Wie Energie die Gesellschaft aufspaltet

Nachdem ich schon zwei Teile der Buchwächter Reihe vom Autor gehört hatte, stand es für außer Frage, dass ich mir auch Acusticon holen werde, dazu fand ich das Cover recht ansprechend. Ja, das Auge hört mit und ohne mir jetzt genau durchgelesen zu haben, worum es ging, habe ich es gekauft. Vielleicht ein Fehler? Nein, ich wurde nicht enttäuscht und hatte einen "typischen" Hagemann auf den Ohren.


Die Welt von Layer City, so heißt die Stadt in dem Buch, kann man sich wohl am ehesten in einer Steampunk-Welt vorstellen. Da die Stadt aus drei Ebenen besteht und es viel um Bastler und Erfinder geht, habe ich mir die Welt, wie im Blade Runner Film von 1982 vorgestellt, auch düster, nur halt nicht so modern. Es fliegen hier keine Autos, sondern es wird mit Kutschen und Zügen gereist, es ist eher im Zeitalter der Dampfmaschinen angesiedelt. Dazu wird nicht mit Sozialkritik gespart, man braucht kein Hellseher zu sein, um zu erraten, auf welcher Ebene die Reichen und auf welcher die armen Menschen leben.


Im Buch geht es um den jungen Mechaniker Rufus, der sich einen goldenen Würfel kauft. Dieser Würfel ist in dieser Welt einzigartig und mit nichts vergleichbar. Was er da genau in seinen Händen hält, wird ihm erst nach und nach klar und schon verschwimmen die Grenzen zwischen Freunden und Widersachern. Selbst in seinem engsten Umfeld ist nicht alles so, wie es scheint. Nur eins ist sicher, der Würfel könnte die Welt von Layer City revolutionieren, aber das will nicht jeder…


Der Autor spinnt die Fäden der Geschichte geschickt Stück für Stück zusammen und man hat das ein oder andere Mal diesen… Oha Moment, damit habe ich jetzt nicht gerechnet. Ich habe mich gut unterhalten gefühlt und das Buch insgesamt als stimmig empfunden.


Der Sprecher Alexander Küsters passt auch sehr gut. Er brachte das Geschehen lebhaft rüber und passte einfach. Eigentlich hatte ich Martin Kuupa erwartet und war dann doch etwas überrascht, dass es jemand anderes war. Das fand ich aber ganz gut und das nicht, weil ich Martin Kuupa nicht gut fand, in die Buchwächter. Nein, nein, vielmehr ist es mein Problem, dass ich manche Hörbuchreihen mit einem bestimmten Sprecher in Verbindung bringe und es mir dann schwer fällt, die Bilder in meinem Kopf auf die neuen Charaktere einzustellen. Vor allem dann, wenn ein Buch vom selben Autor ist, man den Schreibstil also auch wiedererkennt. Eigentlich spricht doch nun der Charakter aus Buch xy, das ist es aber nicht sondern nur seine Stimme. 


Wer die Buchwächter gut fand, oder einfach mal für ca. 8h in eine  interessante Fantasy/sci fi Welt abtauchen möchte, wird auch hier glücklich. 


Ich kann mir aber bei Andreas Hagemann gut vorstellen, dass er seine Ideen auch mal in eine etwas erwachseneren Welt umsetzen könnte. Das wäre bestimmt auch sehr interessant. 

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