Schwitzen und Beten, Trommeln und Tanzen
Schamanismus
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Gesprochen von:
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Heide Beck
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Martin Schleker
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Andreas Sindermann
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Von:
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Anita Schlesak
Über diesen Titel
Einblicke in die neoschamanische Szene hierzulande gibt Anita Schlesak. Regie: Robert Schön.©2004 SWR (P)2004 SWR
Das sagen andere Hörer zu Schwitzen und Beten, Trommeln und Tanzen
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Gesamt
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Sprecher
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Geschichte
- Marcel Loerzer
- 11.01.2025
Freizeitvergnügen oder heilsame Religion
Der Beitrag dieses Hörbuchs vereint den Originalton von Akteuren auf dem Feld des Schamanismus sowie von dessen Analyse in einer ausgewogenen Kontrastierung der damit verbundenen Interessen und rundet die Sachfragen mit lebhaften Eindrücken ab, seien es Beschreibungen von schamanischen Praktiken, seien es humoristische Darstellungen.
Da die Wahrnehmung schwankt von sehr sinnstiftend und ernst zu nehmen, bis hin zu sehr abwegig und wenn überhaupt rein unterhaltend, aber auch von heilsam bis schädlich, je nach Objekt der Betrachtung und Standpunkt dieses Blickes, liegt ein Wert des Hörbuches eben in dieser Einlassung auf ein weites und vages Feld.
Grundsätzlich gibt es Schamanismus auf der ganzen Welt und es wird mitunter angenommen und behauptet, es sei eine Urform von Religion, wonach alle Menschen Wurzeln hierin hätten. Jedoch bleibt wenn dem so sein sollte, doch immer auch noch fraglich, wie man hieraus Ansprüche ableiten kann. Einfacher ist es in Kulturen in denen es Schamanismus noch gibt, sei es in Afrika, Südamerika oder Australien. Vor allem wird hier auf Nordamerika als Vorbild verwiesen, das Karl May mit dessen Kultur der Indianer popularisierte, wenn er auch selbst sein Wissen hierüber nur aus Büchern erwarb. Es kann hierbei sehr dünn sozusagen werden. So wird in dem Beitrag auf dem rumänischen Religionswissenschaftler Mirca Eliade verwiesen und dessen umfassende Studie zum Schamanismus. Jedoch gibt es auch an Eliade gerade darin Kritik, dass seine Arbeit zu diesem Thema eher theoretischer Natur ist.
Wenn im schwäbischen Raum hier stellvertretend es Treffen des gemeinsamen Schwitzens, Trommelns und Tanzens gibt als typische schamanische Praktiken, so kommt darin der Anspruch zum Ausdruck sich mit der Natur zu verbinden. Schamanismus sei daher genuin weiblich, weil er Natur, Körperlichkeit und lebhafte Begegnung betont. Wie kritisch hierzu die Anthropologin Rösing anmerkt, die selbst schamanische Praktiken als Forscherin miterlebte, ließen sich solche tief verwurzelten Tradition nicht in deren Tiefe der Glaubensvorstellungen übertragen. Es besteht daher mitunter ein oberflächlicher esoterischer Markt der Vermarktung von Sehnsüchten.
Als ein anerkannter Forscher und Praktiker auf dem Gebiet wird Michael Harner vorgestellt, der sich lange mit der Integration beider Tradition befasste und neben dem Verfassen von vielgelesenen Büchern auch eine Organisation gründete. Auch westliche Therapeuten lassen sich folglich von dieser Heiltradition inspirieren und erlernen einen Umgang mit schamanischen Therapietechniken. Moderne westliche Trends wie die sogenannte Familienaufstellung und die Neurolinguistische Programmierung, die auf teilweise vehemente Kritik gestoßen sind, werden als Therapieformen angesprochen, die dem Vorgehen von Schamanen vergleichbar sind.
Es wird thematisiert, dass zwar nicht leicht komplexe Vorstellungen von Gottheiten, Wesen und in der Natur wirksamen Kräften genuin als die eigenen verstanden werden können, es also immer schon kulturelle Prägungen gibt, jedoch im übertragenen Sinne bei allen Begegnung der Einlassung von Menschen aufeinander, gerade auch dann, wenn hier Hemmungen vorliegen können, wie es in der Interaktion von Arzt und Patient ist, eine symbolische Arbeit vorliegt, d.h. ein Austarieren von Vorstellungswelten. Über den Beitrag hinaus lässt sich die Arbeit von Stanislav Grof erwähnen, der als Psychiater mit außergewöhnlichen Bewusstseinszuständen arbeitet und die Fähigkeit von Menschen des Erlebens von spirituellen Erfahrungen als universell versteht. Demnach sind die Bilderwelten der Mayas und Azteken, des Buddhismus und Christentums, um nur einige Religionen zu nennen, für Menschen mögliche Hilfestellungen um sich selbst in ihren intensiven Phantasien zu verorten.
Abschließend werden in dem Beitrag auch allgemeine Überlegungen angestellt, dass eine Person die als ein Vorbild gelten können soll, das was sie als Anschauung vorgibt, auch selbst leben sollte und über Humor verfügen.
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