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Alternative Wirklichkeiten: Fantasywelten im Überblick

Alternative Wirklichkeiten: Fantasywelten im Überblick

Narnia, Westeros und Fantasien: Das sind Fantasiewelten, die jedem Fantasy-Fan sofort einfallen. Doch streng genommen ist das London von Sherlock Holmes ebenso eine Fantasiewelt. Denn auch dort geht es manchmal nicht mit rechten Dingen zu. Im Fantasy-Genre können wir die uns vertraute Wirklichkeit hinter uns lassen. Dabei entdecken wir alternative Gesellschaften und lernen fiktive Welten kennen.

Die Merkmale von Fantasiewelten: Eine Definition

Fantasywelten beeindrucken mit ihrer Komplexität. So verfügen fiktive Welten wie Ulldart von Markus Heitz oder Osten Ard von Tad Wiliams über eine eigene Geschichte, Sprache, Kultur und Technik. Sie besitzen ein festes internes Regelwerk, das mal mehr, mal weniger unserer Realität entspricht.

Die Größe fiktiver Welten kann dabei massiv variieren. So sind die von H.P. Lovecraft kreierten Arkham und Innsmouth fiktive Städtchen, während das sagenumwobene Erdsee von Ursula K. Le Guin ein Insel-Archipel bezeichnet. Zamonien von Walter Moers umfasst einen Kontinent, Stephen Kings Mittwelt eine fremde Dimension und Raymonds Feists Midkemia hat die Größe eines Planeten.

Variationen ergeben sich außerdem aus der Offenheit oder Geschlossenheit der Fantasywelten. So gelten J. R. R Tolkiens Mittelerde und viele weitere Welten der High Fantasy als eigenständig und geschlossen. Lewis Carrolls Wunderland ist dagegen offen, da es im Roman parallel zu unserer Realität existiert und von dieser aus erreichbar ist.

In Fantasywelten begegnen wir Magiern, Hexen, Drachen, kleinen und großen Helden, exotischen Welten und fremden Planeten. In manchen Fantasywelten kommt es zu Kämpfen, weil finstere Mächte die alte Ordnung und manchmal sogar den Tod selbst herausfordern. Im Hörspiel The Sandman etwa, das auf der Graphic Novel von Neil Gaiman und Dirk Maggs basiert, möchte der Herrscher der Träume seine Macht wiedererlangen, die ihm einst ein dreister Okkultist entrissen hat.

Faszination Fantasiewelt: Ein literarisches Motiv mit Tradition

Fantasiewelten faszinieren Menschen seit Jahrhunderten. Der Grund: Komplexe fiktive Gesellschaften bieten Visionen für unsere reale Welt an. So schüren sie große Hoffnungen oder dienen als Warnung. Früheste literarische Vorbilder sind dabei das 1516 erschienene Utopia von Thomas Morus und die Insel Lilliput aus dem 1726 erschienenen Roman Gullivers Reisen von Jonathan Swift.

Als erste große, vollständig ausgebaute Fantasiewelt der modernen Literatur gilt J.R.R Tolkiens Mittelerde, deren Detailreichtum bis heute beeindruckt. In puncto Größe erreicht Mittelerde allerdings niemals Michael Endes Phantasien. Dieses Königreich ist schließlich so groß wie die menschliche Fantasie – und damit grenzenlos. Terry Pratchett gewinnt wiederum, wenn es um die schiere Anzahl an Büchern geht, die an einem bestimmten fiktiven Ort spielen. So steht seine kultige Scheibenwelt im Zentrum von sage und schreibe 41 Romanen.

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Der kleine Unterschied: Fantasiewelten und fiktive Universen

Ob in der Literatur, im Film oder Fernsehen: Fantasiewelten sind fest in der Popkultur verankert. Echte Nerds unterscheiden dabei noch die Fantasiewelt und das fiktive Universum. Bekannte aktuelle Beispiele für letzteres sind etwa das Star-Wars- und das Marvel-Universum.

In diesen massiven Konstrukten spielen gleich mehrere voneinander unabhängige Filme oder Serien. So leben die Helden aus „Guardians of the Galaxy“ etwa im selben Universum wie „Iron Man“. In dieser Hinsicht unterscheiden sich die Universen von den Fantasiewelten. Die beschränken sich nämlich auf ein Werk (inklusive Pre- und Sequels). Die Regel lautet also: Jedes Universum ist eine Fantasiewelt. Aber nicht jede Fantasiewelt ein Universum.

Universen werden übrigens immer beliebter. Kein Wunder: Leser und Zuschauer haben großen Spaß daran, Beziehungen zwischen verschiedenen Werken herzustellen – was den Erfolg jedes einzelnen in der Regel erheblich erhöht.

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Fiktive Welten: Die populärsten Reiche der Fantasy-Literatur

Die Fantasy-Literatur kennt unzählige fiktive Orte, in denen sich Elfen, Drachen, Gestaltwandler und Co. tummeln. Ihre Anwesenheit macht aus jeder alternativen Realität im Handumdrehen ein spannendes Setting. Mitunter ist tagsüber die Welt noch in Ordnung, nur nachts schlägt die Stunde der fantastischen Wesen. Die folgenden altbekannten und aktuellen Welten haben den Sprung von der Buchseite auf die Bildschirme dieser Welt geschafft und zählen zweifellos zu den bekanntesten Reichen der Fantasy-Literatur.

The Sandman

Die Traumwelt: Wie wäre es, den Tod ein für alle Mal zu überwinden? Den skrupellosen Okkultisten erscheint kein Plan zu kühn, um das ewige Leben zu erlangen. Doch nicht der Tod gerät in ihre Fänge, sondern der mächtige Herrscher des Traumes Lord Morpheus, auch Dream genannt.

Erst nach Jahrzehnten entkommt Lord Morpheus dem Kerker. Um seine einstige Macht wiederzuerlangen, muss er den Rubin, seinen Helm und den Beutel mit Traumsand finden, die ihm bei der Gefangennahme geraubt wurden. Die Suche nach seinen Insignien seiner Macht führt Lord Morpheus in die finsterste Hölle und auf die Jagd nach entkommenen Alpträumen. Auf seiner Mission trifft er auf fantastische Wesen und reale Personen, althergebrachten Mythen und wirklichen Ereignissen.
Mit fantastischer Soundkulisse und großen Stimmen wurde mit The Sandman die preisgekrönte Comic-Serie als Hörspiel in Szene gesetzt. Die musikalische Untermalung stammt vom BAFTA-Preisträger James Hannigan. Übrigens: Teil 2 der Sandman-Reihe ist ab Januar 2022 exklusiv bei Audible verfügbar.

Die Gefährten

Mittelerde: Dieser Name lässt Fantasy-Fans andächtig erschaudern. Schließlich ist Mittelerde das literarische Vorbild zahlloser moderner Fantasywelten. Was diesen Ort auszeichnet? Auf dem riesigen Kontinent der Welt Arda leben gewöhnliche Menschen neben Zwergen, den ebenso weisen wie unsterblichen Elben und gemütlichen Hobbits. Dabei werden diese sogenannten freien Völker regelmäßig vom Bösen bedroht. Das haust im Norden Mittelerdes im Land Mordor und zeigt sich in Form von Orks, Drachen und dem dunklen Herrscher Sauron.

Philologe und Kult-Autor J.R.R Tolkien schuf 1937 mit Mittelerde den Schauplatz der Herr der Ringe-Trilogie, des Hobbits und des Silmarillions – und kreierte ganz nebenbei die Blaupause für moderne Fantasywelten. Eine Blaupause, die spätestens durch die abendfüllende dreiteilige Film-Adaption fest in die Popkultur gehört.

Das Geheimnis von Mittelerde liegt in seiner bis dahin unerreichten Komplexität. So hat das von nordischen Sagen und dem europäischen Mittealter inspirierte Mittelerde eigene Sprachen, eine ausgefeilte Geographie und eine Jahrtausende umfassende, detaillierte Geschichte und wirkt so wie ein authentischer Kosmos.

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Glut am Horizont

Dieswelt und Anderwelt: Nicht nur eine, sondern gleich zwei Fantasiewelten hat sich Kilian Braun für seine Reihe „Die dritte Legion“ ausgedacht. Die Dieswelt, in der sich auch das einst friedliche und blühende Erandor befindet, wird von Dämonen aus der Anderwelt bedroht.

Kilian Braun schafft es im ersten Teil der Reihe, Glut am Horizont, Hörende in eine Fantasiewelt zu entführen, die Tolkiens Mittelerde Konkurrenz macht. Wie schützen die Kreaturen des Lichts ihre Welt vor Dämonen aus der Anderwelt? Können die blühenden Landschaften von Erandor noch gerettet werden oder sind sie der Zerstörungswut der Dämonen ausgeliefert? Der Vergleich zwischen Himmel und Hölle liegt hier natürlich nah, doch Braun schafft völlig eigene Fantasiewelten, denen kein Vergleich gerecht wird.

Fabelwesen, eine Märchenwelt, die vor dem Untergang steht und ein epischer Kampf stehen im Mittelpunkt der Geschichte um den Weltenbrand. Selbst nachdem alle Risse zwischen den beiden Fantasiewelten geschlossen sind, verbleibt eine furchterregende Kreatur in Erandor. Kann die dritte Legion die Dieswelt vor dem Untergang retten oder steht der einst prachtvollen Fantasiewelt eine weitere Katastrophe bevor?

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Westeros: Keine Fantasywelt hat in den letzten Jahren mehr Aufsehen erregt oder die internationale Popkultur stärker geprägt. Das Besondere an Westeros? Die Vorherrschaft um diesen in sieben Königreiche unterteilten und hauptsächlich von Menschen bewohnten Kontinent ist permanent hart umkämpft. So intrigieren die sieben größten Adelshäuser ständig um die Macht im Land. Währenddessen formiert sich im Norden von Westeros das absolute Böse. Hier sammeln sich die sogenannten weißen Wanderer und ihre Armee der Untoten.

Der amerikanische Erfolgsautor George R.R. Martin kreierte mit Westeros 1996 den Hauptschauplatz des bisher fünf Teile umfassenden Romans Das Lied von Eis und Feuer, das schließlich auch als Fernsehserie den Globus eroberte. Westeros ist Tolkiens Mittelerde dabei nur auf den ersten Blick ähnlich. So ist auch dieser Kontinent stark an das europäische Mittelalter angelegt. Doch: Im Gegensatz zu Tolkiens Universum überwiegen auf diesem Kontinent eindeutig gewöhnliche Menschen. Fabelwesen wie Magier und Drachen spielen hier eine untergeordnete Rolle und gelten als ungewöhnliche Anomalien.

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Das Erbe der Elfen

Die nördlichen Königreiche: Dieser Name umfasst viele kleine und große Königreiche und Fürstentümer, die hauptsächlich von Menschen bewohnt werden. Doch: In den nördlichen Königreichen leben auch Fantasiewesen wie Zwerge, Gnome und Elfen, die hier als sogenannte Anderlinge beschimpft und von den Menschen verachtet werden. Eine besondere Gruppe in dieser Welt bilden die Hexer. Diese ausschließlich männlichen Mutanten haben übernatürlichen Kräfte, die sie zum Töten von Monstern nutzen – sofern sie dafür bezahlt werden.

Der Pole Andrzej Sapkowski kreierte mit den nördlichen Königreichen 1994 das Setting zahlreicher fantastischer Kurzgeschichten und der heute weltweit gefeierten The Witcher-Pentalogie. Eine Reihe, die mittlerweile auch als Videospiel und Fernsehserie bekannt ist. Obwohl diese Welt ebenfalls an das europäische Mittelalter angelehnt ist, wird sie nicht vom einfachen Kampf zwischen Gut und Böse geprägt. In den nördlichen Königreichen wütet nämlich vor allem der Mensch, der magische Wesen systematisch unterdrückt und verfolgt.

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Fiktive Welten in der Kinder- und Jugendliteratur

Je verrückter, desto besser: Der Nachwuchs kriegt von fantastischen Welten nicht genug. Diese Fantasiewelten sind speziell auf junge Leser zugeschnitten und begeistern zum Teil schon die vierte Generation in Folge.

Die Herren des Westens

Köngireiche des Westens: Eine Welt, in der vollkommener Frieden herrscht. Diesen wunderbaren Zustand beschreibt David Eddings im ersten Teil seiner fünfbändigen Fantasy Buchreihe Malloreon. In Die Herren des Westens wird das Geschick des abgeschiedenen Tals nach einem siegreichen Kampf gegen den dunklen Gott Toak von Zauberern gelenkt. Einer von ihnen ist Belgarath. Als der Sohn Garions jedoch verschwindet, wissen Belgarath und seine Tochter Polgara, dass die Macht der dunklen Prophezeihung längst nicht besiegt ist. Und wir lernen: Auch in einer Fantasywelt kann es scheinbar nicht dauerhaft friedlich zugehen ...

Die unendliche Geschichte

Phantasien: Diese Fantasiewelt ist absolut einzigartig. Phantasien lässt sich nicht einfach auf einer Karte festhalten. Denn: Die unzähligen Länder und Königreiche dieser neben unserer Realität existierenden Parallelwelt wandern unentwegt, während Phantasien selbst unaufhörlich wächst. Der einzig Fixpunkt Phantasiens ist der Elfenbeinturm, in dem seine Herrscherin weilt. Von hier aus wacht die sogenannte kindliche Kaiserin über zahllose magische Kreaturen wie Gnome, Glücksdrachen, Vampire, Sphinxen, sprechende Riesenschildkröten und Geister. Die sind sich mal mehr, mal weniger wohlgesonnen. Doch wahre Gefahr droht Phantasien nicht von seinen Bewohnern, sondern vom mysteriösen Nichts. Das verschluckt das grenzenlose Reich nämlich nach und nach.

Kinderbuchautor Michael Ende schuf mit Phantasien 1979 die Kulisse seines Jugendbuch-Klassikers Die Unendliche Geschichte, der bis heute in mehreren Filmen adaptiert wurde. In dieser fantastischen Welt vereint Ende Fabelwesen aller Kulturkreise, um ein kunterbuntes Universum zu schaffen – das am Ende nur von einem einfachen Menschen aus unserer Realität gerettet werden kann.

Das Wunder von Narnia

Narnia: Dieses parallel zu unserer Welt existierende Land wurde einst vom sprechenden Löwen Aslan geschaffen. Der wird in Narnia daher als zentrale Gottheit verehrt und erscheint hier hin und wieder leibhaftig. In der Regel regieren diese von üppigen Wäldern durchzogene Welt allerdings menschliche Könige und Königinnen, die im Schloss Cair leben und von hier über Menschen, sprechende Tiere und Hexen herrschen.

Der irische Erfolgsautor C.S. Lewis schuf mit Narnia 1939 den Hauptspielort seiner heute über 100.000.000 mal verkauften, siebenteiligen Chroniken von Narnia, die natürlich auch als Kino-Saga adaptiert wurde. Die Fantasiewelt des Kinderbuch-Klassikers ist ebenfalls stark von Mittelerde geprägt. Kein Wunder: C.S. Lewis und J.R.R Tolkien waren lange Zeit enge Freunde. Ein grundlegender Unterschied zu Mittelerde liegt allerdings in den Motiven Narnias. Die sind von christlicher Symbolik geprägt und verleihen Narnia so einen starken allegorischen Charakter.

Fantasy zum Lachen: Witzige Fantasiewelten

Der Kampf zwischen Gut und Böse wird in diesen fantastischen Reichen nur bedingt ernst genommen. Stattdessen punkten diese Fantasiewelten mit humorvollen Einfällen.

Alice im Wunderland

Wunderland: Dieses vollkommen durchgedrehte Königreich ist an Irrsinn nicht zu überbieten. Auch das Wunderland ist eine Welt, die parallel zu unserer Realität existiert. Doch hier gelten andere Regeln. Oder besser gesagt: Gar keine. Hier befehligt die cholerische Herzkönigin lebendige Spielkarten, hier schmeißt der verrückte Hutmacher täglich Teepartys mit dem Märzhasen, hier erscheint und verpufft regelmäßig die mysteriöse Grinsekatze, während an anderer Stelle mit Flamingos und Igeln Croquet gespielt wird.

Der Brite Lewis Carroll zauberte 1865 mit dem Wunderland ein anarchisches Reich, dessen aberwitzige Bewohner heute Teil der Popkultur sind. Der Schauplatz des heute zur Weltliteratur zählenden Kinderbuchs Alice im Wunderland fällt dabei durch absurde oder auch völlig fehlende Logik auf, die große und kleine Leser und Zuhörer gleichermaßen fasziniert.

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Gevatter Tod

Scheibenwelt: Diese Fantasiewelt hat sehr konkrete Eckdaten. So umfasst die Scheibenwelt eine Scheibe von 50.000 km Durchmesser, die von vier Elefanten getragen wird. Diese stehen wiederum auf dem Rücken einer riesigen Sternen-Schildkröte. Wie auch das Wunderland oder Narnia existiert die Scheibenwelt parallel zu unserer Realität, die hier als Rundwelt bekannt ist. Die Bewohner der Scheibenwelt sind allerdings deutlich bunter gemischt, als die irdische Bevölkerung. So leben hier neben Menschen und typischen Fabelwesen wie Hexen und Zwergen auch die Zahnfee, der Weihnachtsmann und der Tod – der nur in Versalien spricht.

Kultautor Terry Pratchett schuf mit der Scheibenwelt 1983 ein irrwitziges Reich, das als Schauplatz von über vierzig Romanen diente. Dabei vermischt diese Welt Anleihen an das Mittelalter mit Elementen des modernen Londons und ist daher etwa demokratisch organisiert. Manchmal zumindest. Das wahre Alleinstellungsmerkmal der Scheibenwelt sind aber zahlreiche Seitenhiebe auf irdische Themen wie Religion oder Feminismus. Die werden hier durch übernatürliche Figuren satirisch aufgearbeitet. So lustig waren Glaubensfragen noch nie.

Funtasy: Magische Welten voller Witz.

Fiktive Welten in der Fantasy-Literatur

(Alp)Träume der Zukunft: Klassische Welten der Sci-Fi-Literatur

Hexen, Elfen und Zwerge sucht ihr hier vergeblich. Diese Fantasiewelten der Sci-Fi-Literatur fokussieren sich auf technologische Errungenschaften, die die Menschheit in mysteriöse außerirdische Sphären katapultieren – oder in furchtbare Alpträume stürzen.

1984

Ozeanien: Dieser in einer alternativen dystopischen Zukunft (die mittlerweile in unserer Vergangenheit liegt) angelegte, totalitäre Staat umfasst Nord- und Südamerika, Australien, das südliche Afrika, sowie die britischen Inseln. Hier regiert im Jahr 1984 die Innere Partei unter der Führung des ominösen großen Bruders – und der hat jeden Bürger jederzeit im Blick. Schließlich finden sich in Ozeanien in jeder Wohnung sogenannte Televisoren. Diesen permanent laufenden Geräten entgeht nichts. Ein Ausscheren aus dem Überwachungsstaat scheint definitiv unmöglich.

George Orwell schuf mit Ozeanien im Jahr 1949 den beklemmenden Schauplatz seiner damals futuristisch anmutenden Sci-Fi-Dystopie 1984. Das schauerliche Setting des literarischen Klassikers ist heute fest im Mainstream verankert und ein viel zitiertes Mahnmal gegen die Unmenschlichkeit von Überwachungsstaaten und diktatorischen Regimes.

Die Republik

Die Republik: Nach einem Coup ist die DDR die führende europäische Macht – und ein hochmoderner Überwachungsstaat mit einem angeblich glücklichen Volk. Nur Westberlin ist noch autonom. Dort schmieden internationale Agentenorganisationen Pläne, wie sie das Regime stürzen können, bis auf einmal ein schrecklicher Vorfall die DDR erschüttert. Ob es sich dabei um einen Unfall oder einen Anschlag handelt, ist unklar. Eine Verschwörung gigantischen Ausmaßes nimmt ihren verhängnisvollen Lauf ...

Maxim Voland verfolgt mit seinem Roman ein spannendes Gedankenspiel: Was wäre, wenn die Geschichte ganz anders gelaufen wäre? Was wäre, wenn es umgekehrt gelaufen und die Deutsche Demokratische Republik nach Kriegsende noch viel mehr Staatsfläche für sich beansprucht hätte? Könnte Sozialismus im perfekten Überwachungsstaat doch funktionieren?

Solaris

Solaris: Der Wasserplanet zählt zu den ikonischsten und gleichzeitig mysteriösesten fiktiven Welten der Sci-Fi-Literatur. Dabei scheint das Himmelsobjekt auf den ersten Blick denkbar fad. Der in einer fernen Zukunft von der Menschheit auf der Suche nach extraterrestrischem Leben entdeckte Planet hat nämlich weder Landmassen noch Bewohner. Alles, was hier zu finden ist, ist ein riesiger Ozean – der allerdings ein intelligentes Wesen ist. Ein Wesen, das auf Menschen einen schauderhaften Effekt hat.

Sci-Fi-Ikone Stanislaw Lem kreierte 1961 mit Solaris einen Planeten der besonders rätselhaften Art. Mit gutem Grund. Solaris steht schließlich sinnbildlich für eine Frage, die Lem im gleichnamigen Roman auf intelligente Art und Weise beleuchtet: Können Menschen und außerirdische Lebewesen je wirklich miteinander kommunizieren?

First contact: Wenn Aliens die Erde besuchen.

Sci-Fi-Welten: Der Mensch erobert die Galaxie

Wer braucht schon die Erde? Diese Hörbücher spielen in einer Zukunft, in der sich die Menschheit längst über ihren Heimatplaneten erhoben hat und zahlreiche Himmelskörper bewohnt. So veranschaulichen diese Science-Fiction-Welten die Frage nach den Schwierigkeiten und Herausforderungen einer interstellaren Zivilisation.

Xenos

Imperium der Menschheit: Dieser gigantische fiktive Staat erstreckt sich im 41. Jahrhundert über die gesamte Milchstraße und umfasst Millionen von Menschen bevölkerte Planeten. Doch das Regime wackelt. Denn: Die totalitäre Institution steht immer wieder unter Beschuss außerirdischer Völker und kämpft parallel innenpolitisch gegen demokratische und sezessionistische Tendenzen. Die werden vom allmächtigen Regierungsorgan, dem hohen Senat von Terra, notfalls mit Gewalt unterdrückt.

Das Imperium der Menschheit ist einer der Hauptschauplätze des Warhammer-40.000-Universums, das seit 1990 mehrere Bücher umfasst und auf dem 1987 erstmals erschienenem gleichnamigen Rollenspiel basiert. Zu den bekanntesten literarischen Werken rund um das Imperium zählt dabei die Eisenhorn-Saga von Dan Abnett. Diese fiktive Welt verbindet beeindruckende Science-Fiction mit Elementen des Polit-Thrillers und Fantasywesen wie Dämonen und Chaosgöttern. Das Ergebnis ist eine herrlich komplexen Fantasiewelt, die unter Sci-Fi-Fans absoluten Kultstatus genießt.

Mehr zum Thema: Warhammer 40K - Völker, Rassen und Primarchen in der Infografik.

Hyperion & Endymion 1

Hyperion: Dieser Planet am Rande der von Menschen kolonialisierten Galaxie gibt der Menschheit im Jahr 2700 Rätsel auf. Ein Fünftel weniger Gravitation als die vor langer Zeit zerstörte Erde, elektronische Tesla-Bäume und unterirdische Labyrinthe prägen Hyperion. Das wahres Mysterium dieses Himmelskörpers heißt allerdings Shrike. So lautet der Name einer furchteinflößenden, halb mechanischen, halb organischen Schreckensgottheit. Ist sie gut oder böse?

Dem Amerikaner Dan Simmons gelang 1989 eine ebenso majestätische wie schaurige Welt – die ganz nebenbei das Dilemma des Kolonialismus veranschaulicht. Hyperion war bisher Schauplatz zahlreicher Kurzgeschichten und von vier Sci-Fi-Romanen. Darunter etwa die beliebte Serie Hyperion und Endymion.

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