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Ein Rückblick aus dem Jahre 2000 auf 1887

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Ein Rückblick aus dem Jahre 2000 auf 1887

Von: Edward Bellamy
Gesprochen von: Swen Steinbüchel
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Über diesen Titel

Julian West, letzter männlicher Nachkomme einer wohlhabenden Kaufmannsfamilie, geplagt von den Auswirkungen der sozialen Unruhen des 19. Jahrhundert, legt sich 1887 in Boston schlafen und wacht im Jahre 2000 auf. Inzwischen hat eine radikale Systemänderung die gesellschaftlichen Verhältnisse grundlegend verändert. Sein Gastgeber, Dr. Leete und Familie, führt ihn in die neue Ordnung ein.

"Ein Rückblick aus dem Jahr 2000 auf 1887", war die erfolgreichste Utopie des 19. Jahrhunderts und verkaufte sich innerhalb kurzer Zeit über 500.000 mal in den USA. Die darin entworfene gerechtere Gesellschaftsordnung (als Gegenentwurf zur kapitalistischen) bietet, gerade heute wieder, jede Menge Zündstoff zur Diskussion.

Das Hörbuch ist szenisch, akustisch illustriert (Geräusche, Klänge, Töne) und eine lebendige Inszenierung.©Gemeinfrei (P)2015 ein SteinBüchel
Klassiker
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Schöne Idee - Unerträgliche Interpretation

Bellamys SF-Roman von 1887 war der erste moderne Weltbestseller. Auch heute - grade heute macht es Spaß, diese detailgetreue Beschreibung des Jahres 2000 aus der Sicht eines Visionärs des 19. Jh. zu lesen. Einst galt das Werk als einer der meilensteine der Zukunftsforschung, heute schwankt man zwischen Belustigung und Bewunderung.
Schade, dass noch kein guter Hörbuch-Verlag auf die Idee kam, das zu produzieren.
Und an dieser Stelle muß ich mal meinen Frust rauslassen, was die Klassiker betrifft - während uns die Profi-Sprecher zum 104. Mal Kafka und Fontane vorlesen und die großen Hörbuchverlage kaum Ideen entwicklen, um interessante Werke der Weltliteratur jenseits des öden Schulbuch-Kanons umzusetzen, springen Dilettanten in die Bresche. Und während Spitzenvorleser sich hochklassig durch die Trivialliteratur unserer Tage lesen, die in zwei bis fünf Jahren keinen mehr interessiert, muß sich der interessierte, ambitonierte Höchbuchhörer zähneknirschend durch schlecht gemachte Hörbücher von unfähigen unausgebildeten Sprechern quälen, weil es das Höchbuch sonst nirgendwo anders gibt.
(Audible nehme ich hier aus - im Eigenverlag sind immer immer wieder spannende sachen erschienen, wie Lasswitz' "Auf zwei Planeten" mit Peter Lontzek oder Meyrinks "Golem" mit David Nathan.)
Doch hier bei Bellamy steige selbst ich aus, der in Sachen Vorleser wirklich strapazierfähig ist und selbt manchem librivox-Buch noch was angewinnen kann, wenn der Text schrill oder packend genug ist. Swen Steinbüchels originale Stimme ist für einen Laiensprecher gar nicht mal so schlecht. Doch er macht den fatalen Fehler, die Stimme bei den Rollen extrem zu verstellen, bis zur Unterträglichkeit. Ein Doktor, der wirklich viel und wichtiges zu erzählen hat, klingt wie ein Kettenraucher auf der Intensivstation. Die Frauen werden -typisch Laie - im Diskant gesprochen, so dass sie klingen wie Männer in Frauenkleidern in einem Vorstadttheater. Warum nur??? Es ist wirklich ein Jammer. Eins von vielleicht insegsamt 6 Hörbüchern, das ich innerhalb der letzten 5 Jahre abgebrochen habe - weil es wirklich nicht mehr ging.

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