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"Der Herr der Ringe": Alles über Gandalf der Graue

"Der Herr der Ringe": Alles über Gandalf der Graue

Der Zauberer Gandalf – auch als Gandalf der Graue oder Gandalf der Weiße bekannt – ist ein wichtiger Charakter in der Trilogie Der Herr der Ringe von J. R. R. Tolkien. Er wird von Fans wegen seiner Weisheit und Aufrichtigkeit geliebt, und wegen seiner klugen, humorvollen Rätsel.

Zwar ist Gandalf leicht zu erzürnen, doch im Herzen ist er gutmütig und bringt manchmal sogar ein Lächeln über die Lippen. Ein weiterer wichtiger Charakterzug des Zauberers ist sein Mut. Er stellt sich erbittert gegen die größten Gegner - selbst wenn er sich nicht sicher ist, dass die taktischen Vorteile auf seiner Seite liegen.

Der Maia (Zauberer) Gandalf taucht auch in weiteren Werken von Tolkien auf, wie in Der Hobbit, Das Silmarillion sowie in Nachrichten aus Mittelerde (Originaltitel: Unfinished Tales of Númenor and Middle-earth). Einem breiten Publikum wurde er durch Peter Jacksons Verfilmung der Trilogie bekannt. In den Filmen wird Gandalf vom britischen Schauspieler Sir Ian McKellen gespielt, der für seine Darstellung für einen Oscar nominiert wurde.

__Achtung: Der folgende Text enthält Spoiler der Trilogie „Der Herr der Ringe“.
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Wer ist Gandalf wirklich?

Erstmals erscheint Gandalf in Die Gefährten (Originaltitel: The Fellowship of the Ring). In dem Buch wird er so beschrieben: „Er trug einen spitzen blauen Hut, einen langen grauen Mantel und ein silberweißes Halstuch. Sein langer Bart war weiß, und die buschigen Brauen ragten unter der Hutkrempe vor.“ Doch Gandalfs Geschichte geht weit bis vor die Ereignisse zurück, die sich in „Die Gefährten“ zutragen. Bereits in Der Hobbit taucht der mächtige Zauberer auf.

Der Hobbit

Tatsächlich hat Gandalf der Graue, auch Gandalf Graurock genannt, eine lange Vorgeschichte. Sein Name in Sindarin lautet „Mithrandir“ und bedeutet „Grauer Pilger“. Ursprünglich wurde er am Beginn der Zeit, wie alle Maiar, vom allmächtigen Schöpfergott Eru Ilúvatar in Valinor unter dem Namen Olórin geschaffen. Im Dritten Zeitalter beriefen die Valar einen Rat ein. Sie wollten drei Boten nach Mittelerde senden, um den Elben und Menschen im Kampf gegen das Böse beizustehen. Olórin ist einer der drei Auserwählten, die zu diesem Zweck in Mittelerde ankamen.

Gandalf soll in Mittelerde nun die Völker im Kampf gegen den dunklen Herrscher Sauron unterstützen. Er ist der einzige der drei Maiar, der seiner Mission treu bleibt. Bei seiner Ankunft in Mittelerde erscheint er als alter, grau gekleideter Mann (daher der Name Gandalf der Graue) und wandert durchs Land. Wenn er Hobbits, Elben und Zwergen begegnet, versäumt er nicht, seine Weisheiten von sich zu geben. Gleichzeitig bringt er mehr über ihre unterschiedlichen Kulturen und Geschichte in Erfahrung, schließt Freundschaften und findet Verbündete. In Gondor kennt man ihn auch als Mithrandir, den Grauen Pilger.

Während der vielen Jahre der Wanderung verliert Gandalf nie den Grund aus den Augen, weshalb er in Mittelerde ist. Die wachsende Macht von Sauron beunruhigt ihn immer mehr. Im Roman Der Hobbit beschließt er, den König des Zwergenvolks im Kampf gegen den furchtbaren Drachen Smaug zu unterstützen. Dabei begegnet er Bilbo Beutlin. Nach den Ereignissen bleibt er mit Bilbo in Verbindung und lernt dessen Neffen Frodo kennen. Schon früh vermutet er, dass Bilbo den sogenannten Einen Ring besitzt. Als Frodo den Ring schließlich erbt, greift Gandalf ein und rät ihm, den Ring zu vernichten.

Zu Beginn von Die zwei Türme ist er als Gandalf der Graue bekannt. Bei allen Ereignissen, die diesem Roman vorausgehen, ist seine Kleidung silberfarben. Doch als er am Ende von Die Gefährten gegen den Balrog kämpft, sind alle davon überzeugt, dass er im Kampf umgekommen ist ... bis er im weißen Umhang wieder auftaucht. Danach nennen ihn alle Gandalf den Weißen.

Die zwei Türme

Wie alt ist Gandalf in „Der Herr der Ringe“?

Gandalf ist zu Beginn des Buches über 2000 Jahre alt. Er wurde bereits am Anfang der Zeit geschaffen. Um 1000 des Dritten Zeitalters (D. Z.) kommt er mit vier weiteren Istari (Zauberern) in Mittelerde an. Gandalf wandert in den nächsten Jahrhunderten durchs Land, um die Menschen und die Elben kennenzulernen. Er freundet sich mit dem Alten Tuk an, einem der ältesten Hobbits, der zwischen 2790 und 2920 D. Z. lebte.

Im Auftrag des Weißen Rates stellt Gandalf 2850 fest, dass Sauron im Dol Guldur herrscht. Später begibt sich Gandalf ins Auenland, wo er Bilbo trifft und zur treibenden Kraft hinter der Gemeinschaft des Rings wird. Zur Zeit des Rats von Elrond im Jahr 3018 D. Z., als die Gefährten sich auf den Weg nach Mordor machen, lebte er bereits gut 2000 Jahre in Mittelerde.

Welche Waffen hat Gandalf?

Die meisten Beschreibungen von Gandalf erwähnen seinen Stab, der so charakteristisch für ihn ist wie sein langer Bart und Spitzhut. Der Stab erfüllt zwei Funktionen. Einerseits ist er ein Wanderstab, andererseits eine magische und physische Waffe. Der Stab dient zum Zaubern, wenn Gandalf seine magischen Kräfte einsetzt, allerdings lässt Gandalf mit dem Stab seine Feinde auch die alles andere als magischen Schläge spüren.

Gandalf verliert den Stab in den Minen von Moria, als er gegen den Balrog kämpft. Bei seiner Wiedergeburt als Gandalf der Weiße ist er mit einem brandneuen Stab bewaffnet. Außerdem nutzt er das Elbenschwert Glamdring, das er in einer Trollhöhle wiedergefunden hat. Häufig setzt er sowohl Schwert als auch Stab im Kampf ein. Deshalb ist er ein gefürchteter Gegner.

Welche speziellen Kräfte besitzt Gandalf?

Was Gandalf vor allem auszeichnet, ist seine große Weisheit. Er ist in ganz Mittelerde und darüber hinaus als der Weiseste bekannt. Dies wird auch durch seine Gestalt als alter Mann symbolisiert. Zu Gandalfs Stärken zählt sein umfassendes Wissen über die Geschichte, Kultur und Bräuche der verschiedenen Völker. Er ist mit der Lebensweise von Elben, Zwergen und Hobbits vertraut. Dadurch genießt er die Achtung und das Vertrauen vieler unterschiedlicher Gruppen. Aufgrund seiner Weisheit, seiner taktischen Denkweise und mehr als 2000 Jahren Lebenserfahrung gilt er als Anführer der Gefährten.

Gandalf verfügt auch über besondere körperliche Fähigkeiten. Er hat äußerst scharfe Augen. Er sieht nicht nur im Dunkeln, sondern er kann tief ins Reich der Geister sehen. Dadurch erkennt er, ob jemand von einem Geist beeinflusst wurde. Zudem hat Gandalf besonders ausgeprägte Sinne, weshalb er Gefahren in der Nähe erkennt. Er ist ein vorzüglicher Kämpfer, der sowohl Schwert als auch Stab gekonnt beherrscht.

Als Zauberer gebietet Gandalf über Licht und Feuer. Er kann Lichtstrahlen umlenken, Feuer entfachen und in eine bestimmte Richtung lenken und vieles mehr. Trotz seiner enormen Zauberkraft sind seine Kräfte nicht unbegrenzt. Bei extremem Feuer- oder Lichtzauber erschöpfen sich Gandalfs Kräfte. Dann muss er sich zurückziehen, um neue Energie zu tanken.

Hat Gandalf einen Ring?

Als Gandalf als einer von fünf Istari um 1000 D. Z. in Mittelerde ankommt, gibt ihm der Teler-Elb Círdan der Schiffbauer heimlich den dritten Elbenring Narya, einen der Ringe der Macht. Gandalf weiß zu gut, welch zerstörerische Kraft der Eine Ring besitzt. Deshalb überzeugt er Bilbo, seinem Neffen Frodo den Ring zu vermachen, damit Bilbo nicht zu abhängig von der Macht des Ringes wird.

Gandalf gibt Frodo schon früh Ratschläge, wie er der dunklen Macht des Ringes widerstehen kann, und warnt ihn davor, den Ring zu nutzen. Erst als der Eine Ring zerstört wird, verliert auch Narya, der Ring des Feuers, seine Macht.

Welchen Einfluss hat Gandalf in „Der Herr der Ringe“?

Gandalf hat viele Verbündete und Freunde. Er kennt alle wichtigen Charaktere, die in der Trilogie vorkommen. In Der Hobbit hilft er dem Zwergenkönig Thorin, den Sieg über den mächtigen Drachen Smaug zu planen. Dabei freundet er sich mit Bilbo Beutlin an. Durch seine Verbindung mit Bilbo lernt er später dessen Neffen Frodo Beutlin kennen.

Während Gandalf beim Kampf gegen Sauron mit seinem alten Freund Saruman und dessen Verrat beschäftigt ist, bittet er Streicher, Frodo und den anderen Hobbits zu helfen. Streicher ist auch als Aragorn bekannt und der heimliche Erbe des Königreichs Gondor. Gandalf wird von einem alten Verbündeten gerettet, von Gwaihir, dem Windherrn und Fürsten der Adler des Nebelgebirges. Dabei bekommt er auch sein bewährtes Ross Schattenfell, das über magische Schnelligkeit und Kraft verfügt. In Bruchtal gesellt sich Gandalf wieder zu den Hobbits, wo sie die Gefährten des Ringes bilden.

Gandalf führt die Gefährten auf der Expedition zum Schicksalsberg, wo sie den Einen Ring im Feuer zerstören wollen. Allerdings kommen sie nicht weit. Da Gandalf Sarumans Festung Isengard vermeiden möchte, führt er die Gruppe durch das Nebelgebirge. Doch ein Sturm zwingt sie, in den Minen von Moria Schutz zu suchen. Dort befindet sich eine verlassene Siedlung des Zwergenvolks, in der nun Orks und das Böse herrschen, und es kommt zur Konfrontation zwischen Gandalf und dem Balrog von Morgoth.

Als Gandalf zurückkehrt, ist Frodo bereits außer Reichweite. Gandalf hilft Aragorn, Legolas und Gimli, indem er ihnen sagt, was sie als Nächstes tun sollen. Anschließend eilt er König Théoden zu Hilfe. Gandalf hilft auch bei der Belagerung von Gondor, bevor er Aragorn im letzten Kampf gegen die Krieger von Sauron unterstützt. Währenddessen gelingt es Frodo, den Ring zum Schicksalsberg zu bringen. Gandalf sendet Gwaihir aus, denn er möchte wissen, ob Frodo und Sam die Zerstörung des Rings überlebt haben.

Gandalf ist in der Trilogie vielleicht nicht die Hauptfigur. Doch er spielt bei der Zerstörung des Ringes eine zentrale Rolle. Auch kümmert er sich darum, dass die daran beteiligten Figuren überleben.

Warum kommt Gandalf zurück?

Als Gandalf im Kampf mit dem Balrog sein Leben verliert, wird seine Seele zurück nach Mittelerde gesendet, damit er seine ursprüngliche Mission erfüllen kann: Sauron besiegen. Gwaihir, der zu Gandalfs Rettung von Galadriel ausgesandt wird, findet den Zauberer. Allmählich kommt der Maia wieder zu Kräften, erhält weiße Kleidung und einen neuen Stab. Fortan tritt er als Gandalf der Weiße in Erscheinung. Er verfolgt weiterhin sein Ziel, Sauron zu töten.

Die Wiederkehr des Königs

Was passiert mit Gandalf?

Viele Fans von fragen sich, ob Gandalf stirbt. Die Antwort lautet: jein. Gandalf der Graue kommt gegen Ende von Die Gefährten im Kampf gegen den Balrog ums Leben. Gandalf und der Balrog stürzen in einen endlos tiefen Abgrund und landen in einem tiefen See. Dort jagt Gandalf den Balrog durch viele Gänge und die endlosen Stufen bis hinauf zu Durins Turm. Gandalf stürzt den Balrog vom Turm und den Berg hinunter, doch er verliert dabei selbst das Leben. Seine Seele wird zurück nach Mittelerde gesendet, damit Gandalf seine ursprüngliche Mission erfüllen kann.

Als der Ring im Feuer am Schicksalsberg endlich vernichtet wurde, versucht Gandalf Sam und Frodo vor dem Vulkanausbruch zu retten, der sich nach dem Sieg über Sauron ereignet. Gandalf bringt die beiden in Sicherheit. In Minas Tirith trifft er auf die restlichen Gefährten.

Gandalf nimmt auch an der Krönung von Aragorn teil: Er setzt ihm die Krone aufs Haupt und segnet seine Regentschaft. Anschließend reist er mit ihm zum Mindolluin, wo er einen Schößling des Baums von Gondor findet, ein Symbol für die Erneuerung der Ländereien. Von dort bricht Gandalf mit den verbliebenen Gefährten auf, um sie sicher nach Hause zu geleiten.

Nachdem er die Hobbits sicher zurück ins Auenland gebracht hat, wandert er durch das Auenland und hofft darauf, mit dem rätselhaften Tom Bombadil zu sprechen. Einige Jahre lang bleibt unklar, wo sich Gandalf aufhält. Dann trifft er Frodo und Bilbo wieder, als sie sich von den Hobbits verabschieden. Sie alle verlassen Mittelerde an Bord des Weißen Schiffs und steuern auf Valinor zu. Dort wollen sie sich zur Ruhe begeben − im Wissen, dass sie das Böse besiegt haben.

Übrigens: Noch mehr über "Den Herr der Ringe", Tolkiens Meisterwerke und alles über die neue Serie "Die Ringe der Macht" erfährst du hier.

Die besten Zitate von Gandalf

Gandalf gilt als sehr weise, warmherzig und manchmal auch etwas verschroben. Hier sind einige Zitate von ihm aus „Der Herr der Ringe“ und „Der Hobbit“.

„Wir können nur bestimmen, was wir mit der Zeit anfangen, die uns gegeben ist.“ – Die Gefährten

„Mut bedeutet nicht ein Leben zu nehmen, sondern es zu bewahren.“ – Der Hobbit

„Der Verräter wittert überall Verrat.“ – Die zwei Türme

„Viele, die leben, verdienen den Tod. Und manche, die sterben, verdienen das Leben. Kannst du es ihnen geben? Dann sei auch nicht so rasch mit einem Todesurteil bei der Hand.“ – Die Gefährten

„Und derjenige, der etwas zerbricht, um herauszufinden, was es ist, hat den Pfad der Weisheit verlassen.“ – Die Gefährten

„Verzweiflung ist es nicht, denn verzweifelt ist nur, wer ohne jeden Zweifel das schlimme Ende absehen kann. So weit sind wir noch nicht.“ – Die Gefährten

„Ein Zauberer kommt nie zu spät, Frodo Beutlin, ebenso wenig zu früh. Er trifft genau dann ein, wann er es beabsichtigt. – Die Gefährten

„Du kannst nicht vorbei!“ – Die Gefährten

„Selbst die ganz Weisen können nicht alle Absichten erkennen.“ – Die Gefährten

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