Eifersucht, Streit und Drama. Dann glühende Liebesschwüre und schon geht das Spiel von vorne los: Solche Beziehungen machen nicht glücklich, sondern kosten nur Kraft. Sie können dich sogar richtig krank machen. Für eine solche destruktive Beziehungsdynamik hat sich in den letzten Jahren das Wort „toxisch“ – also „giftig“ – eingebürgert.
Obwohl das Wort „toxisch“ in den letzten Jahren fast inflationär verwendet wird – es wurde vom Oxford Dictionary 2018 sogar zum „Wort des Jahres“ gekürt – handelt es sich nicht um einen klar definierten oder gar wissenschaftlichen Begriff. Es ist daher sinnvoll, den Begriff mit Vorsicht zu behandeln. Nicht jeder Konflikt, nicht jede unglückliche Beziehung und nicht jeder unangenehme Zeitgenosse sind gleich „toxisch“ – auch wenn in Gesprächen manchmal dieser Eindruck entstehen kann.
Ohne Zweifel gibt es aber Menschen, die ein Verhalten an den Tag legen, das anderen Menschen schadet. Wenn sich jemand in deinem Umfeld kontrollierend und selbstherrlich verhält, dich manipuliert, einschüchtert und nur seine eigenen Bedürfnisse gelten lässt, dann darfst und solltest du Grenzen setzen. Erst recht, wenn es sich bei diesem Menschen um deinen eigenen Partner, deine Partnerin handelt. Die folgenden Hörbücher können dir dabei helfen, eine toxische Beziehung zu erkennen und zu beenden, wenn keine Aussicht auf Besserung besteht.
Wichtig dabei: Die Tipps, die du hier findest, wurden nicht von einer psychologischen Fachkraft überprüft. Sie wurden den hier vorgestellten Büchern entnommen und können den Rat einer Psychologin oder eines Psychotherapeuten nicht ersetzen. Solltest du in einer akuten Krise stecken, hol dir bitte umgehend Hilfe.
Woran erkenne ich eine toxische Beziehung?
Eine toxische Beziehung gleicht einer ständigen Achterbahnfahrt der Gefühle. Zwischen Rieseneuphorie und totalem Drama scheint es nichts zu geben. Dieser emotionale Dauerstress erschöpft dich. Das äußert sich oft auch in körperlichen Symptomen. Solltest du dich auch nur in einigen der folgenden Aussagen wiedererkennen, steckst du wahrscheinlich in einer toxischen Beziehung.
Du bist dir der Liebe deines Partners oder deiner Partnerin nicht sicher. Der Grund: Er oder sie kritisiert dich häufig, wertet dich ab, ist untreu oder redet dir Schuldgefühle ein.
Du fühlst dich antriebs- und kraftlos. Der Grund: Die toxische Beziehung raubt dir die Lebensfreude.
Du leidest an Beschwerden, für die sich keine körperliche Ursache finden lässt (etwa Schlaflosigkeit, Kopfweh, Magenprobleme). Der Grund: Der dauernde Beziehungsstress macht dich auch körperlich krank.
Du sprichst mit Freunden nicht mehr über deine Beziehung. Der Grund: Du schämst dich, weil du dich nicht trennen kannst.
Du hast Angst vor deiner Partnerin oder deinem Partner. Der Grund: Er oder sie verhält sich aggressiv und greift dich verbal und womöglich auch körperlich an.
Du verheimlichst deinem Partner oder deiner Partnerin harmlose Dinge, Gedanken oder Freundschaften. Der Grund: Er oder sie verhält sich extrem eifersüchtig und kontrollierend.
Toxischen Beziehung erkennen: Diese Bücher helfen weiter
Hast du dich in einigen oder gar allen dieser Aussagen wiedererkannt? Dann können die folgenden Bücher dir helfen, mehr Klarheit über deine toxische Beziehung zu erlangen.
„In einer gesunden Beziehung begegnet man sich auf Augenhöhe. Wertvorstellungen, Wünsche und Bedürfnisse beider Partner sind gleichermaßen wichtig“, schreibt die systemische Beraterin und Coachin Annika Felber in ihrem Buch Du tust mir nicht gut! Toxische Beziehungen erkennen und sich aus ihnen lösen. Darin erklärt sie differenziert, wie und warum toxische Beziehungskonstellationen entstehen.
In ihrem gut verständlichen und klar gegliederten Ratgeber zeigt sie auf, welche Formen toxische Beziehungen annehmen können. Viele Übungen helfen dabei, das eigene Verhalten und das des Partners oder der Partnerin zu reflektieren, zu hinterfragen und zu ändern. Dabei geht es nicht um Schuldzuweisungen, sondern darum, den eigenen Anteil an der toxischen Beziehungsdynamik zu erkennen und Verantwortung dafür zu übernehmen. „Wenn du erkennst, dass du deine toxischen Beziehungsdynamiken aktiv mitgestaltest, dann kannst du sie auch aktiv verändern“, so die Autorin.
„Gefühle sind wie ein Wecker“: Emotionspsychologin Dr. Carlotta Welding im Interview
Toxische Beziehungen entstehen häufig dann, wenn einer der beiden Partner (oder beide) narzisstische Verhaltensweisen an den Tag legen oder sogar eine narzisstische Persönlichkeitsstörung haben. Damit hat sich die Diplom-Psychologin Turid Müller intensiv auseinandergesetzt. Sie war selbst mit einem verdeckten Narzissten zusammen und weiß daher genau, wie sich die toxische Beziehung mit einem narzisstischen Partner anfühlt: „Der Mensch, der behauptet, dich zu lieben, tut Dinge, die damit nicht in Einklang zu bringen sind. Du pendelst zwischen zwei parallelen Realitäten und weißt einfach nicht, welche stimmt.“
In ihrem Buch Verdeckter Narzissmus in Beziehungen fasst sie den aktuellen Forschungsstand zum Thema Narzissmus zusammen. Sie deckt toxische Verhaltensmuster auf und zeigt, wie du dich vor emotionalem Missbrauch durch einen Narzissten (oder eine Narzisstin) schützen kannst. Im Zentrum steht dabei die Heilung alte seelischer Wunden, die dich anfällig für die toxische Beziehung gemacht haben. Locker geschrieben, einfühlsam und fundiert.
„Viele Menschen sind überangepasst“: Psychologin Stefanie Stahl im Interview
Laut Schätzungen haben rund fünf Millionen Menschen in Deutschland eine narzisstische Persönlichkeitsstörung – es handelt sich also keineswegs um ein seltenes Phänomen. Narzissten suchen sich häufig besonders freundliche und empathische Menschen als Partner. Gerade diesen fällt es schwer, sich aus eigener Kraft aus der toxischen Beziehung zu befreien. Selbst wenn sie von ihrem narzisstischen Partner beleidigt, erniedrigt und belogen werden, klammern sie sich an die giftige Beziehung.
Der Autor Sigmund Ambrosius hat sich lange mit Narzissmus beschäftigt. Sein Buch Narzissmus in Beziehungen verspricht Soforthilfe für Betroffene. Für seinen praxisbezogenen Ratgeber hat er Anzeichen gesammelt, an denen du Narzissten erkennen kannst. Im Anschluss stellt er Methoden vor, die dir dabei helfen, künftig klare Grenzen setzen, damit dich der Narzisst oder die Narzisstin in deinem Umfeld nicht mehr in toxische Spielchen hineinziehen kann. Konkret anwendbar und praxisorientiert.
Sollte es sich bei dem Narzissten in deinem Leben um den Vater deines Kindes handeln, kann dir Gemeinsame Kinder mit einem narzisstischen Vater, der Ratgeber der Psychologin Kira Wiesenrath, weiterhelfen. Hier findest du Tipps, Übungen und Strategien, um dich und deinen Nachwuchs vor emotionalem Missbrauch zu schützen. Egal, ob du dich noch in der Beziehung befindest, gerade in der Trennungsphase steckst oder nach der Trennung unter Anfeindungen durch deinen Ex leidest – hier bekommst du praxisnahe Unterstützung.
Wie beende ich eine toxische Beziehung?
Der Weg aus der toxischen Beziehung führt über Selbstwahrnehmung und Selbstfürsorge. Wende dich Menschen zu, die dich so lieben, wie du bist. Auch eine Beratungsstelle kann dir weiterhelfen. Bist du schon länger in die toxische Beziehung verstrickt, ist möglicherweise eine Therapie der sinnvollste Weg, um die Beziehung aufzuarbeiten und zu beenden.
Einige Menschen haben positive Erfahrungen mit Hypnose und Autosuggestionstechniken gemacht, um ihre toxische Beziehung aufzulösen. Es gibt belastbare Studien, die die Wirksamkeit hypnotischer Techniken belegen – allerdings nicht konkret zum Thema toxische Beziehungen. Ob Hypnose dir dabei helfen kann, dich aus deiner toxischen Beziehung zu lösen, musst du daher selbst herausfinden.
Der ehemaligen Radio-Journalist und Coach Patrick Lynen gehört zu den gefragtesten Sprechern für geführte Meditationen. Außerdem schreibt er selbst Bücher zum Thema Persönlichkeitsentwicklung. Die geführte Meditation Wenn Liebe krank macht hat er gemeinsam mit der Coachin Sandra Korth entwickelt. Seine charismatische, beruhigende Stimme wird von Wellenrauschen und dezenter Musik begleitet.
Laut Lynen wirkt das Hörbuch am besten, wenn du es mindestens drei Wochen lang täglich vor dem Einschlafen hörst. So sollen sich positive Glaubenssätze fest in deinem Unterbewussten verankern, die dir zu mehr Selbstliebe, Mut und innerer Kraft verhelfen. So gestärkt kann es dir dann gelingen, dich aus der toxischen Beziehung zu befreien.
Top 10: Die besten Hörbücher zum Thema Persönlichkeitsentwicklung
AuchDr. Alfred Pöltels geführte Meditation Toxische Beziehungen & Abhängigkeiten auflösen will dir dabei helfen, die destruktive Beziehung zu beenden. Sein Hörbuch zur Selbsthypnose versetzt dich in einen Zustand tiefer Entspannung, in dem du empfänglich für positive Botschaften – sogenannte Affirmationen – wirst. Diese Meditation basiert auf den Erkenntnissen des französischen Apothekers Émile Coué, der als Begründer der Autosuggestion gilt. Neben einer 43-minütigen Einschlaf-Hypnose beinhaltet das Hörbuch auch eine kurze Fünf-Minuten-Hypnose für den Alltag. Der österreichische Einschlag von Sprecher Marvin Krause ist für manche Hörende gewöhnungsbedürftig. Hör dir daher vor dem Download am besten die Hörprobe an.
Toxische Beziehung erkennen und auflösen – mit Ratgebern von Audible
Mach dich frei von vergifteten Beziehungen und finde eine Liebe, die dir wirklich guttut. Hörbücher über Beziehungen, Elternschaft und persönliche Entwicklung können dir dabei helfen. Falls du Audible noch nicht ausprobiert hast: Im Probemonat streamst du unbegrenzt tausende von Hörbüchern, Hörspielen und Original Podcasts. Zusätzlich erhältst du einen kostenlosen Titel, den du für immer behalten kannst.