Um den lang ersehnten ersten Saisonsieg überhaupt in Erwägung ziehen zu können, muss unser VfL über beide Halbzeiten hinweg eine konstante und stabile Leistung zeigen. Stabilität ist genau das, was unser VfL derzeit so dringend braucht. Im Kickoff werfen wir noch einmal einen Blick auf Szenen aus dem Derby und richten unseren Fokus auf die Wölfe.

Nach einer kurzen krankheitsbedingten Auszeit rund um den 4. Spieltag melde ich mich zum Auftakt des B1-Derbys zurück. Die zentrale Frage, die der VfL jetzt beantworten muss, lautet: Schaffen wir die Trendwende im Derby? Aus emotionaler Sicht stehen wir an einem entscheidenden Punkt. Der VfL muss endlich beweisen, dass er in der Lage ist, über die vollen 90 Minuten ein Spiel so zu gestalten, dass man durchgehend spürt: "Ja, die wollen es wirklich!". Dass gute Ansätze vorhanden sind, steht außer Frage. Doch leider wird unser Spiel immer wieder von Naivität, Nachlässigkeit und fehlender Kreativität dominiert. Kann der VfL die besondere Stimmung eines Derbys aufgreifen? Kann die Mannschaft über sich hinauswachsen und endlich den Knoten platzen lassen? Ich wünsche es mir von Herzen. Glück auf und auf ein erfolgreiches Derby!

Du lieferst eine ansprechende erste Halbzeit ab, erzielst kurz vor der Pause durch Boadu den Führungstreffer – und hast sogar etwas Pech, dass Miyoshis klasse Aktion von Atubolu kurz vor der Linie abgefangen wird - und dann genügen (mal wieder) nur drei Minuten, um das Spiel aus der Hand zu geben. Ja, Freiburg hätte bereits früher in Führung gehen können, aber vor allem dank Drewes blieben wir lange im Spiel. Trotzdem: Es war erneut ein Schritt in die richtige Richtung (auch wenn mich an dieser Stelle wieder einige als „Schönredner“ bezeichnen werden). Doch bei aller Kritik sollten die positiven Aspekte nicht übersehen werden: Das vielversprechende Debüt von Miyoshi, der erste Pflichtspieltreffer und das durch den Startelfdebütanten Boadu, starke Momente im Aufbauspiel (die dann leider nicht gut vollendet worden sind) und das gegen ein Team, das um die europäischen Spitzenplätze mitspielen wird und extrem eingespielt ist. Kritik – ja, aber von einer Katastrophe oder einer grottenschlechten Leistung zu sprechen – nein. Nächste Woche wird es wichtig!

Am Samstag tritt unser VfL nach der Länderspielpause beim SC Freiburg im Breisgau an. In der vergangenen Saison hatte unser Team – insbesondere in den beiden Begegnungen mit Freiburg – nicht immer das nötige Glück auf seiner Seite. Schiris hatten schlechte Tage und so... Das bedeutet: Es ist Zeit für Revanche! Dafür wird es jedoch entscheidend sein, mit mehr Biss und Überraschungselementen zu agieren, um die Freiburger unter Druck zu setzen. Wie das gelingen kann, besprechen wir im Podcast.

Es lässt sich auf den Punkt bringen: Bochum agierte zu nachlässig, während die Gladbacher eiskalt ihre Chancen nutzten. In beiden Halbzeiten startete Bochum vielversprechend, doch die Leistung ließ dann abrupt und stark nach. Vielleicht ist es gar nicht schlecht, dass jetzt erstmal zwei Wochen Pause anstehen, um danach (hoffentlich) in einen Rhythmus zu kommen.

Einiges zu erzählen im heutigen Kickoff vor dem morgigen Spiel gegen Gladbach: Koji Miyoshi hat einen Vertrag bis 2028 unterschrieben und verstärkt unser Mittelfeld an der Castroper Straße. Er bringt Kreativität ins Spiel und ist im System von Zeidler vielseitig einsetzbar – sowohl auf der rechten Seite als auch im zentralen offensiven Mittelfeld. Diese Flexibilität ist von großer Bedeutung.

Die entschlossene Reaktion auf die Pokalniederlage macht definitiv Lust auf mehr. Unser VfL hat über 95 Minuten hinweg einer starken, wenn auch noch nicht vollständig eingespielten Leipziger Mannschaft ordentlich Paroli geboten. Disziplin, Einsatz und Mut hätten eigentlich einen Punkt verdient. Vor dem Tor müssen wir in Zukunft allerdings noch abgeklärter werden – Boadu und Baldé könnten dazu beitragen, ihre heutigen Ansätze waren vielversprechend. Wenn die Mannschaft diese Spielweise beibehält und weiter ausbaut, sind wir auf einem vielversprechenden Weg.

Der VfL scheitert in der ersten Runde des DFB-Pokals in Regensburg, ähnlich wie in der vergangenen Saison gegen Bielefeld. Wieder einmal wird die Vorfreude auf die neue Saison gedämpft. Dennoch sollte man die Situation nicht überdramatisieren. Dies soll nicht die Enttäuschung, auch in Bezug auf die entgangenen Prämien, schönzureden, jedoch sollte der Fokus nun auf die bevorstehenden Aufgaben gelegt werden, die herausfordernd genug sind und volle Konzentration erfordern.