„Ich bin wahrscheinlich wie du: Ein ganz normaler Mensch. Kein Guru, keine erleuchtende Weltreise oder Askese in der Wüste als selbstgewählten Findungs-Tripp. Ja, ich war auch mal in Malaysia am Strand, auf den Fidji-Inseln an der Datumsgrenze, bin mit Haien getaucht und stand in Moskau auf dem Roten Platz. Das war schön. Aber das war damals. Heute sind mir andere Dinge wichtig. Familie, unsere Tiere, mein kleiner Garten und mein Apfelbaum. Natürlich auch das, was ich so mache. Es ist eine kleine Welt, wenn ich so lese, wo sich andere ihre Inspiration hergeholt. Vom Wandern im Ural bis zum Yoga Retreat auf Bali gibt’s da alles. Ich glaube aber, dass das nur die wenigsten von uns machen können. Und Wandern im Bayrischen Wald oder zum Weststrand auf dem Darß kann auch eine Grenzerfahrung sein, wenn man sich mit Gepäck und Weg übernommen hat.
Es ist die Welt, in der die meisten von uns leben und in der wir unsere Erlebnisse , Gedanken und Gefühle gut teilen können. Das ist mir wichtig. Das Schreiben habe ich dabei nie so richtig „gelernt“ - es war vielmehr immer irgendwie da, wenngleich noch nie mein Lebensmittelpunkt. Schon als Schüler durfte ich die Grußkarten anderer Leute schreiben. „Mach Du das mal.“, hieß das dann damals. Aus Karten wurden Gedichte, kleine Geschichten, Trauerreden, allerlei technischer Kram, Rezensionen aber vor allem - Geschichten aus dem Leben, oft - aber nicht immer - aus meinem Leben. Am liebsten schreibe ich dabei für meine Lieblingszeitschriften Auszeit (www.auszeit.bio) und Ich Bin, für die schon so viele Beiträge entstanden sind, dass es nun mal ander Zeit war, das ein oder andere Thema auch in einem Buch zu bearbeiten. Erwarte also keinen Guru, keinen Weltreisenden und keine Erleuchtung. Hier bekommst du das Leben, Familie und den Alltag.“
Stefan Goedecke wurde 1974 in Leipzig geboren, lebt und arbeitet seit einigen Jahren wieder in seiner Heimatstadt. Er schreibt unter anderem für die Zeitschriften seines eigenen Verlages (Auerbach Verlag, Edition Auszeit, Leipzig). Mittlerweile haben seine Beiträge in seinen Zeitschriften zehntausende Leser*innen berührt.
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