Die freudlose Gasse
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Gesprochen von:
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Jessica Leuchte
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Von:
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Hugo Bettauer
Über diesen Titel
Wien 1921: Gier, Laster, Mord und Verderben, das Elend in der Melchiorgasse im 7. Gemeindebezirk ist allumfassend, hier liegen bittere Armut und Luxus nahe beieinander. Kuppler, erbarmungslose Geschäftemacher und Spekulanten verkehren an diesem Ort ebenso wie durch die galoppierende Nachkriegsinflation verarmte Bürger, zur Prostitution gezwungene junge Frauen und das Wiener Lumpenproletariat. Die Hoffnung auf ein besseres Leben erscheint in dieser Gegend nur als Illusion.
Auch die junge Büroangestellte Grete Rumfort lebt mit ihrer Familie in der Melchiorgasse. Sie wehrt sich seit langem gegen die sexuellen Avancen ihres Chefs, verliert deshalb ihre Anstellung und wird als Folge ihrer Schulden in die bösen Machenschaften einer Nachbarin verstrickt. Die Schneiderin Greifer betreibt einen Modesalon mit angeschlossenem Nachtklub für ein pervertiertes Publikum. Frau Greifer schlägt als bösartige Kupplerin aus dem Unglück junger Frauen Kapital.
Alle, die es schaffen, sich aus dieser freudlosen Gasse zu entfernen, kehren bald schon ausgebrannt und todkrank doch wieder dahin zurück.
Bettauer führt uns in diesem "Roman aus unseren Tagen" eine Gesellschaft vor Augen, die von unersättlicher Besitzgier und grenzenloser Menschenverachtung gekennzeichnet ist. Er führt uns erbarmungslos den Werteverlust und eine korrumpierte Gesellschaft vor Augen.
1925 verfilmte G.W. Pabst Die freudlose Gasse mit Greta Garbo, Asta Nielsen, Valeska Gert und Werner Kraus in den Hauptrollen. Autor und Werk waren zu jener Zeit politisch hochbrisant: Rechtsgerichtete Politiker und Presse prangerten Bettauers Werke an, sogar seine "Ausrottung" wurde gefordert. Noch vor dem Ende der Dreharbeiten wurde der Schriftsteller von einem rechtsradikalen Eiferer ermordet.
Covergestaltung: unter Verwendung eines Gemäldes (Ausschnitt) von Johann Robert Schürch (1895-1941). Schlussmusik: Ridicolosamente (Nr. 10) von Sergei Prokofjew. Coverschrift gesetzt aus der Impact.
Über die Sprecherin:
Jessica Leuchte ist fasziniert von menschlichen Stimmen und Sprechweisen. Sie studierte "Sprechwissenschaft" in Halle mit der Spezialisierung auf Sprechkunst, Rhetorik und Phonetik und "Theaterpädagogik" in Rostock. Seit 2015 unterrichtet sie an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch im Studiengang Zeitgenössische Puppenspielkunst. Zudem arbeitet sie freiberuflich als Sprech- und Stimmtrainerin und begleitet Audioproduktionen. Mit dieser Romanlesung gibt sie ihr Sprecherdebüt als Hörbuchinterpretin bei hoerbuchedition words and music.
©gemeinfrei (P)2022 hoerbuchedition words and music