amüsantes Hochstapler-Kammerspiel mit Längen

Der Autor der Charlie Chan Krimireihe aus den 30ern hat hier ein amüsantes Kammerspiel rund um einen patenten Versicherungsvertreter geschrieben, der sich in die Verlobte eines englischen Lords verliebt. Das Stattfinden ebendieser Verlobung soll er entgegen seiner privaten Wünsche sicherstellen. Die Lovestory ist dabei eigentlich nur der Handlungsrahmen - alles dreht sich hauptsächlich um die Identität des Lords und die Frage, ob er ein Hochstapler sein könnte.
Das Hörspiel versetzt in eine andere Zeit - nicht nur sittengeschichtlich, sondern auch hinsichtlich des Vergleichs von amerikanischem und britischem Selbstverständnis. Die USA sind hier noch das Land der 1000 Möglichkeiten ohne Ständeschranken, in dem selbst der britische Hochadelige seinen Titel gern gegen liberale Freiheit einzutauschen bereit ist.
Die Story plätschert dahin, vergnüglich, aber nicht unbedingt spannend. Stellenweise empfand ich sie als etwas langatmig. Der Sprecher, der sich sehr bemüht, amerikanische Kaugummiakzente zu imitieren, geht an die Nerven und verhindert oft, ganz in die Geschichte eintauchen zu können. Für Menschen, die 30er-Jahre Schwarzweißfilme mögen, in denen viel gesprochen und der Schauplatz wenig gewechselt wird, dennoch empfehlenswert. Zumal Biggers dringen wiederentdeckt werden sollte.

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