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Essays 2
- Der Biberpelz, Der Punkt, Der Komet in Wien, Angesichts, Ein weit verbreitetes Missverständnis, Wahrung berechtigter Interessen, Die Schuldigkeit, Weihnacht, Glossen.
- Gesprochen von: Friedrich Frieden
- Spieldauer: 1 Std. und 4 Min.
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Inhaltsangabe
Karl Kraus gilt als einer der bedeutendsten Aphoristiker deutscher Sprache. Ob berühmte Schriftsteller oder die Presse - nichts und niemand wurde von der Kritik seiner Feder verschont. Bekannte Künstler wie Stefan Zweig, Georg Trakl, Thomas Mann und andere zollten ihm Respekt, aber die Zahl seiner Feinde in Kunst und Gesellschaft war enorm. Als Vorleser hinterließ er aufgrund seiner Sprachgewalt und Persönlichkeit angeblich einen äußerst außergewöhnlichen Eindruck. „Der Biberpelz“ erzählt die auf den ersten akustischen Blick schlichte Geschichte eines Pelzdiebstahls. Jedoch wird der Ich-Erzähler, der seine Privatsphäre über alles schätzt, aufgrund dieses banalen Umstands ungewollt und völlig überraschend zu einer prominenten Persönlichkeit Wiens, den jedermann ungebeten anspricht, ihm wichtige Meinungen mit-, und gutgemeinte Ratschläge erteilt.
„Der Punkt“ ist eine nette Anekdote, die auf der Interpunktion des außen angebrachten Schriftzugs des Wiener Burgtheaters beruht. „Der Komet in Wien“ berichtet höchst amüsant von der Sensations-Geilheit der Wiener Presse und der apokalyptischen Panikmache mancher Bürger hinsichtlich Weltuntergangsszenarien. In „Angesichts“ stellt der federführende Sprecher eines Professorenbundes eine schriftliche Forderung gegenüber dem Staat. Dieser Aufhänger dient als witzige Parodie auf den Umstand, dass die Anwendung von Sprache auch in intellektuellen Kreisen große Schwierigkeiten mit sich bringen kann. „Ein weit verbreitetes Missverständnis“ klärt über Aufgaben und Funktion der Satire auf, aber Vorsicht: Je klarer man spricht desto weniger wird man verstanden. „Wahrung berechtigter Interessen“ begleitet den Urteilsprozess eines Österreichischen Gerichts, das den geständigen Mörder an einer Prostituierten freispricht. „Die Schuldigkeit“ hat die Nettigkeit uns am Beispiel einer Witwe vom Lande mitzuteilen, dass man sich bei Forderungen von Ausgleichszahlungen im Vorfeld erkundigen sollte, an welches Print-Medium man sich wendet bzw. ob nicht ein Schreiben an zuständige Behörde mehr Sinn machen würde. In „Weihnacht“ wird uns vor Augen geführt wie der größte Immobilienbesitzer der Welt, die christliche Kirche, uns zur Weihnachtszeit drangsaliert und nötigt.
Den Schluss dieses Hörbuchs runden ein paar kurzweilige Glossen ab. Der Essays zweiter Teil.