Horrorgeschichten, Schauermärchen und Gruselstorys faszinieren Menschen schon seit der Antike. Damals zeigten sich die ersten gruseligen Ansätze in der griechischen Mythologie und Sagen über Geister und Dämonen, die unvorsichtige Kinder holen werden, wenn sie nicht auf ihre Eltern hören. Seitdem gibt es im Grunde zwei Arten von Menschen: Die einen bekommen bei Horrorgeschichten Gänsehaut und Angst, die anderen folgen gruseligen Erzählungen mit wohligem Schauer.
Über die Jahrhunderte hinweg hat sich das Horror-Genre entwickelt und schaffte es im 18. Jahrhundert mit der Goth Fiction und dem Schauerroman zur eigenständigen literarische Gattung. Das erste Werk aus diesem Genre ist Das Schloss von Otranto von Horace Walpole aus dem Jahr 1764. Bis ins 19. Jahrhundert war das Goth-Fiction-Genre sehr beliebt, aber erst im Anschluss kamen einige der berühmtesten Horrorgeschichten heraus.
Horror-Bücher, die die Massen gruseln lassen
Von Mary Shelleys erschütternden Frankenstein über Poes düsterer Erzählung Der Untergang des Hauses Usher hin zu Bram Stokers legendärem Dracula: Tauche ein in die dämonischen Rituale von Der Exorzist und wage dich schließlich in Stephen Kings Es, wo das Böse in Gestalt eines Clowns lauert. Kannst du das Unheil ertragen, wenn diese Geschichten durch deine Ohren kriechen? Dann entdecke jetzt unsere – natürlich rein subjektive – Auswahl der gruseligsten Horror-Bücher aller Zeiten!
Frankenstein von Mary Shelly
Mary Shelleys Frankenstein gilt als einer der ersten Science-Fiction-Romane und ist gleichzeitig ein Meilenstein der Horrorliteratur. Als Shelley dieses Meisterwerk geschrieben hat, war sie gerade mal 18 Jahre alt. Entstanden ist es 1818 am Genfersee während eines besonders regnerischen Sommers. Den verbrachte Mary Shelley gemeinsam mit ihrem Mann Percy Bysshe Shelley und dem Dichter Lord Byron in einer Villa. Um sich die Zeit zu vertreiben, schlug Byron vor, dass jeder in der Gruppe eine eigene Geistergeschichte schreiben sollte. Aus dieser Herausforderung entstand Frankenstein.
Die Geschichte handelt von Victor Frankenstein, einem jungen, von den Wundern der Natur besessenen Wissenschaftler. Im Bestreben, das Geheimnis des Lebens zu ergründen, entwickelt er eine Methode, um aus toten Körperteilen ein lebendes Wesen zu erschaffen. Doch das Ergebnis seiner Experimente, das oft als das „Monster“ bezeichnet wird, erweist sich als schrecklich. Frankenstein ist entsetzt von seiner eigenen Schöpfung. Shellys Werk ist ein Meisterwerk der Horrorliteratur und beflügelt seit Jahrhunderten die Fantasie von Lesenden, Autorinnen und Autoren und inspiriert Filme sowie Halloween-Kostüme.
Der Untergang des Hauses Usher von Edgar Allan Poe
Es ist eigentlich nur eine Kurzgeschichte. Trotzdem ist Der Untergang des Hauses Usher von Edgar Allan Poe eine seiner bekanntesten Horror-Erzählungen und ein echter Meilenstein im Horror-Genre. Der amerikanische Schriftsteller hat darin meisterhaft für eine dichte Atmosphäre gesorgt und erzeugt Spannung und Horror mit nur wenigen Worten. Der Untergang des Hauses Usher erschien 1839 in Burton’s „Gentleman’s Magazine“ und erst 1901 in deutscher Sprache.
Darin erhält der namenlose Ich-Erzähler einen dringlichen Brief seines Jugendfreundes Roderick Usher. Aufgewühlt macht sich der Erzähler auf zum Usher-Anwesen, das an einem gespenstischen See gelegen ist. Dem Gewässer wird nachgesagt, dass ihm dämonische Gestalten innewohnen und jeden zu sich holen, der zu lange auf den See schaut.
Im Anwesen erwartet den Ich-Erzähler der nervlich stark angegriffene Roderick, der letzte männlich Überlebende eines alten Adelsgeschlechts. Der Erzähler soll dem Hausherrn Gesellschaft leisten, um ihm eine anscheinende Geisteskrankheit erträglicher zu machen. Doch dann stirbt die Zwillingsschwester des Gastgebers – und eine schaurige Geschichte entspinnt sich. Gänsehaut garantiert: Poe ist ein Meister des dezenten Horrors und erzeugt mit seinen Worten bei fast jedem dieses wohlige Unwohlsein.
Dracula von Bram Stoker
Wenn es um Horrorklassiker geht, darf ein Name nicht fehlen: Dracula. Ohne seinen Erschaffer, den irischen Weltliteraten Bram Stoker, gäbe es vermutlich weder „Interview mit einem Vampir“ noch „Twilight“. In seinem Meisterwerk Dracula von 1897 mischt Stoker Horror mit Abenteuer und Romanze – und legte so den Grundstein für die Entstehung eines der faszinierendsten Horror-Bücher.
Darin reist Jonathan Harker, ein junger Anwalt aus London, nach Transsilvanien, um dem mysteriösen Graf Dracula bei einem Immobilienkauf in England zu helfen. Harker ist zunächst von Draculas Schloss und seiner höflichen Art fasziniert. Bald merkt er jedoch, dass er in eine tödliche Falle geraten ist. Denn Dracula ist ein Vampir, der von Menschenblut lebt – und Harker sein Gefangener. Stokers Dracula hat wie kaum ein anderes Buch die literarische und cineastische Welt beeinflusst und einen wahrlich unsterblichen Hauptcharakter erschaffen.
Der Exorzist von William Peter Blatty
Machen wir einen Zeitsprung ins 20. Jahrhundert und zu den modernen Horrorklassikern. Auftritt: William Peter Blattys Der Exorzist. Inspiriert wurde Blatty von einem Exorzismus, der 1949 in Cottage City, Maryland, USA stattgefunden hat. Direkt nach Veröffentlichung 1971 wurde das Horror-Buch zum Bestseller. 1973 wurde es im Kino veröffentlicht. Der Exorzist gilt als eines der furchterregendsten Bücher des 20. Jahrhunderts und hat das Genre des übernatürlichen Horrors nachhaltig beeinflusst. Denn sein Werk spricht tief sitzende Ängste vor dem Unbekannten und dem Spirituellen an und behandelt dabei Themen wie religiösen Glauben, das Böse und die Verletzlichkeit des menschlichen Geistes auf eine nie dagewesene Art und Weise.
Der Exorzist spielt in Georgetown – einem Stadtteil von Washington D.C. – und thematisiert die mysteriösen Ereignisse rund um Regan MacNeil. Die Zwölfjährige zeigt plötzlich seltsame Verhaltensweisen. So leidet das Mädchen unter unerklärlichen Wutausbrüchen, spricht in fremden Stimmen, ist körperlich enorm stark, obszön und gewalttätig. Hilflos sucht seine Mutter Hilfe bei unterschiedlichen Ärzten. Doch eine Erklärung können die nicht liefern. Wer wirklich Horror erleben will, kommt an Blattys Horrorbuch kaum vorbei und wer sich extra gruseln will, schaut sich direkt die Verfilmung danach an.
Es von Stephen King
Stephen King gilt als Meister des modernen Horrors und schuf 1986 mit Es eines der bekanntesten Werke des Horror-Genres. In seinem Buch verbindet King das Coming-of-Age-Genre mit übernatürlichem Horror und lässt den Leserinnen und Hörer über das Wesen des Bösen, der Angst und des Erwachsenwerdens nachdenken. Es erzählt King auf zwei Zeitebenen: Die Kindheit des „Klubs der Verlierer“ spielt 1958 und die Rückkehr als Erwachsene 27 Jahre später im Jahr 1985. 1990 wurde das Horror-Buch erstmals verfilmt. 2017 erschien mit „Pennywise“ eine weitere, dieses Mal zweiteilige, Verfilmung. Teil zwei kam 2019 in die Kinos.
Es spielt in der fiktiven Kleinstadt Derry, Maine in den USA. Alle 27 Jahre kommt es dort zu mysteriösen gewalttätigen Ereignissen. Die Opfer? Meist Kinder. So auch im Jahr 1958. An einem Abflusskanal sieht der sechsjährige Georgie Denbrough einen Clown, der sich als „Pennywise“ vorstellt. Georgie lässt ein Papierboot eine verregnete Straße entlangsegeln, bis es schließlich in einem Gully verschwindet. Aber als der Junge das Boot herausziehen will, greift etwas nach ihm …
Fans von Horror und der Netflix-Serie „Stranger Things“ dürfen sich den Horrorklassiker von King nicht entgehen lassen. Er spielt gekonnt mit den kindlichen Ängsten, die uns bis heute heimsuchen können. Du willst noch mehr erfahren über den König des Horrors? Wir haben einen Überblick über sein Schaffen und seine wichtigsten Werke für dich.
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