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Witwen-Monolog
- Gesprochen von: Sophie Rois, Ill-Young Kim, Lars Rudolph, Ingo Hülsmann, Martin Bross, Dennis Moschitto
- Spieldauer: 52 Min.
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Inhaltsangabe
"Haben wir nicht die Kunst abgeschafft, die Tragödien beseitigt durch Demokratie und Klatsch? Und jetzt? Vor allen Bühnen dieser Welt wartet das Publikum und kann seinen Text nicht."
In einem Studio des vor einigen Tagen ums Leben gekommenen Medienkünstlers wird seine Partnerin mit dem Nachlass des Toten konfrontiert. Um ihm die letzte Ehre zu erweisen und auch um sich Klarheit über die eigenen Lebensumstände zu verschaffen, rekapituliert die Witwe die Geschichte seiner Karriere und ihres gemeinsamen Lebens. Bei ihrer Bestandsaufnahme benutzt sie das technische Equipment des toten Künstlers. Ihr Nachruf klingt wie ein inszenierter Verzweiflungs-Rap als Protest gegen die Medienverwertung des Protests; als Ausdruck elender Wut auf die beschleunigte Zerfallszeit des formulierten Widerstands, in der "selbst die Katastrophe nicht mehr hält, was sie verspricht".
Je deutlicher das vorgestellte Drama Konturen gewinnt, umso klarer wird, dass die Theatralik dieser Rede nur eine Folge, eine spontane Reaktion der Witwe auf jene eingespielten Mitschnitte, Layouts und Vorproduktionen ist, die die Künstlertruppe für ein aktuelles Projekt aufgenommen hatte, bei dem sie nicht mehr dabei sein wollte, und das ihren Mann schließlich das Leben kosten sollte. Im Monolog der Witwe reinkarniert der Tote und mit ihm die Szene, der Markt und der Geist seiner Zeit.
In einem Studio des vor einigen Tagen ums Leben gekommenen Medienkünstlers wird seine Partnerin mit dem Nachlass des Toten konfrontiert. Um ihm die letzte Ehre zu erweisen und auch um sich Klarheit über die eigenen Lebensumstände zu verschaffen, rekapituliert die Witwe die Geschichte seiner Karriere und ihres gemeinsamen Lebens. Bei ihrer Bestandsaufnahme benutzt sie das technische Equipment des toten Künstlers. Ihr Nachruf klingt wie ein inszenierter Verzweiflungs-Rap als Protest gegen die Medienverwertung des Protests; als Ausdruck elender Wut auf die beschleunigte Zerfallszeit des formulierten Widerstands, in der "selbst die Katastrophe nicht mehr hält, was sie verspricht".
Je deutlicher das vorgestellte Drama Konturen gewinnt, umso klarer wird, dass die Theatralik dieser Rede nur eine Folge, eine spontane Reaktion der Witwe auf jene eingespielten Mitschnitte, Layouts und Vorproduktionen ist, die die Künstlertruppe für ein aktuelles Projekt aufgenommen hatte, bei dem sie nicht mehr dabei sein wollte, und das ihren Mann schließlich das Leben kosten sollte. Im Monolog der Witwe reinkarniert der Tote und mit ihm die Szene, der Markt und der Geist seiner Zeit.
©2006 WDR (P)2015 WDR mediagroup GmbH
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