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Die besten Tech-Dystopien

Die besten Tech-Dystopien

Düstere, gefährliche Welten faszinieren Menschen seit Jahrzehnten. Insbesondere das bedrohliche Potenzial von Technologie in den falschen Händen zieht Millionen in ihren Bann. Wer sich für diese Art der Literatur begeistert, findet im Genre der Tech-Dystopien eine Vielzahl an Büchern. Die Anfänge von dystopischer Literatur lassen sich bis zum Ende des 19. Jahrhunderts zurückverfolgen. Wenn man großzügig ist, kann man H. G. WellsDie Zeitmaschine“ als Dystopie bezeichnen. Immerhin zeichnet der Autor eine düstere Zukunft.

Als eines der ersten Bücher der Tech-Dystopie gilt George Orwells Meisterwerk „1984“ – auch, wenn der britische Autor nicht vor Technologie, sondern vor Totalitarismus warnen möchte. Mit unseren sieben Tipps entführen wir dich in Welten, die Technik nicht zum Wohle der Menschheit einsetzen.

1984

Kaum ein anderer Autor steht so sehr für dystopische Welten wie George Orwell. Nach seinem Durchbruch mit „Farm der Tiere“ entführte der Brite 1949 seine Leser mit 1984 in eine alternative Welt nach dem Zweiten Weltkrieg. Der Roman spielt im Jahr 1984 und England ist Teil eines gewaltigen totalitären Überwachungsstaats, der sich abwechselnd mit einem der anderen beiden Großmächte auf der Welt im Krieg befindet. Die Gedankenpolizei überwacht stetig die Bürgerinnen und Bürger.

Selbst in den eigenen vier Wänden ist niemand vor den Augen und Ohren des Großen Bruders sicher. Alle Wohnungen sind mit nicht abschaltbaren Teleschirmen ausgestattet. Diese dröhnen nicht nur den ganzen Tag Staatspropaganda in die Heime der Menschen, sondern hören und sehen alles, was besprochen und getan wird. Wer die falschen Begriffe verwendet oder gar etwas gegen die Partei und den Großen Bruder äußert, bekommt es mit dem Ministerium für Liebe zu tun.

1984 ist ein Klassiker, der auch in der heutigen Zeit seine Aktualität nicht verloren hat, mit Regimen, die ihre Bürger überwachen und unerwünschtes Gedankengut verbannen möchten. Inspiriert wurde Orwell einerseits von einem der frühesten dystopischen Romane, „Wir“ von Jewgeni Samjatin, und andererseits von seinen eigenen Erlebnissen im Spanischen Bürgerkrieg und den Entwicklungen in der Sowjetunion unter Stalin.

Der Circle

Alles aus einer Hand: Das verspricht das Big Tech-Unternehmen The Circle im fast gleichnamigen Roman Der Circle von Dave Eggers. Die Firma bietet mit TruYou eine zentrale Plattform an, die alle Online-Profile einer Person zusammenfasst – von E-Mail über Social Media bis Bankkonten. Dazu kommen weitere Dienste wie ein Portal für Abstimmungen, ein Kinder-Überwachungssystem und eine Dating-Plattform. Die neueste Entwicklung ist SeeChange, eine drahtlose Kamera für uneingeschränkte Transparenz. Solch eine Kamera trägt Mae, die ganz frisch in der mächtigen IT-Firma anfängt.

Was bedeutet es für die Privatsphäre, wenn jeder auf der ganzen Welt den Alltag aller anderen Menschen live miterleben kann? Mit Der Circle zeichnet Egger eine beunruhigende Zukunft, in der die völlige Transparenz und allgegenwärtige Vernetzung durch Technologien zu einem Verlust der Privatsphäre und der persönlichen Freiheit führen.

Feed

In M. T. Andersons Feed sind die meisten Menschen mit einem Feed verbunden. Dafür haben sie ein Gerät direkt im Gehirn implantiert bekommen. Dieses bietet ständigen Zugang zu Informationen, Werbung und Unterhaltung und ermöglicht eine unmittelbare Verbindung zu sozialen Netzwerken und Konsumplattformen. Er kann außerdem menschliche Gedanken und Wünsche kategorisieren. Solch einen Feed haben auch Titus und seine Freunde, als sie in den Frühlingsferien zum Mond fliegen, um Party zu machen. Zuvor lernt er noch Violet kennen, die den Feed und seine Fähigkeiten bekämpft.

Doch vor der Party und ehe Titus Violet näher kommen kann, kommt alles ganz anders. Denn Hacker schalten die Feeds von Titus und seinen Freunden ab und die Gruppe landet im Krankenhaus – mit nichts in ihren Köpfen.

Null K

Der Wunsch nach Unsterblichkeit ist groß bei Ross Lockhart. Der Milliardär möchte den Tod abschaffen. Um dieses Ziel zu erreichen, finanziert er heimlich ein Unternehmen, das sich mit Kryostase beschäftigt – dem Einfrieren von Sterbenden. Diese eingefrorenen Menschen sollen erst wieder aufgetaut werden, wenn die Medizin und Technik ein Heilmittel für ihre tödlichen Krankheiten gefunden haben.

Besonders brisant wird es aber, als seine Frau Artis schwer erkrankt und sich für das Einfrieren entscheidet. Hier kommt der Sohn von Ross ins Spiel, denn wir erleben die Geschichte von Null K aus der Sicht von Jeffrey Lockhart. Dieser ist skeptisch, was die Idee seines Vaters betrifft, und kämpft mit persönlichen und philosophischen Fragen. Ist es ethisch vertretbar, den Tod zu vermeiden? Was bedeutet es, ein menschliches Leben zu führen, wenn der Tod nicht mehr unvermeidlich ist?

Autor Don DeLillo diskutiert Null K auf humorvolle Art die philosophischen Fragen der Welt und wie weit medizinische Technik gehen darf.

Blade Runner

Träumen Androiden von elektrischen Schafen? von Philip K. Dick klingt nach einem Kinderbuch, aber hinter dem Titel versteckt sich die Vorlage für den dystopischen Science-Fiction-Klassiker „Blade Runner“. In einer nicht zu fernen Zukunft – in den ersten Ausgaben 1992 und in neueren Auflagen 2021 – verschwimmt die Grenze zwischen Menschen und Androiden. Die Welt ist nach einem Atomkrieg kaum bewohnbar und eine Staubschicht bedeckt große Teile der Erde. Die meisten Menschen haben den Planeten verlassen und auf dem Mars eine neue Heimat gefunden.

Jeder Auswanderer hat dafür einen Androiden als Beschützer und Diener erhalten. Auf der Erde dürfen sich die nicht von Menschen unterscheidbaren Androiden nicht aufhalten. Tun sie es doch, werden sie von Prämienjägern wie Rick Deckhard gejagt und „in den Ruhestand versetzt“. Der Kopfgeldjäger beginnt, an seiner Arbeit zu zweifeln und fragt sich, ob Androiden nach elektrischen Tieren als Statussymbol streben – so wie es eben echte Menschen wie er selbst macht.

Gut zu wissen: Es gibt auf Amazon Prime eine Serie namens „Electric Dreams“, die auf dem Werk von Dick basiert.

Altered Carbon

Richard Morgan beschreibt in seiner Tech-Dystopie Altered Carbon (auf Deutsch oft auch „Das Unsterblichkeitsprogramm“) eine Welt, in der das menschliche Bewusstsein digitalisiert ist. Per Stack kann dieses in verschiedene Körper – sogenannten Sleeves – implementiert werden. Körper werden damit zur Wegwerfware und der Tod spielt keine Rolle.

Der Roman spielt im 26. Jahrhundert und wir erleben die Geschichte aus der Sicht von Takeshi Kovacs. Er war als Jugendlicher Gangmitglied auf dem Planeten „Harlans Welt“. Als Erwachsener schloss sich Kovacs dem Marine-Corps an. Er wird als Verbrecher verurteilt, direkt zum Beginn des Buches erschossen und sein Bewusstsein eingelagert. Eines Tages wird er jedoch heruntergeladen und in einen neuen Sleeve eingesetzt. Der Grund: Er soll einen Mord aufklären, der als Selbstmord getarnt wurde. Den Auftrag bekommt er von dem Ermordeten selbst, der nicht glaubt, dass er sich selbst umgebracht hat.

Maschinen wie ich

Welten mit alternativen Geschichten sind beliebte Schauplätze für Tech-Dystopien. Das gilt auch für Ian McEwans Maschinen wie ich. Der Roman spielt im Großbritannien der 1980er-Jahre, doch der technische Fortschritt ist weiter, als wir es damals kannten. Denn die Welt hat nach dem Zweiten Weltkrieg große Sprünge im Bereich der Informatik und Robotik gemacht. Das führte wiederum zu einem technologischen Boom.

In dieser Welt begleiten wir den Lebenskünstler Charlie und die Studentin Miranda. Kurz nachdem sich die beiden ineinander verliebt haben, bekommt Charlie einen der ersten lebensechten Androiden geliefert – Adam. Gemeinsam programmieren sie Adam und prägen ihn mit ihren Werten und Vorstellungen. Die Folge: Aus der Zweier-Beziehung wird eine komplizierte Dreiecksbeziehung.

Die besten Tech-Dystopien im Überblick

#

Autor

Titel

Dauer

Bewertung

1

George Orwell

1984

11:11

4,5 / 5

2

Dave Eggers

Der Circle

15:36

4,1 / 5

3

M.T. Anderson

Feed

05:01

4,4 / 5

4

Don DeLillo

Null K

08:49

3,5 / 5

5

Philip K. Dick

Blade Runner

07:46

4,4 / 5

6

Richard Morgan

Altered Carbon

17:14

4,5 / 5

7

Ian McEwan

Maschinen wie ich

11:15

4,3 / 5

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