Manche haben es, die meisten nicht, aber alle wollen eines haben – ein starkes Selbstbewusstsein. In eine Bar kommen, als gehöre sie einem. Eine Frau ansprechen, als gäbe es keinen Zweifel daran, dass man DER EINE ist. Einen Mann charmant, aber bestimmt abweisen, so dass er nie wieder mit einem zu flirten versucht. Die Top-Models auf den Plakatwänden mitleidig und nicht eifersüchtig betrachten, weil man weiß, dass auch die nur mit Wasser kochen. Dem Chef adrett klarmachen, dass er auf dem Holzweg ist. Die Beförderung einfordern. Sagen, was einem nicht passt. Selbstbewusst einen Witz machen, über den alle lachen. Nicht im Erdboden versinken wollen, nur weil man mal etwas falsch gemacht hat. Komplimente machen, ohne dabei zu stammeln. Komplimente kriegen, ohne rot zu werden. An sich selber glauben, wenn alle anderen Zweifel hegen. Immer schlagfertig reagieren und nicht erst später die richtigen Antworten parat haben. Ohne Selbstzweifel in den Spiegel schauen.

Ausnahmslos jeder wäre gerne so. Stark, beliebt, witzig, charmant, lässig und unantastbar in seiner Würde und in seinem Stolz. Und sind wir ehrlich: Bewundern tun wir genau die Menschen, die dieses Selbstbewusstsein haben. Und das hat nichts mit Geld und Reichtum zu tun, auch nicht mit makelloser Schönheit und einem durchtrainierten Sportlerkörper. Diese Dinge beeindrucken uns zwar meistens – ein bisschen jedenfalls – aber nur oberflächlich und vor allem nicht nachhaltig. Wirklich überzeugend finden wir eine gesunde Ausstrahlung, einen aufrechten Gang, eine feste Stimme, eine würdevolle Haltung, die nicht kokettiert, Ehrlichkeit, auch wenn man Mist gebaut hat, Charme und Humor, Führungsqualitäten ohne Despotismus, Kritikfähigkeit, ohne diese persönlich zu nehmen, und selbst wenn sie es ist, diese einfach wegzustecken und unbeirrt weiterzumachen.