Die große literarische Begabung von Howard Phillips Lovecraft zeigte sich früh. 1880 in Providence im US-Bundesstaat Rhode Island geboren, schrieb er bereits mit sechs Jahren Gedichte. Einige Jahre später produzierte er von Hand gemachte Zeitschriften und verteilte sie an seine Verwandten. Möglicherweise half ihm seine Kreativität und Fantasie zeitlebens, die Realität zu ertragen: Sein Vater starb, als er drei Jahre alt war. Der Tod des Großvaters im Jahr 1904 stürzte die Familie in große Armut und löste bei Lovecraft Suizidabsichten aus. Als die Mutter des Schriftstellers 1921 starb, warf auch ihr Tod ihn psychisch aus der Bahn.
Erstaunlicherweise waren die Jahre danach seine produktivsten: So schrieb Lovecraft unter anderem die Kurzgeschichten „Der Hund“, „Das Grauen von Dunfield“ und Die Ratten im Gemäuer die Horrorgeschichte "Berge des Wahnsinns" sowie seine legendäre Erzählung "Der Ruf des Cthulhu".
H.P. Lovecraft inspirierte Stephen King
Finanziell erfolgreich war er mit seinen Geschichten nie. Der große Altmeister der Horrorliteratur verarmte im Laufe der Jahre immer weiter. Seine Erzählungen veröffentlichte er in Magazinen. Nur ein Buch erschien zu seinen Lebzeiten: Der Schatten über Innsmouth. Als er im Jahr 1937 starb, war er bitterarm. Ein tragisches Schicksal für einen Mann, der als Pionier der Horrorliteratur gilt und bis heute erfolgreiche Autoren inspiriert. So sagte Stephen King einmal, dass H.P. Lovecraft ihm den Weg in die Horrorliteratur ebnete.
Neben Horrorgeschichten schrieb Lovecraft vor allem Briefe, Schätzungen zufolge mehr als 100.000 Stück. Er hatte viele Brieffreunde, mit denen er sich über Politik, gesellschaftliche Themen und natürlich über seine Geschichten austauschte.
Einer seiner engsten Freunde war August Derleth. Nach Lovecrafts Tod sammelte Derleth dessen Erzählungen und veröffentlichte sie in Form von Sammlungen im eigens dafür gegründeten Verlag Arkham House. August Derleth editierte und veröffentlichte auch viele Geschichten, die teilweise nur lose auf Notizen von Lovecraft beruhten. Lovecraft selbst hatte seinen Erzählungen zwar ein grob übergeordnetes Thema gegeben, ihnen jedoch den Titel "Arkham-Zyklus" gegeben. Erst Derleth gab ihnen den Namen "Cthulhu-Mythos" – und kreierte so ein in sich geschlossenes, literarisches Universum mit einem deutlicheren inhaltlichen Zusammenhang.
H.P. Lovecraft Hörbücher & Hörspiele - womit einsteigen?
Der Cthulhu-Mythos und Lovecrafts literarisches Vermächtnis als Timeline
Nach August Derleth, und weiteren Freunden von H.P. Lovecraft, fügten literarische Nachfolger dem Cthulhu-Mythos ihre Geschichten hinzu. Sie erweiterten den Mythos um Orte, Monster, Götter und mehr. Inzwischen ist der Mythos umfangreich und komplex. Deshalb gibt es hier eine Timeline aller Geschichten, aber auch von Filmen und Videogames. Sie bietet den großen Überblick und zeigt, welche Geschichte vielleicht noch in der persönlichen Sammlung fehlt.
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Der Cthulhu-Mythos von Lovecraft: Charaktere und Kreaturen
Monster, die in den Tiefen des Weltalls lauern. Rassen, die vor den Menschen auf der Erde lebten. Und sonderbare Charaktere, deren Faszination man sich kaum entziehen kann – der Cthulhu-Mythos ist reich an sehr speziellen Figuren.
Die wichtigsten Charaktere
Charakter | Beschreibung |
Abdul Alhazred | „Der wahnsinnige Araber“ so Abduls Alhazreds Beiname ist der Autor des legendären Necronomicon. Das Werk ist eine Sammlung okkulten Wissens. Heute existieren davon angeblich nur noch wenige Exemplare die unter Verschluss sind. Etwa 700 nach Christus bereiste Abdul Alhazred verschiedene geheimnisvolle Orte darunter die Ruinen von Babylon und die unterirdischen Welten von Memphis. In Damaskus verfasste er schließlich das Necronomicon in dem er Wesen wie die sogenannte alte Rasse beschrieb. Sein Tod war angeblich besonders grausam: Abdul Alhazred soll von einem unsichtbaren Monster verschlungen worden sein. |
Randolph Carter | behält er den Verstand – eine große Ausnahme im Lovecraft-Universum. |
Edward Pickman Derby & Asenath Waite | In der Horrorgeschichte Das Ding auf der Schwelle lernen sich die beiden Miskatonic-Studenten Edward und Asenath kennen. Sie eint ein tiefes Interesse am Okkulten. Sie heiraten bald und ziehen in ein Haus in Arkham. Schnell ist die anfänglich harmonische Ehe geprägt von Misstrauen und Verdächtigungen und sie findet schließlich ein tragisches Ende. |
Charles Dexter Ward | Das behütete Leben des in Neuengland aufwachsenden Charles wird durcheinandergewirbelt als er auf die Geschichte seines Vorfahren und Nekromanten Joseph Curwen stößt. In Der Fall Charles Dexter Ward macht sich Charles daran in die Fußstapfen seines Vorfahren zu treten. |
Die wichtigsten Kreaturen
Kreaturen | Beschreibung |
Die Alte Rasse | Diese Rasse wird meist nur als „Die Alten“ bezeichnet. Die Alte Rasse ist eine amphibische Spezies. Sie besiedelte die Welt vor sehr langer Zeit und von ihr sollen alle heutigen Lebensformen abstammen. Die Alte Rasse meisterte viele Wissenschaften vor allem aber die Gentechnik – aus verschiedenen Experimenten entstand unter anderem der Mensch. |
Byakhee | das Hune. Damit können sie die Magnetfelder von Planeten als Antriebskraft nutzen und so zwischen Sonnensystemen reisen. Sie halten sich hauptsächlich im Vakuum des Weltraums auf und treten nur zum Jagen in die Atmosphäre von Planeten ein. |
Die Hunde von Tindalos | ihnen zu entkommen. Deshalb gibt es nur wenige Berichte zu den Hunden von Tindalos. Einzig die „Große Rasse von Yith“ hat es bisher geschafft den Hunden von Tindalos erfolgreich aus dem Weg zu gehen. dass sie die Menschheit mit Leichtigkeit auslöschen könnten – was sie jedoch als nicht profitabel ansehen. |
Mi-go | und sie leben seit Millionen von Jahren abgeschieden auf der Erde. Sie halten sich aus dem Weltgeschehen heraus. Es wird vermutet dass die Mi-go aus einer anderen Dimension stammen. Ihre Materie ist fremdartig und löst sich nach dem Tod auf. Die Mi-go sind sehr intelligent und verfügen über eine fortschrittliche Technologie besonders im medizinischen Bereich. Ihr Handeln ist von einem starken Pragmatismus bestimmt. Sie behaupten |
Die Große Rasse von Yith | Die außerirdische Rasse lebte vor vielen Millionen Jahren auf der Erde und verfügt über extrem fortschrittliche Technologien. Sie gilt als größtenteils friedlich und wissbegierig. So hatte die Große Rasse von Yith das Geheimnis der Zeit gelüftet. Wie die Wesen aussehen ist nicht bekannt da sie ihre Geister in fremde Körper übertragen kann. Auf der Erde waren die Wesen etwa drei Meter groß und hatten vier Tentakel. |
Shoggothen | um bei den meisten Menschen Panik und bleibende psychische Schäden auszulösen. wo es sich zusammen mit dem schlafenden Gott wohl bis heute in einem tiefen Schlaf befindet. |
Sternengezücht | Das Sternengezücht sieht dem schlafenden Gott Cthulhu sehr ähnlich ist aber viel kleiner. Deshalb werden die Wesen auch Cthulhi genannt. Es ist unbekannt ob das Sterngezücht von Cthulhu abstammt oder von ihm erschaffen wurde. Vor langer Zeit folgte die Spezies ihm jedenfalls auf die Erde und begleitete ihn in den Krieg gegen die Alte Rasse. Später errichtete das Sternengezücht die Stadt R’lyeh für Cthulhu |
Die Tiefen Wesen | Die Kreaturen gleichen dem Menschen doch sie altern nicht und leben tief unter der Meeresoberfläche. Sie haben ein fisch- oder froschähnliches Äußeres und können sich an Land fortbewegen. Dabei sondern sie einen starken Geruch nach Fisch ab. Ab und zu machen sie Geschäfte mit den Menschen. Im Gegenzug für das Gold über das sie verfügen fordern sie die Fortpflanzung mit Menschen ein um so Hybride zu schaffen. |
Von Arkham bis Innsmouth: Schauplätze des Cthulhu-Mythos
Die Schauplätze, die H.P. Lovecraft entworfen hat, sind Zerrbilder von realen Städten und Orten. Es gibt aber auch Städte auf dem Meeresgrund und Planeten im Weltall. Eines haben sie alle gemeinsam: Die Stimmung ist stets düster bis alptraumhaft.
Schauplätze | Beschreibung |
Arkham | Die von H.P. Lovecraft erfundene Stadt in Massachusetts ist ein zentraler Handlungsort vieler seiner Geschichten. Er selbst nannte sein Gesamtwerk sogar „Arkham-Zyklus“. Den Begriff „Cthulhu-Mythos“ prägte erst nach seinem Tod Lovecrafts guter Freund und Horror-Autor August Derleth. Viele in Lovecraft-Erzählungen wiederkehrende Stätten liegen in Arkham wie die Miskatonic Universität oder das Arkham Sanatorium. |
Innsmouth | Innsmouth ist eine heruntergekommene Hafenstadt in Massachusetts. Die Bewohner der Stadt leben isoliert Innsmouth selbst genießt kein Ansehen. Es riecht dort nach Fisch und Schimmel die Häuser sind alt und verfallen. Die Stadt hat durch die Horrorerzählung „Schatten über Innsmouth“ für den Cthulhu-Mythos eine zentrale Bedeutung. |
R‘lyeh | Die geheimnisumwobene Stadt soll vom schlafenden Gott Cthulhu errichtet worden sein und auf dem Meeresgrund liegen – irgendwo im Pazifik zwischen Südamerika und Australien. |
Yuggoth | Yuggoth ist ein Planet der sich am äußersten Rand des Sonnensystems befindet. Der außerirdischen Rasse der Mi-go dient er zum Rohstoffabbau auf der Erde. Die Landschaft Yuggoths gleicht einem Albtraum: Die Bauten haben keine Fenster durch die Flüsse fließt Pech und es herrscht stete fast vollständige Dunkelheit. |
Endzeitromane mit Horrorelementen: Survival Horror Romane.
Seltsame Wesen: Die Großen Alten im Cthulhu-Mythos
Die Großen Alten sind uralte Wesen und sie besitzen eine unglaubliche Macht. Sie wirken über das gesamte Universum hinweg. Teilweise so alt wie die Zeit selbst, haben die Großen Alten zwar fast immer eine physische Form. Ihr Wesen und ihre Existenz sind jedoch nicht darauf beschränkt. Neben einer entfernten Verwandtschaft zueinander verbindet die Großen Alten ein sonderbarer Gestank, der ihre Anwesenheit verrät.
Die wichtigsten Großen Alten
Die Großen Alten | Beschreibung |
Cthulhu – Der schlafende Gott | Vor mehreren Millionen Jahren kam Cthulhu auf die Erde. Er führte Krieg gegen die Alte Rasse und ließ vom Sternengezücht die heute versunkene Stadt R’lyeh erbauen. Dort fiel er in seinem Haus in einen andauernden Schlaf. Sein Erwachen so heißt es werde die Rückkehr der Großen Alten und das Ende der Menschheit einleiten. Cthulhus Äußeres ist unglaublich: Er misst mehrere hundert Meter hat gewaltige fledermausartige Flügel auf dem Rücken und an der unteren Hälfte seines Gesichtes befinden sich viele Tentakel. |
Hastur – Der Unaussprechliche | wie dem „König in Gelb“. Spricht man seinen Namen aus stürzt man ins Verderben. Daher wird Hastur nur als „Er welcher nicht genannt werden darf“ bezeichnet. |
Nug und Yeb – Die blasphemischen Zwillinge | Nug und Yeb sind die Eltern von Cthulhu und Tsathoggua. Sie waren im Gegensatz zu ihren Kindern aber nie selbst auf der Erde. Ihre irdische Anhängerschaft ist daher spärlich. |
Tsathoggua – Der Schläfer von N’kai | Tsathoggua lebt in N’kai einer finsteren Höhle tief unter der Erdoberfläche. Er tritt meist als Fledermaus oder riesige Kröte auf. Bekannt ist er für sein breites Grinsen. Der Legende nach beging Tsathoggua vor langer Zeit ein schreckliches Verbrechen weshalb er von den anderen Großen Alten verstoßen wurde. |
Yig – Der Vater der Schlangen | Yig wird als Vater und Schutzpatron aller Schlangen auf der Erde verehrt. Er verflucht oder tötet jene die seine Kinder stören und er bestraft Menschen die Schlangen töten. Yig gilt als Schöpfer der Schlangenmenschen von Yoth die er mit einem Fluch belegte als sie sich von ihm abwandten. |
Aus anderen Welten: Die Äußeren Götter im Cthulhu-Mythos
Die Äußeren Götter ähneln ihren Abkömmlingen, den Großen Alten. Sie sind die mächtigsten Wesen und nicht an eine physische Form gebunden. Sie existieren hauptsächlich in den Tiefen des Weltalls und wirken allgegenwärtig.
Die wichtigsten Äußeren Götter
Äußere Götter | Beschreibung |
Aiueb Gnshal – Die Augen zwischen den Welten | Er erscheint als gestalt- und formlose schwarze Leere mit sieben orb-ähnlichen Augen. Er bewohnt einen verlorenen Tempel in Bhutan. |
Azathoth – Der Dämonensultan | Azathoth ist der Ursprung aller Götter der Existenz sowie der Nicht-Existenz. Auch als das „nukleare Chaos“ bekannt ist Azathoth ein Wesen mit grenzenloser Macht. Alles was je existierte oder existieren wird ist Teil seines Daseins und seiner Macht unterworfen. Er soll sich im Zentrum des Weltalls befinden ohne Bewusstsein und ohne Willen. Seine Aura ist überall. |
Nyarlathotep – Botschafter und Seele der Äußeren Götter | Über Nyarlathotep ist wenig bekannt. Er gilt als das personifizierte Böse und soll älter als die Zeit selbst sein. Im Gegensatz zu den anderen Äußeren Göttern taucht er in unterschiedlicher physischer Gestalt bei den Menschen auf. Wenn er ihnen erscheint bricht er ihren Geist indem er sein schreckliches Wissen mit ihnen teilt. |
Shub-Niggurath – Die schwarze Ziege | Die schwarze Ziege gilt als Großer Alter und Äußerer Gott zugleich. Sie ist die Mutter vieler Widerwärtigkeiten. Obwohl sie über den Kosmos hinweg Anhänger hat ist wenig über sie bekannt. Es ist nicht klar ob die schwarze Ziege die als Herrin der Wälder beschrieben wird eine Personifikation Shub-Nigguraths ist oder ein eigenständiges Wesen. |
Yog-Sothoth – Der Wächter der Tore | Yog-Sothoth gilt als der unsterbliche Wächter der Tore da er die gesamte Realität in sich vereint – und damit allwissend ist. Er existiert außerhalb von Zeit und Raum als eine Ansammlung von schillernden Kugeln. Yog-Sothoth allein weiß wann der schlafende Gott Cthulhu erwachen wird – und wann die Großen Alten die Menschheit auslöschen werden. |
Der Cthulhu-Mythos zum Hören
Von seiner ersten Kurzgeschichte Dagon über Die Katzen von Ulthar und Der schreckliche alte Mann bis hin zu Der Ruf des Cthulhu: Viele Kurzgeschichten und Erzählungen von H.P. Lovecraft lassen sich auch hören.
Noch mehr Horrorgeschichten von Meistern ihres Fachs
H.P. Lovecraft legte den Grundstein für das übernatürliche Horror-Genre. Inzwischen gibt es zahlreiche Subgenres, wie den Märchenhorror in der Dark Fantasy oder die düsteren Visionen der Dystopie, zu denen auch George Orwells 1984 gehört.