Das Geheimnis der alten Mamsell Titelbild

Das Geheimnis der alten Mamsell

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Das Geheimnis der alten Mamsell

Von: Eugenie Marlitt
Gesprochen von: Gabriele Blum
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Über diesen Titel

Als die Spielersfrau Meta d'Orlowska unter tragischen Umständen auf der Bühne stirbt, wird ihre kleine Tochter Felicitas von der wohlhabenden Familie Hellwig aufgenommen. Doch bald stirbt auch ihr Beschützer, der alte Kommerzienrat. Von nun an wird sie von der Frau des Hauses wie ein Dienstmädchen behandelt und unter dem Vorwand einer strengen christlichen Erziehung gedemütigt, jedes geistige Interesse wird ihr verboten. Verständnis und Zuneigung findet die kleine Fee nur bei der alten Mamsell, einer ihrerseits von der bigotten Gesellschaft ausgeschlossenen Verwandten der Familie, die abgetrennt von der Welt im Dachgeschoss des Hauses lebt. Die Liebe und Zuwendung dieser alten Dame gibt Felicitas die Kraft, die immerwährenden Anfeindungen und Herausforderungen ihrer herzlosen Umwelt nicht nur durchzustehen, sondern letztendlich auch selbstbewusst zu überstehen.

In dem 1867 erschienenen Roman übt Eugenie Marlitt heftige Kritik an den sozialen Verhältnissen ihrer Zeit, in denen die Richtschnur "Ehre und Schande" ist und wo nach angeblich gut christlichen Werten gelebt wird, die aber doch nur Einfalt und Herrschsucht überdecken.

Aus der Reihe "Bibliophile Hörbücher - Klassiker der Genreliteratur".

©1867 gemeinfrei (P)2016 Gabriele Blum
Klassiker
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Kein Kitsch!

Kitsch des 19. Jahrhunderts? Wie Rosamunde Pilcher? Nein, die Geschichte ist sehr viel klüger und kunstvoller aufgebaut, mit überraschenden Wendungen. Sprachlich glänzend.

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Spannende Geschichte, exzellent erzählt

Wer Geschichten aus längst vergangenen Zeiten mag, der kommt hier voll auf seine Kosten. Spannend, sehr gefühlvoll, unerwartete Wendungen und das alles von der Erzählerin so tiefsinnig vorgetragen. Mit einer Stimme mehreren Personen Ausdruck zu verleihen, so daß der Hörer die Handlung vor seinem geistigen Auge sieht, ist hier perfekt gelungen. Ich habe dieses Hörbuch genossen und werde es mir bestimmt nochmals anhören.

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Ein Genuss …

… für die Seele. Ich freue mich sehr, dass ich E. Marlitt entdeckt habe. Die Sprecherin ist toll.

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Viel Charme aus vergangenen Zeiten

Das Geheimnis der alten Mamsell ist zum Teil Kritik an einer Gesellschaft, die wir uns heute gar nicht mehr vorstellen können. Es geht um Standesdünkel und Vorurteile, die es zu überwinden gilt, aber auch um Eitelkeit und emotionale Grausamkeit unter dem Deckmantel von Frömmigkeit.
Dennoch gelingt es der willensstarken Protagonistin sich unter diesen Umständen zu emanzipieren und ihr Glück zu finden, denn wir haben es auch mit einer beinahe poetisch romantischen Liebesgeschichte zu tun. Und trotz des leicht angestaubten Flairs ist die Geschichte alles andere als langweilig. Das Sprachniveau ist hier hervorragend und Gabriele Blum liest in einer Weise, dass es richtig Spaß macht zuzuhören.

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Bitte mehr von Eugenie Marlitt!

Was wäre für andere Hörer sonst noch hilfreich zu wissen, um das Hörbuch richtig einschätzen zu können?

Das Hörbuch - wieder exzellent gelesen von Gabriele Blum - hat mir sehr gefallen. Es war äußerst spannend, ich mochte es kaum unterbrechen. Die inhaltliche Schwarz-Weiß-Malerei der Charaktere ist gewiss realitätsfern, aber ich mag das einfach, ebenso die kunstvoll altmodische Sprache. Hoffentlich werden noch weitere Romane von Eugenie Marlitt als Hörbücher aufbereitet!

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Absolut hörenswert

Wirklich bemerkenswert unterhaltsam und spannend !
1867 geschrieben und ich finde es einfach wunderbar zu hören.
Frau Blum ist einen der besten Sprecherinnen -Dank ihrer Stimme und der Lebendigkeit ihres Vortrags ist es wie in einem Theater.
Alles über Eugenie Marlitt und ihr Leben lässt sich im Internet finden.

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Herrlich ...

... alte Sprache, entrüstete und zutreffende Glaubens-, Kiltur- und Sozialkritik, emotional treffsicheres Auge im Kontext sich anbahnender Frauenemanzipation und doch konservativ in ihren Geschlechter-Werten. Zum Vergleich habe ich mir noch mal HCM angetan. Courths-Maler ist mE im Vergleich zur Marlitt nicht ertragbar. das mag auch mit an der genialen Sprecherin Blum, über die ich zur Autorin gekommen bin, liegen. Jedoch glaube ich eher, dass Marlitt einfach die fachlich bessere Autorin war. Anders als in Die zweite Frau, in der ich manche Wortdoppelung nicht mehr hören möchte, findensolche hier nicht statt. Und anders als bei HCM fehlen hier glücklicherweise verklausulierte, verschwulste Satzknäuel, die Tiefen-Sentiments elementar getroffener Mega-Seelen suggerieren sollen. Bei Marlitt finde ich ein gebildetes Ausdrucksniveau, das mich glatt zum Briefeschreiben animiert hat. Ich höre nun auch die anderen gesprochenen Romane; auf YT sind Verfilmungen zugänglich. Die der Mamsell - 1972 ... - wirkt heute - und auch sonst - wie ein Witz, bringt aber mit etwas Wohlwollen betrachtet die Story auf den Punkt. Habe ich eher als anekdotischen Abschluss meines gestrigen Marlitt-Wochenendes aufgefasst. Viel Spaß beim Hören!

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Entzückend....

Was auch immer Frau Blum 🌸 liest, ich liebe es! Und auch diese alte Sprache, ein wunderbares Buch... ich habe gerne zugehört und kann das Hörbuch allen empfehlen, die auch Jane Austen mögen.

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Keiner und Alle Helden

Eine Geschichte über die Vorstellung des Guten und die Vorstellung des Schlechten, wobei die Protagonistin die wohl die Vorstellung des Guten bedienen soll Derjenigen gleichsteht, welche die Vorstellung des Schlechten zu bedienen hat. Auf ihre Weise gleichen sich beide jedoch in ihrem starken Kontrast zueinander wie ein Ei dem Anderen. Wo die Eine auf der einen Seite Licht und auf der anderen dunkel ist, so ist die Andere auf der einen Seite dunkel und auf der wieder Anderen licht. Beide urteilen und verurteilen, nur das die eine Frau, die das Gute darstellen soll stehts im Aussen verurteilt und die Andere stehts im Innen, sich selbst verurteilt.

Die "Böse" meint sich schlecht sobald ihr Aussen ihr vermittelt sie habe einen Fehler gemacht, im Versuch der Vorstellung ihres Umfeldes von Perfektion/Gutem gerecht zu werden. Die "Gute" verurteilt ihr Umfeld sobald es nicht der eigenen Vorstellung von Perfektion/Gutem entspricht. Grausam sind darin beide Frauen, Eine wie die Andere, die "Böse" zu sich selbst, die "Gute" gegenüber Anderen und damit Beide sowohl sich selbst als auch Anderen gegenüber. An der Fähigkeit des Vergebens und Mitgefühls, also des Verständnisses, der Erkenntnis um die Ursachen dieses Leides das sie in beide Richtungen verursachen und empfangen, mangelt es ihnen Beiden und keiner von Beiden sucht nach den Gründen.

Fazit: Wir erleben die Sinnlosigkeit des Urteilens das immer auf dem Mangel an Verständnis für die Ursachen verschiedener Verhaltensweisen fußt. In dieser Geschichte gibt es zugleich keine und ausschließlich Helden, denn Jeder darin vorkommende Protagonist muss durch sein selbst verursachtes Leid hindurchgehen, auf das es irgendwann schlimm genug werde, das er sich den Ursachen widme. Der Sprecherin zuzuhören ist ein Vergnügen und das geschriebene Wort, wie man merkt, steckt auf Art der Sprecherin an wie eine angenehme, wenn auch zum Teil etwas kühle Melodie.

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Aschenbrödel für Erwachsene

Als Vielleser und -hörer, der in drei Jahrhunderten nach Futter stöbert, treibt mich seit einiger Zeit eine Frage um - warum erscheint mir oft die von Lehrern und Literaturprrofessoren zu Tode gehetzte Lektüre von Schmökern der Marlitt, Dumas, Gerstäcker und anderen weniger angestaubt als Klassiker von Storm und Fontane? Sind wir oberflächlicher geworden? Oder sind Liebe und Abenteuer bei ihnen doch doch zeit- und schnörkelloser gestaltet, als man uns in der Schule weismachen wollte?
Marlitts Bestseller aus den 1860er Jahren jedenfalls hab ich durchlitten und genossen wie lange keinen modernen Roman mehr. Klar - irgendwann erkennt man, dass Fe, unterdrücktes Adoptivmädchen bei (pseudo)christlichen Kleinstadtspießern, nichts andres ist als ein originell ausgeschmückes Aschenbrödel. Aber was macht die Marlitt daraus! Was für herrlich böse Menschen zeichnet sie da - was für eine gar nicht triviale Prosa ist das und wie gradios versteht es die Autorin, die Klischees nicht wie Klischees aussehen zu lassen! Und wie fesseld ist die Geschichte auch für heutige Ohren noch erzählt!
Die "Mamsell" entstand als Fortsetzungsroman für die populäre Zeitschrift "Die Gartenlaube" - und über alles Schmunzeln dieser frühen Form von Regenbogenpresse wird vergessen, wie leidenschaftlich das Blatt - anders als heutige Massenblätter - damal für echte Toleranz und freie Meinugsäußerung eingetreten ist. Dieser Geist durchweht auch den Roman, (lustig - die alte Mamsell liest natürlich auch die Gartenlaube, das ist wie ein spiegelbild im spiegelbild) dieses Feuer, die Gerechtigkeitsliebe fehlt mir manchmal bei den zurückhaltenden Granden Storm, Raabe, Fontane & co. Diese Art Literatur gehört auch zum deutschen Kulturerbe, und es ist schön, dass ein Verlag wie Rattenreiter vorurteilslos einen wirklich gut geschriebenen Schmöker wieder zugänglich macht.
Und noch dazu genial gelesen von Gabriele Blum! Ich hoffe auf weitere Marlitt-Bücher mit ihr!

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