt, ist unklar.

Franz Kemmerich

Franz Kemmerich ist ein ehemaliger Schulkamerad von Bäumer und liegt nach einer Beinamputation im Sterben. Remarque beschreibt Kemmerichs Stiefel detailliert: Sie sehen weich und bequem aus. Die anderen Soldaten buhlen um sie.

Stanislaus Katczinsky

Stanislaus Katczinsky, genannt „Kat“, ist ein 40-jähriger Soldat und der Kopf von Pauls Freundeskreis. Er ist einfallsreich und großzügig, aber auch entschlossen, zäh und clever. Und er ist trotz allem immer in der Lage, Essensrationen für die Gruppe aufzutreiben. Paul vertraut ihm und bewundert ihn, zumal er den Rekruten bei einem Gasangriff aus der Patsche hilft. Trotz des Altersunterschieds sind die beiden durch ihre gemeinsamen Erfahrungen miteinander verbunden. Im Verlauf des Romans wird Kat zu Pauls engstem Freund.

Unteroffizier Himmelstoß

Unteroffizier Himmelstoß ist verantwortlich für die militärische Ausbildung der jungen Rekruten. Vor seinem Kriegseintritt war er Briefträger und entspricht dem Stereotyp eines unsicheren Mannes, der in eine Machtposition gedrängt wird, die er bösartig missbraucht. Die Art und Weise, wie er den Rekruten Tjaden misshandelt, ist purer Sadismus. Sein Charakter ist vielleicht der komplexeste von allen und entwickelt sich im Laufe des Romans erheblich

Über den Autor: Wer ist Erich Maria Remarque?

Erich Maria Remarque wurde 1898 in Osnabrück geboren. Remarque war während des Ersten Weltkriegs im Alter von 18 Jahren Soldat in der kaiserlichen deutschen Armee und an der Westfront stationiert. Von Juni bis Juli 1917 kämpfte er in Flandern, bis eine Granate seine militärische Laufbahn beendete. Schon im Lazarett begann er mit dem Schreiben einer Geschichte mit dem Titel „Über den Krieg“ .

Remarques erster Roman „Traumbude“ erschien 1920. Darin berichtete er von den Höhen und Tiefen einer Künstlergemeinschaft in seiner Heimatstadt. In dem Roman propagiert er die Überlegenheit einer sogenannten „arischen Rasse“ – eine Aussage, die er später widerrief.

Nach einer kurzen Zeit als Lehrer versuchte er sich in verschiedenen Berufen, bis er schließlich bei kleinen Zeitungen arbeitete. 1927 begann er mit dem Schreiben seines berühmtesten Romans, Im Westen nichts Neues, der nach anfänglichen Schwierigkeiten 1929 veröffentlicht wurde. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten floh Remarque aus Deutschland.

Er lebte zunächst im Tessin in der Schweiz, wo er am Radio die Bücherverbrennungen mitverfolgte. Später emigrierte er in die USA, wo er die Zeit des Zweiten Weltkriegs verbrachte und als Bezugsperson für ausgewanderte deutsche Intellektuelle wirkte. Im Jahr 1948 kehrte er ins Tessin zurück und lebte dort bis zu seinem Tod im Jahr 1970.

Weitere Werke von Erich Maria Remarque

Der Weg zurück
Die Nacht von Lissabon
Der Feind

Rezensionen: Was andere über „Im Westen nichts Neues” sagen

Anschauliche, detaillierte Kriegsbeschreibungen, die einen nur schwer wieder loslassen: Remarques Stil erinnert eher an ein Tagebuch oder eine Zeitungskolumne als an einen traditionellen Spannungsroman. Auf diese Weise gelingt es ihm, den Lesenden den Horror des Krieges anschaulich zu vermitteln. Das Thema „Wiedereingliederung in die Zivilgesellschaft“ nach Kriegsende spielt dagegen nur eine untergeordnete Rolle. Was sagen Literaturkritikerinnen und -kritiker sowie Audible-Hörende über den Roman?

Das sagen Experten: Ausgewählte Rezensionen von Literaturkritikern

„Die Fragen, die Remarque vor bald hundert Jahren gestellt hat, stellen sich angesichts des neuen Kriegs in Europa umso dringlicher: Was bewirkt ein Krieg seelisch bei denen, die ihn kämpfen und die mit dem Erlebten irgendwie umgehen müssen? Wie aktuell oder eben wie zeitlos gültig ist also Remarques ‚Im Westen nichts Neues‘?“

SWR


„Mit seinem Weltbestseller ‚Im Westen nichts Neues‘ schrieb Erich Maria Remarque eines der eindrücklichsten Antikriegsbücher, den Roman einer zerstörten Generation. Der Verfasser, der zuvor ein völlig unbeschriebenes Blatt in der deutschen Literatur war, traf mit seinem journalistischen Stil den Nerv der Zeit.“

Peter J. Brenner, Die Weltwoche


Das sagen Hörende: Ausgewählte Audible- und Amazon-Bewertungen

Bewertung von Hörenden bei Audible insgesamt:

4,8 / 5

★★★★★ „Remarque hat mit seinem Buch den Gegenentwurf zu Ernst Jüngers Werk ‚In Stahlgewittern‘ geschrieben. Heute kann man sich ohne die emotionale Betroffenheit der Erlebnisgeneration den Darstellungen des Ersten Weltkrieges nähern. Aber aus dem Vergleich der beiden Bücher miteinander kann man immer noch verstehen lernen, warum Remarques Buch öffentlich verbrannt wurde.“

Audible-Hörer:in Tocqueville


★★★★☆ „Eine großartige Geschichte eines überzeugten Kriegsgegners. Keine unbedingte Feierabendsliteratur. Durch Tatsachenberichte glaubhaft geschildert. Sehr empfehlenswert.“

Audible-Hörer Ernst H. Thonke


★★★★☆ „Eine sehr bewegende Geschichte. Viel Schmerz, wenn man sich in die Lage versetzt. Super gesprochen. Werde ich definitiv nochmals anhören.“

Audible-Hörerin Tika

Schon gewusst? Interessante Fakten rund um „Im Westen Nichts Neues“

Erich Maria Remarque kämpfte 1917 an der Westfront, allerdings nur einen Monat lang, bis er schwer verletzt in ein Lazarett in Duisburg eingeliefert wurde. Dort begann er, über den Kriegsdienst zu schreiben. An Im Westen nichts Neues arbeitete er aber erst 1927. Auch diese Fakten rund um den Roman könnten dich interessieren.

Zensiert und in der Kritik

Die Veröffentlichung von Im Westen nichts Neues 1929 sorgte für Aufregung in der Weimarer Republik. Die Erstauflage von 20.000 Exemplaren war sofort ausverkauft. Die nationalistischen Fraktionen beschuldigten Remarque des Hochverrats. Das Werk wurde in preußischen Schulen verboten und fiel schließlich der nationalsozialistischen Zensur zum Opfer. Gleichzeitig wurde der Autor auch von der Linken kritisiert, die ihm Kriegsverherrlichung vorwarf.

Drei Mal verfilmt

Im Westen nichts Neues wurde 1930, 1979 und 2022 verfilmt. Nur die dritte Version ist eine deutsche Produktion. Diese erhielt weltweit viel Lob und Auszeichnungen, darunter vier Oscars. Die 1930er-Version war eine amerikanische Produktion vom Regisseur Lewis Milestone, die in Deutschland verboten wurde.

Ähnlichkeiten der Hauptfigur mit dem Autor

Die Ähnlichkeit der Hauptfigur des Romans mit dem Autor geht über den Namen hinaus. Auch Remarques Mutter starb während des Krieges an Krebs. Der als Erich Paul Remark geborene Autor änderte seinen zweiten Vornamen zu Ehren seiner Mutter in Maria. Weil er von einem französischen Einwanderer abstammte, wählte er für den Nachnamen die ursprüngliche Schreibweise „Remarque“ .

Hinrichtung von Remarques Schwester

Remarques jüngere Schwester Elfriede wurde 1943 hingerichtet. Als Schneiderin in Dresden war sie von einer Kundin denunziert worden; angeblich hatte sie gesagt, der Krieg sei schon verloren. Der Strafrichter soll auf makabre Weise Bezug auf ihren Bruder genommen und gesagt haben: „Ihr Bruder ist uns entwischt, Sie werden uns nicht entwischen.”

Leben und Sterben, Leiden und Hoffen: Pazifistische Romane bei Audible entdecken

In seinem Antikriegsroman Im Westen nichts Neues stellt Erich Maria Remarque die Frage danach, warum junge Männer davon überzeugt waren, dass der Tod in den Schützengräben unter den schrecklichsten Bedingungen das Edelste ist, was sie je tun könnten.

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