Mit diesen Hörabenteuern gehen Fans klassischer und zeitgenössischer Abenteuerromane auf rasante Verfolgungsjagden, unternehmen gefährliche Expeditionen ins Unbekannte und bangen um das Wohl ihrer Helden. In den fantastischeren Geschichten des Genres lassen sich mühelos die Gesetze der Physik aufheben und die Grenzen der Technologie überwinden.
Beliebte Klassiker des Abenteuerromans als Hörbuch neu entdecken
Wer als Kind oder Jugendlicher schon gerne in die fesselnden Abenteuerbücher von Jules Verne, Mark Twain, Robert Louis Stevenson & Co. abtauchte, entdeckt diese zeitlosen Meisterwerke als Hörbuch ganz neu: Ausdrucksstark gelesen von Synchron-Größen wie Reinhard Kuhnert oder Oliver Rohrbeck werden aus so aus Klassikern zeitlose Knüller.
Weil Mark Twains Die Abenteuer des Tom Sawyer viele Kraftausdrücke enthielt, kam die Geschichte bei ihrer Veröffentlichung auf den Index. Zwar gilt das Buch heute als echter Klassiker der Jugendliteratur, doch der Abenteuerroman zielt auch auf Erwachsene ab: Durch seine aufgeweckten, frechen Helden kritisiert Mark Twain die Gesellschaftsverhältnisse seiner Zeit. Denn Tom Sawyer und Huckleberry Finn entlarven zuverlässig jede Heuchelei.
In den Geschichten hat Mark Twain auch eigene Erfahrungen verarbeitet. Als ehemaliger Lotse auf einem Mississippidampfer kannte er den Fluss und die Region bestens. Die Abenteuer von Tom Sawyer und Huckleberry Finn haben die meisten von uns irgendwann einmal kennengelernt, häufig gekürzt oder adaptiert. Warum nicht einmal die ungekürzte Fassung von Tom Sawyers Abenteuer anhören und dabei die Geschichte ganz neu entdecken?
In Reise zum Mittelpunkt der Erde findet Professor Otto Lidenbrock in einem alten Manuskript eine verschlüsselte Mitteilung. Mithilfe seines Neffen Axel entziffert er die Botschaft: Eine Beschreibung, wie man vom Krater eines isländischen Vulkans zum Mittelpunkt der Erde gelangt. Da gibt es für Lidenbrock kein Halten mehr. Mit einer Expedition macht er sich auf den Weg – allen lauernden Gefahren zum Trotz.
Dieser legendäre Abenteuerroman des Franzosen Jules Verne erschien bereits 1873 auf Deutsch, neun Jahre nach der französischen Erstausgabe. Schon zu Lebzeiten konnte der Autor gut von seinen Abenteuer- und Science-Fiction-Romanen leben. Jules Verne war vom technischen Fortschritt überzeugt und so kommen in seinen Geschichten die verrücktesten Erfindungen vor. Sein literarischer Durchbruch gelang ihm mit dem Science-Fiction-Roman Fünf Wochen im Ballon.
Die Weitsicht von Jules Verne zeigt sich am Science-Fiction-Roman 20.000 Meilen unter dem Meer, in dem er die Entwicklung von technisch ausgereiften Unterseebooten vorwegnimmt. Mit diesem Roman schuf er die berühmte Figur des Kapitän Nemo, die in zahlreichen Romanverfilmungen und freien Filmadaptionen aufgegriffen wird. Sie war unter anderem auch Namensgeber für den Animationsfilm „Findet Nemo“.
In „20.000 Meilen unter dem Meer“ berichtet der Icherzähler Professor Pierre Aronnax als Ozeanologe über merkwürdige Schiffsunglücke, die sich zu häufen scheinen. Über deren Ursache wird wild spekuliert: Könnten es Seeungeheuer sein? Ist ein riesiges Unterwasserfahrzeug der Grund? Mit Unterstützung der amerikanischen Regierung sticht Aronnax mit einer US-Fregatte in See. Dort wird das Erkundungsteam eines Tages fündig …
Als Fortsetzung von „20.000 Meilen unter dem Meer“ gilt Jules Vernes Die geheimnisvolle Insel. Während des amerikanischen Bürgerkriegs können der Ingenieur Cyrus Smith und seine Mitgefangenen mit einem Ballon fliehen. Weit abgetrieben stranden sie auf einer verlassenen Insel im Pazifik. Dort kämpfen sie ums Überleben, werden aber immer wieder auf mysteriöse Weise gerettet. Wer ist der unbekannte Wohltäter? Und was bezweckt er?
„Die geheimnisvolle Insel“ wurde mehrmals verfilmt, Unterwasseraufnahmen inklusive. Auch lieferte das Buch die Anregungen für das populäre Computerspiel „Myst“, das inzwischen mehrere Teile, Erweiterungen und Online-Versionen umfasst.
Die Vorlage für diese Abenteuer-Komödie von Jules Verne ist eine Weltreise des Amerikaners George Francis Train, der die Strecke sogar in 60 Tagen schaffte – vermutlich, weil er nicht so viele Verfolger in Schach halten musste wie sein literarisches Alter Ego. Der Anlass für die Reise In 80 Tagen um die Welt ist eine Wette des englischen Gentlemans Phileas Fogg mit Mitgliedern seines Londoner Clubs. Darauf setzt er die Hälfte seines Vermögens, 20.000 Pfund Sterling.
Mit der anderen Hälfte macht er sich auf den Weg. Seine Abreise fällt jedoch mit einem Bankraub zusammen – und schon deswegen gehört Fogg plötzlich zum Kreis der Verdächtigen. Deshalb heftet sich der Detektiv Mister Fix an die Fersen des Gentlemans und seines französischen Butlers Passepartout. Der Wettlauf gegen die Zeit wird durch die Flucht vor den Verfolgern noch abenteuerlicher. Per Schiff, Dampflok, Elefant und Ballon nimmt die Jagd dann richtig Fahrt auf.
Auch Robinson Crusoe basiert auf einer wahren Begebenheit. Als Schiffbrüchiger strandet der Titelheld auf einer Insel. Auf sich allein gestellt, gelingt es ihm, mit Erfindungsreichtum, Improvisation und Disziplin zu überleben. Er kann sogar allerlei Nützliches aus dem Schiffswrack bergen. Eines Tages wird ihm klar er, dass er nicht alleine auf der Insel lebt …
In gekürzter oder nacherzählter Fassung ging „Robinson Crusoe“ auch in die Kinderliteratur ein. Mit dem Roman hat der englische Autor Daniel Defoe Anfang des 18. Jahrhunderts sogar das Genre der “Robinsonade” begründet. Ein typisches Motiv ist der Kampf ums Überleben auf einer Insel oder in einer von der Außenwelt abgeschnittenen Gegend. Das Motiv findet sich etwa in „Herr der Fliegen“ von William Golding, sorgt aber auch in vielen Thrillern für Spannung.
Ob Freiherr von Münchhausen tatsächlich all die fantastischen Geschichten erlebt hat, mit denen er prahlte, darf bezweifelt werden. Allerdings ist er als historische Figur verbürgt. Zum bewegten Leben des Hieronymus Carl Friedrich von Münchhausen im 18. Jahrhundert kam noch ein außergewöhnliches Erzähltalent hinzu, sehr zur Freude seiner Gäste auf dem Gutshof. Schon zu Lebzeiten schrieben andere seine unterhaltsamen Anekdoten auf.
Seither wurden die Lügengeschichten – wie der Ritt auf der Kanonenkugel, der Wurf der Axt bis zum Mond oder der Kampf gegen Bären auf der Bienenweide – von zahlreichen Autoren literarisch verarbeitet. Die Version Gottfried August Bürgers am Ende des 18. Jahrhunderts feierte das Publikum begeistert. “Freiherr von Münchhausen” ist zwar ein Klassiker der Kinderliteratur. Doch auch als Erwachsener schmunzelt man gerne über die fantasiereiche Prahlerei, von Michael Pans Stimme mitreißend in Szene gesetzt.
Mit Die Schatzinsel landete der schottische Autor Robert Louis Stevenson einen Bestseller. Gewidmet hat er die Abenteuergeschichte 1881 seinem Stiefsohn Thomas, damals so alt wie Jim Hawkins, der junge Held der Geschichte. Aus seiner Perspektive hören wir, wie er die alte Karte mit der Schatzinsel entdeckt und als Schiffsjunge auf der “Hispaniola” anheuert. Wie die anderen Abenteurer unter Kapitän Smollett möchte er den Schatz finden. Dabei kommt ihnen allerdings der einbeinige Pirat John Long Silver in die Quere.
Robert Louis Stevenson schrieb nicht nur Abenteuerromane und die berühmte Gruselgeschichte “Dr. Jekyll und Mr. Hyde”, er war auch selbst ein großer Abenteurer. Zeit seines Lebens reiste er viel – um des Reisens willen, wie er selbst schrieb. Seine letzten Lebensjahre verbrachte er auf der zu Samoa gehörenden Pazifikinsel Upolu, weit weg vom rauen Klima seiner Heimat.
Im Hörspiel Moby Dick erleben wir den unerbittlichen Kampf des rachsüchtigen Kapitäns Ahab gegen den weißen Wal als wahre Urgewalt. Erzählt wird die Geschichte vom Matrosen Ismael, der unter dem Kapitän auf dem Walfänger "Pequod" anheuert. Dabei verarbeitet der amerikanische Autor Herman Melville eigene Erfahrungen: Nur ein Jahr lang hielt er die Schinderei auf einem Walfänger aus. Auch berüchtigte Schiffsunglücke hat er in dieser Geschichte verarbeitet.
Die spannende Ich-Erzählung des Matrosen, der den Kampf um Leben und Tod hautnah miterlebt, war gefundenes Fressen für zeitgenössische Zensoren: Denn Melville hatte sie gespickt mit philosophischen Abhandlungen, in denen Kirche und Gesellschaft nicht gut wegkamen. Moby Dick ist ein fesselnder Klassiker der Kinderliteratur, doch die mythologischen, historischen und gesellschaftlichen Motive und Anspielungen verleihen dem Werk zusätzlich Tiefe.
Zeitgenössische Abenteuerromane
Im Laufe der Zeit haben sich zwar die Settings der Abenteuerromane geändert, nicht aber die rasanten Verfolgungsjagden und die spannenden Entdeckungsreisen. Was bei Tom Saywer und Huckleberry Finn noch ein Floß war, ist bei modernen Ausreißern ein altes Auto. Aus dem wilden Kampf mit einem Wal wird im zeitgenössischen Abenteuerroman der Kampf gegen eine skrupellose Firma.
Als ihre Mutter Dr. Amanda West auf mysteriöse Weise starb, war Terry West erst vier Jahre alt. Seitdem schippert sie mit Onkel Simon, Cousin Ethan und Frettchen Charlie auf dem U-Boot Kopernikus über die Weltmeere. Eines Tages möchte die 14-Jährige das Haus ihrer Kindheit in Miami sehen. Genau darauf haben die Verbrecher schon gewartet, die hinter den Aufzeichnungen von Dr. Amanda West her sind. Von nun an werden Terry und ihre Familie von den Gangstern und einer skrupellosen Pharmafirma von New York über Italien nach Schottland gejagt. In der Hörbuch-Reihe Code Genesis verbindet Andreas Gruber traditionelle Motive der Abenteuerromane mit moderner Technologie und Science-Fiction.
Mit Tschick hat Wolfgang Herrndorf einen Abenteuerroman in Form eines Roadmovies geschrieben. Der Unternehmersohn Maik und der Deutschrusse Tschick haben eines gemeinsam: Die beiden Pubertierenden sind Außenseiter. Gemeinsam machen sie sich in einem gestohlenen Lada auf den Weg zu Tschicks Opa, der in der Walachei lebt. Die Fahrt durch die sommerliche Provinz hält allerlei skurrile Überraschungen für sie bereit. Allerdings endet die abenteuerliche Fahrt nicht wie geplant, sondern in einem Gerichtssaal. Dieses wunderbare Abenteuer ist eine moderne Version der Flussfahrt von Tom Sawyer und Huckleberry Finn.
Der Abenteuerroman Lost Cargo - Tempeljäger von Bruce Baxter lässt die Herzen aller Indiana-Jones-Fans höherschlagen. In der tunesischen Hafenstadt Biserta nehmen Jack Kelly und Oskar Keller Mitte der 1930er Transportaufträge aller Art an. Auch Theodor Goldstein möchte ihr Wasserflugzeug für einen Spezialtransport chartern. Doch dann ist der Auftraggeber plötzlich tot und hinter Jack Kelly und Oskar Keller sind jede Menge Leute her. Die wilde Verfolgungsjagd führt auf den Spuren eines alten Volkes in Karthago bis in den Amazonas.
Auf ein Abenteuer ganz anderer Art lässt sich der alte Willem ein. Den Anstoß dafür gibt ihm sein Enkel Finn, den der ostfriesische Bauer erst widerwillig bei sich aufnimmt. Gemeinsam machen sie den alten Lanz-Traktor wieder fit und starten zu einem Roadtrip quer durch Deutschland. Dies ist Willems letzte Reise. Aber auch seine beste: Kilometer für Kilometer legen er und Finn zurück. Dabei kommt Willem auch der Aussöhnung mit seiner Familie immer näher.
Die abenteuerliche Reise von Willem und seinem Enkel erinnert an das Roadmovie „Eine wahre Geschichte – The Straight Story“ von Regisseur David Lynch. Im Film legt ein über Siebzigjähriger auf einem Rasenmäher fast 240 Meilen quer durch die USA zurück, um sich mit seinem kranken Bruder zu versöhnen.
Faszination Abenteuerroman: Von beliebten Klassikern über moderne Roadmovies
Im Hörbuch können wir über Tom Sawyers Schlagfertigkeit schmunzeln oder beim skurrilen Roadmovie mitfiebern. Noch nicht genug? Warum nicht einmal die wahren Geschichten hören, die moderne Abenteurer selbst erzählen?