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Beate und Mareile

Von: Eduard von Keyserling
Gesprochen von: Senta Vogt
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Inhaltsangabe

Eine klassische Dreiecksgeschichte: Ein Mann, Ehefrau und Geliebte. Doch Keyserling hütet sich eine klischeehafte Zerrissenheit zwischen "Heiliger" und "Hure" zu zeichnen. Beate, die Ehefrau, hat keinen "reinen" Charakter und Mareile, die Geliebte, weit mehr als sexuelle Anziehungskraft. Es geht um eine pervertierte, gesellschaftliche Sexualordnung, in der alle zu Opfern werden - auch die Männer. Denn Günther von Tarniff liebt seine Frau. Und trotzdem ist auch für weibliche Hörer nachvollziehbar, warum er eine Beziehung mit Mareile anfängt.

Eduard Graf von Keyserling (1855-1918) war ein deutscher Schriftsteller und Dramatiker des Impressionismus. Er studierte Rechtswissenschaft, Philosophie und Kunstgeschichte und übersiedelte nach dem Studium nach München. Keyserling blieb zeitlebens unverheiratet. Sein schriftlicher Nachlass wurde, bis auf wenige Ausnahmen, auf seinen Wunsch hin vernichtet.
©2017 SAGA Egmont (P)2017 SAGA Egmont
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Aribertusmarohnus

Von Fieberträumen der Liebe Zeitweilig erweckt Keyserling den Eindruck, als handelte es sich um ein triviales Groschenheft. Dramatis personae: Die Gräfin Beate und die Tochter eines Dienstboten, Mareile, als Gespielinnen Günthers, dem Gutsherrn, der im Duell sein Leben aufs Spiel setzt. Fontanes Effi Briest lässt grüßen. Im Gegensatz zur typischen Vorhersagbarkeit von Trivialromanen jedoch gestaltete Keyserling überraschende Psychogramme der drei Akteure. Dem Zeitgeist geschuldet spielt der Standesunterschied selbstverständlich die Hauptrolle. Offener Ausgang. Es bleibt uns überlassen, im Kopfkino das weitere Schicksal der Eheleute oder der enttäuschten Geliebten durchzuspielen. Durchaus hörenswert und faszinierend.

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Heruntergeleiert

Senta Vogt hat eine gute Aussprache und ist virtuos - aber keinerlei Rhythmus-Gefühl, keine Pausenn zwischen den Sätzen, kein Plastisch-Machen der Situationen.Keine gute Aufnahme, leider

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Eine zum Märchen entstellte Tragödie

Vermutlich handelt es sich um eine Amateuraufnahme, bei der keinerlei Tontechnik beteiligt war. Anstelle sich in verstellter Stimme zu üben, sollte sich Senta Vogt unter anderem auch vielleicht mit Aufnahmetechnik vertraut machen. Die Lautstärke der Aufnahme schwankt stark von Anfang bis zum Ende. Das ist allerdings nicht das Schlimmste, damit könnte man durchaus leben - das dicke Ende kommt erst noch:

Die Sprecherin gibt sich alle Mühe, Beate und Mareile auf eine Weise vorzutragen, als handele es sich um ein Märchen a la Räuber Hotzenplotz. Und wenn es nicht Hotzenplotz ist, dann wird man den Eindruck nicht los, einen von Hedwig Courths-Mahler (nichts gegen HCM!) verfassten Text zu hören. Doch Beate und Mareile ist keine heiter und beschauliche "Schlossgeschichte", sondern eine Erzählung, bei der soziale Komplikationen den gesamten Rahmen bilden, wobei Keyserling wesentlich weiter ging und ein schärferer Kritiker war, als z.B. Fontane. Keyserlings Erzählung war durchaus revolutionär. Nicht umsonst zählt ihn Thomas Mann zu den wichtigsten Schriftstellern seiner Generation. Das alles geht in Senta Vogts Lesung verloren. Sie hat nicht nur den Gehalt des Buches nicht verstanden, sie scheint auch keine Ahnung von der literarischen Bedeutung Eduard von Keyserlings zu haben. Das ist sehr schade. Ein wichtiges Buch wurde hier bis zur Lächerlichkeit entstellt.

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