Unsere Fahrräder wiegen nichts und kosten ein Vermögen
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Gesprochen von:
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Katja Bürkle
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Brigitte Hobmeier
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Gabriel Raab
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Steven Scharf
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Georgia Stahl
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Von:
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Dominik Busch
Über diesen Titel
"In meinem Hörspiel 'Unsere Fahrräder wiegen nichts und kosten ein Vermögen' geht es mir nicht um die medial allgegenwärtigen Formen von Gewalt, sondern um eine subtilere Art der Unterdrückung und Ausgrenzung. Ich wollte eine Geschichte erzählen, in der es um Menschen geht, die ein bestimmtes Ideal zu leben versuchen - dieses Ideal beinhaltet, gut ausgebildet und gut informiert zu sein. Man hat ein großes Wissen über den eigenen Körper, die eigene Gesundheit. Man legt großen Wert auf die eigene Fitness und ernährt sich aufgrund wissenschaftlicher Erkenntnisse. Es ist eine Lebensform, bei der alles zu einem Statussymbol wird: Aussehen, Beruf, Bildung, Wohnort, Freunde und vieles mehr. Und alle diese Sachen kann man wie Waffen vor sich her tragen, Waffen in einem sozialen Kampf der Abgrenzung und Ausgrenzung. Eine Art Dauer-Hochleistungssport auf allen Ebenen, oder: Gentrifizierung in allen Lebensbereichen. Wer nicht über diese soziale Fitness verfügt, wird von der Bugwelle dieses Lifestyles verdrängt. Kurz: Ich wollte eine Geschichte erzählen, in der eine Person, die im Leben Pech hatte, in einen Kreis von Menschen gerät, die genau dieses Ideal leben. Eine Mobbing-Geschichte, in architektonisch auffälliger Umgebung, ein Woyzeck unter modernen Leistungsträgern." (Dominik Busch)
Es ist die Rede von Männern und Frauen zwischen fünfundzwanzig und vierzig Jahre. Sie sehen jünger aus. Sie sind sympathisch und attraktiv. Sie haben dieses Strahlen, etwas Ungezwungenes und Leichtes geht von ihnen aus. Sie sind fit, sie sind durchtrainiert - und oft im Freien. Ihre Fahrräder wiegen nichts und kosten ein Vermögen. Sie sind gut ausgebildet; sie fühlen sich frei. Sie meinen es nicht böse. Sie sind Monster. Unter ihnen: Karen und Sven. Das Paar hat eine kleine Siedlung entworfen, direkt am Meer. Hier leben sie zusammen mit Gleichgesinnten. Sie sind offen - und unter sich. Eines Tages kommt Karens Schwester Gesa zu Besuch. Ein paar Tage am Meer werden ihr gut tun, denkt sie. Sie irrt sich.
©2017 Bayerischer Rundfunk (P)2017 Bayerischer Rundfunk